24. November 2020

Hamburg, Hoheluftchaussee: Das lange, lange Warten auf den großen Wurf

Hamburg: Long waiting for a new street design

Aktualisiert am 25.11.2020

Unspektakulärer Umbau der Hoheluftchaussee: Der bestehende Radweg wird um eine Reihe Betonsteine verbreitert (von einem Meter auf 1,25 Meter Breite, zusätzlich erhält der Gehweg den Noppenstreifen für Mobilitätseingeschränkte - © Stefan Warda


Schon vor 29 Jahren gab es Visionen für eine grundsätzliche Umgestaltung der Hoheluftchaussee. Mit der Aktion "Zukunft Straße" wurde 2016 auf die autogerechte Stadt am Beispiel der Geschäfts- und Hauptverkehrsstraße aufmerksam gemacht. Seitdem hat sich in der Hoheluftchaussee allerdings kaum etwas geändert. Zunächst wurde das aggressive Wildparken ein wenig reduziert. Zudem wurden die schmalen "Radwege" an einigen wenigen Stellen - meist nur geringfügig - verbreitert oder ausgebessert. 2014 wurde die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben. Dennoch fahren Radfahrende fast ausnahmslos weiterhin auf den z.T. sehr schmalen "Radwegen". 

 

Hoheluftchaussee: Minimale Radwegverbreiterung um 25 Zentimeter, Konflikte mit Gehenden werden bestehen bleiben, Laternenmasten weiterhin im Radweg stehen - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee: Minimale Radwegverbreiterung um 25 Zentimeter, Konflikte mit Gehenden werden bestehen bleiben - © Stefan Warda
 

 

Zwar wurde in den 1990er Jahren zwischen Theodor-Heuss-Platz und Lokstedt parallel zur Hoheluftchaussee die Veloroute 3 eingerichtet. Doch war und bleibt der Abschnitt unmittelbar parallel zur Hoheluftchaussee entlang von Stresemannallee und Grandweg bislang kaum veloroutengerecht. Zudem ist die Hoheluftchaussee als Geschäftsstraße auc für den Radverkehr ein wichtiges Ziel, für das die Veloroute keine Hilfe bietet. Die zahlreichen Geschäfte, Arztpraxen und anderen Einrichtungen liegen nicht entlang der Veloroute 3.

 

Hoheluftchaussee: Dieser Abschnitt mit einem schulterschmalen Fakeradweg wartet noch auf die Erneuerung - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee: Dieser schon vor dem Umbau vom Gehweg mit einer Stufe und Geländer abgetrennte Radwegabschnitt nach der Erneuerung - Nebeneinanderradeln oder Überholen bleibt weiterhin wegen zahlreicher Einbauten und Slaomverlauf unmöglich, Stehzeuge sind nur in Längsaufstellung erlaubt - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee: Im Vergleich zum vorherigen Bild Zustand vor dem Umbau mit Wildparkenden und Geisterradlerin (Stehzeuge sind nur in Längsaufstellung erlaubt) - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee: Im Vergleich zum vorherigen Bild Zustand mit vorherigem Radwegdesign mit Wildparkenden und Geisterradlerin (Stehzeuge sind nur in Längsaufstellung erlaubt) - © Stefan Warda

 

Seit letztem Monat nun werden die Rad- und Gehwege erneuert. Die "Radwege" werden dabei minimal verbreitert von einem Meter auf 1,25 Meter, die Gehwege dementsprechend schmaler. Ein Überholen oder Nebeneinanderradeln wird auf den erneuerten Radwegen weiterhin nicht möglich sein. Konflikte mit Gehenden werden so weiterhin bestehen bleiben. Der Vorrang für Stehzeuge und dem MIV bleibt weiterhin bestehen. Auf einen großen Wurf werden Radfahrende und Gehende noch lange warten müssen. Wahrscheinlich erst nach Inbetriebnahme der geplanten U-Bahnlinie U5 wird die Politik bereit dazu sein, den Straßenraum grundlegend neu aufzuteilen. Von Mobilitätswendevorreitern wie Paris oder London bleibt Hamburg weiterhin zurück.

 

 

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2 Kommentare:

  1. Teurer Murks, die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern werden zunehmen.

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    1. Ich ziehe Konflikte mit Kraftfahrzeugführern vor und benutze dort die Fahrbahn.

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