28. Februar 2014

Geisterradlerin blieb auf Schadenskosten sitzen

Cyclist on Wrong Lane Lost in Court


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Geisterradeln auf dem Ballindamm

Das Amtsgericht München wies eine Klage einer Geisterradlerin gegen eine Autofahrerin zurück. Die Geisterradlerin begehrte nach einem Unfall mit der Autofahrerin aufgrund von leichten Verletzungen ein Schmerzensgeld sowie 50% der möglicherweise zukünftig entstehenden Kosten zu ersetzen. Die Geisterradlerin war auf der Fahrbahn auf der linken Fahrspur mit der Autofahrerin zusammengeprallt. Sie wollte sich den Weg im Kreuzungsbereich abkürzen und war deswegen auf der linken Fahrspur den Autos entgegen gefahren.


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Münster bald keine "Fahrradhauptstadt" mehr?

Münster no more German Cyclists Capital?


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Andrea Riedl von Velophil besuchte erstmals Münster und war erstaunt über die vielen schmalen Bordsteinradwege. 

Münster ist zweifelsohne Fahrradstadt. Aber eine, die Gefahr läuft, langfristig ihre Vorreiterrolle an Städte wie Freiburg oder Karlsruhe abzutreten.

Ein empfehlenswerter Kurzbericht über den Radverkehr in der Hauptstadt Westfalens.


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Zwischenstand zum "Radweg" in der Behringstraße

Fake Cycle Track Behringstraße after Agreement between Court and Traffic Authority

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Behringstraße / Windhukstraße: Das frisch angebrachte VZ 315 im Jahr 2004 (Foto: Frank Bokelmann)

Bis gestern noch hatte es in Behringstraße keine Veränderung seit Einigung mit dem Verwaltungsgericht auf Abbau der Verkehrszeichen 315. Die unzulässigen blauen Schildchen hängen immer noch im Straßenraum, der "Radweg" ist weiterhin durch Kampfparker und andere abgestellte Fahrzeuge unbenutzbar. Ein Radler hatte nach Scheitern einer Klage gegen die Radwegbenutzungspflicht die Anordnung dieser Verkehrszeichen 315 beklagt. Diese erlauben das Parken neben bzw. auf dem Radweg in der Behringstraße. Die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde hatte zugestimmt die Schilder entfernen zu lassen und ggf. weitere Maßnahmen gegen zukünftiges Kampfparken enzuleiten.


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Radler müssen einen Seitenabstand zu den abgestellten Fahrzeugen von wenigstens einem Meter einhalten. Die Restbreite des Radwegs beträgt an vielen Fahrzeugen nicht einmal mehr einen Meter. Der Radweg ist daher auf voller Länge unbenutzbar. Radler müssen derweil noch die Fahrbahn benutzen - trotz Radwegbenutzungspflicht. Das Befahren des Gehwegs ist verboten.


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27. Februar 2014

Kritische Radspur soll am Gänsemarkt entstehen

Critical Cycle Lane at Gänsemarkt to Be Established


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Dammtorstraße / Valentinskamp: Radspur neben Doppelgelenkbus: Die Radspur wurd nach links über die Kreuzung gezogen. Im Anschluß an die Linkskurve wird der 25 Meter lange Doppelgelenkbus die zukünftige Radspur nach rechts queren, um die Haltestelle Gänsemarkt anzufahren

Im Rahmen der Busbeschleunigung wird ab April der Gänsemarkt umgestaltet werden. Auch für Radfahrer gibt es dadurch erhebliche Veränderungen. Die Radspur in der Dammtorstraße soll über Gänsemarkt bis Jungfernstieg verlängert werden und dort an die breite Busspur anschließen. Zwischen Drehbahn und Valentinskamp soll die Radspur jedoch verschwenkt werden. Eine Abbiegespur zum Valentinskamp wird die Radspur kreuzen. Am Gänsemarkt wird eine Fahrspur entfallen. Für Fahrgäste hat es dort zukünftig eine behindertengerechte Haltestelle. Die Radspur aus Richtung Dammtorstraße wird zukünftig links an der Haltestelle vorbeiführen. Für Radfahrer entsteht dadurch eine besonders kritische Situation. In einem langen Bogen führt die Radspur aus der Dammtorstraße heraus nach links in den Gänsemarkt. Unmittelbar anschließend queren die 25 Meter langen Doppelgelenkbusse die Radspur, um den Buskap anzusteuern. Aufgrund der langgezogenen Linkskurve kann der Busfahrer dabei auch mittels Seitenspiegeln nicht erkennen, ob rechts vom Bus im rückwärtigen Abschnitt hinter den Gelenken verdeckt noch Radler sind, die beim Queren der Radspur nach rechts womöglich geschnitten werden. Radler müssen zukünftig umlernen: Lieber auf die eigene Vorfahrt verzichten und keine Wettrennen mit parallel fahrenden Bussen zu veranstalten, um nicht von einem ausscherenden Bus plattgefahren zu werden.


http://via-bus.hamburg.de/contentblob/4062788/data/gaensemarkt-metrobusline-4-5-gesamtplanung.pdf


Hätte diese kritische Konstellation vermieden werden können? Aus Sicherheitsgründen ist die Lösung nicht zu begrüßen. Wäre es nicht daher besser gewesen, wenn Radler und Bus in gleicher Spur abgebogen wären und der Bus hinter den Radlern herfahren müsste, bevor er rechts auf die Haltestelle ausschert?

In Gegenrichtung stadtauswärts wird es ab Neuem Jungfernstieg über Gänsemarkt bis an die Dammtorstraße anschließend eine neu Radspur geben. Wahrscheinlich wird in diesem Abschnitt die Radspur als Kurzparkzone für Lieferverkehr und Kampfparker, die nur mal schnell etwas einkaufen wollen, dienen. Schon jetzt wird dort gern im absoluten Halteverbot gehalten oder geparkt


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26. Februar 2014

Göttingen und der "eRadschnellweg"

Göttingen and the eCycle Superhighway
Aktualisiert am 28.02.2014

Göttingen, "eRadschnellweg" - © Stefan Warda


Göttingen hat Deutschlands ersten Radschnellweg für E-Bikes. Die Bezeichnung "eRadschnellweg" suggeriert dies zumindest. Auf bislang noch 2,4 Kilometern verbindet der blau markierte Radschnellweg den historischen Campus der Georg-August-Universität am Rande des historischen Stadtkerns mit dem Campus Nord auf der grünen Wiese oberhalb der Innenstadt. Ende November wurde dieses Teilstück eingeweiht, im Herbst 2014 soll die Verlängerung bis zum Hauptbahnhof erfolgen. Dann soll der "eRadschnellweg" eine Länge von vier Kilometern haben. Weitere Verlängerungen nach Norden und Süden sind angedacht.

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Göttingen, "eRadschnellweg", Ausbaustand Februar 2014. Die gestrichelte Linie stellt die für Herbst 2014 geplante Verlängerung dar

Eigentlich unterscheidet sich dieser Radschnellweg konzeptionell nicht besonders von anderen aus dem Großraum Kopenhagen oder den Niederlanden. Dort werden die Schnellverbindungen jedoch nicht explizit als E-Bike-Radwege hervorgehoben, auch wenn in den beiden fahrradfreundlichen Nachbarländern E-Bikes auf den Schnellrouten zum Einsatz kommen. In der Hauptstadtregion Kopenhagen hat es derzeit quasi zwei Radschnellwege, die Albertslundroute Kopenhagen - Frederiksberg - Rødovre - Glostrup - Albertslund und die Farumroute Nørrebro - Gladsaxe - Farum, die demnächst bis zum Nyhavn im Stadtzentrum verlängert wird. In den Niederlanden hat es verschiedene Radschnellwegprojekte in einzelnen Stadtregionen, z.B. in Groningen oder in der Metropolregion Arnhem / Nijmegen. Auch in London sollen Radschnellwege entstehen, ebenso wie in Freiburg, im Ruhrgebiet und weiteren Städten in NRW. Und sogar in Hamburg hat es Ideen zu Radschnellwegen.


Göttingen, "eRadschnellweg" - © Stefan Warda


Die spezielle Ausrichtung auf Elekromobilität im Fall des Göttinger Radschnellwegs hängt mit Fördermitteln des Bundes zusammen. Die Bundesregierung hatte vier Regionen Deutschlands als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt und fördert dort die Entwicklung von alternativen Antrieben.

Der eRadschnellweg Göttingen wird bundesweit der erste Radschnellweg sein, der zentral durch eine Stadt führt. An dieser Teststrecke wird untersucht, welche Anforderungen Rad Fahrende mit Elektrofahrrädern an die Infrastruktur stellen und ob durch das Angebot von Radschnellwegen und von Elektrofahrrädern die Bereitschaft von Penderinnen und Pendlern steigt, vom Auto auf das Zweirad umzusteigen.

Göttingen: Durchschnittlich 3100 Radler passierten dieses Jahr täglich die Zählstelle am "eRadschnellweg" - © Stefan Warda

Neben dem Forschungsprojekt über die Universität Göttingen im Umfang von 450.000 Euro zur Auswertung der "Teststrecke" "eRadschnellweg" im Rahmen des "Schaufensters Elektromobilität" gibt es 520.000 Euro Fördergelder zur Anlage des Radwegs zusätzlich zur Eigenbeteiligung von 600.000 Euro durch die Stadt Göttingen.


"eRadschnellweg": Die Höhenunterschiede mit Blick vom nördlichen Endpukt der Route auf die Innenstatd werden hier deutlich - © Stefan Warda

Bei einer Erprobungsfahrt vor einer Woche waren nur herkömmliche Fahrräder auf dem "eRadschnellweg" im Einsatz. Derzeit besteht dieser Radweg aus zwei Teilstrecken. Der erste Teilstrecke verläuft als Fahrradstraße mit Anliegerverkehr durch ein Wohnviertel, wo es zuvor eine Tempo 30-Zone hatte. Der folgende Abschnitt führt als einseitiger getrennter Geh- und Radweg im Zweirichtungsverkehr neben einer äußerst großzügig ausgebauten vierspurigen Ausfallstraße zum Nord-Campus. Dort hat es auch eine Zählstelle. Die einseitige Lage des Radwegs korrespondiert mit der Lage der Campuseinrichtungen entlang der Ausfallstraße. Der Aspekt der Elektromobilität gewinnt an Plausibilität, wenn es einen bis zum letzten Ende des Radwegs verschlägt. Die Ausfallstraße hat eine leichte, aber stetige Steigung, die am Ende jedoch nochmals deutlich zulegt. Studenten und Universitätsangehörige müssen also morgens ordentlich in die Pedale treten, um die Einrichtungen anzufahren. Dagegen hat es nach Ende des Unitages eine bequeme Talfahrt ins Stadtzentrum oder mittags zur Mensa am Hauptcampus.


Göttingen, "eRadschnellweg" in der Goßlerstraße - © Stefan Warda

Göttingen, "eRadschnellweg": Fahrradstraße in der Goßlerstraße - © Stefan Warda

Einen negativen Beigeschmack hinterlässt allerdings der großzügig dimensionierte freie Rechtsabbieger, der den einseitigen Zweirichtungsradweg kreuzt, Wer auf dem Sattel talwärts rauscht, ggf. noch mit Motorunterstützung, der muss sich besonders in Acht nehmen, trotz Vorfahrt nicht von entgegenkommenden und kreuzungen Fahrzeugen überfahren zu werden. Die Aufprallgeschwindigkeiten dürften hier besonders hoch sein, da der Kurvenradius der Abbiegespur zügiges Fahren zulässt. Zudem liegt der freie Rechtsabbieger hinter einer Fahrradampel. Radler, die bei der Bergabfahrt auf noch bei Grüner Welle die Ampel passieren wollen und ggf. noch deutlich beschleunigen, werden unmittelbar danach mit dem Autoquerverkehr auf dem Radschnellweg konfrontiert - keine feine Sache.


Radler und Autos auf Konfrontationskurs entlang des "eRadschnellwegs". Der freie Rechtsabbiger entspricht nicht heutigen Planungsstandards - gemäß der ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) - © Stefan Warda

© Stefan Warda


Dem Stadtbesucher fallen nach Verlassen des Bahnhofs die zahlreichen abgestellten Räder auf dem Bahnhofsplatz und das Fahrradparkhaus auf. Im Umfeld des zentralen Campus beeindrucken die zahlreichen Radlerkolonnen an den Kreuzungen. Göttingen hatte 2009 einen Radverkehrsanteil von 29%. Mit dem neuen Radweg, der bis zum Hauptbahnhof verlängert wird, wird der Anteil sicherlich weiterhin steigen.


Göttingen, Bahnhofsplatz - © Stefan Warda

Bahnhofdplatz: Fahrradparkhaus - © Stefan Warda

© Stefan Warda

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Die Verbindung vom Zentralcampus zum Hauptbahnhof, das nächste Teilstück des "eRadschnellwegs", bedarf auf jeden Fall einer Verbesserung. Zum Teil sind die Radwegbreiten nicht ausreichend dimensioniert für den vorgegebenen Zweirichtungsverkehr. Offenbar hat es in Göttingen eine besondere Kultur der Zweirichtungsradwege. An zahlreichen Straßen ist oder war der Zweirichtungsverkehr erlaubt oder vorgeschrieben. Und Geisterradeln eindeutig entgegen der Regeln ist sehr verbreitet. Manche Straße haben Radwege von nur 1,5 Meter Breite, haben jedoch Piktogramme aufmarkiert, die eine Freigabe für den Zweirichtungsverkehr suggerieren. Beim Begegnungsfall wird dann ausnahmslos auf Gehwege ausgewichen. Solche Radwege genügen in Kopenhagen nicht einmal dem Einrichtungsverkehr, die Mindestbreite ist dort bei 2,2 Metern angesetzt. Ausblick: Die Verlängerung des "eRadschnellwegs" zum Bahnhof wird den Radlern sicherlich deutliche Verbesserungen mit eindeutigen und sichereren Führungen bereiten.


Erweiterungsstrecke für den "eRadschnellweg"

Göttingen, Berliner Straße: Beengte Zweirichtungsradwege - © Stefan Warda

Göttingen, Berliner Straße: Beengter Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Göttingen, Goßlerstraße: Fahrradstraße mit Buslinienverkehr - © Stefan Warda

Goßlerstraße, Wegweisung - © Stefan Warda

Goßerstraße, Mensa am Turm - © Stefan Warda

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Goßlerstraße - © Stefan Warda



Geisterradlerstadt Göttingen

Göttingen, Weender Landstraße: Kein Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Göttingen, Kreuzbergring: Zwar hat es Pfeilmarkierungen auf dem nicht benutzungspflichtigen Radwegen, doch einzig das Zusatzzeichen 1022-10 erlaubt den Gegenverkehr auf linken Radwegen -
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© Stefan WardaKreuzbergring: Eingeplante Kollisionen bei 1,5 Metern Radwegbreite - Anstiftung zum illegalen Geisterradeln und Gehwegradeln - © Stefan Warda

Göttingen, Kreuzbergring: In Kopenhagen würde dieser Radweg nicht einmal dem Einrichtungsverkehr genügen - © Stefan Warda

Göttingen, Kreuzbergring - © Stefan Warda



Vier Meter Radwegbreite


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24. Februar 2014

Helmzwang: OLG Celle stellt sich gegen OLG Schleswig

Helmet Mandatory: Court Celle against Court Schleswig


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Das umstrittene Schleswiger Helmurteil von 2013 hatte große Aufmerksamkeit erlangt. Trotzdem es in Deutschland keine Helmpflicht gibt verlangen die Schleswiger Richter quasi durch die Hintertür zum Schutz gegen Ansprüche potentieller Unfallgegner immer einen Helm beim Radeln zu tragen. Eine Radlerin im Stadtverkehr war durch eine unachtsam geöffnete Autotür unverschuldet zu Fall gekommen und wurde dadurch am Kopf verletzt.

Im Gegensatz zu den Schleswiger Richtern urteilten Celler Richter, dass nur in Ausnahmefällen, z.B. als Rennsportradler, ein gesteigertes Gefährdungspotential besteht, welches zu einem Mitverschulden bei Nichttragen eines Helms führt.

Kollidiert ein Radfahrer im öffentlichen Straßenverkehr mit einem anderen, sich verkehrswidrig verhaltenden Verkehrsteilnehmer und erleidet er infolge des Sturzes unfallbedingte Kopfverletzungen, die ein Fahrradhelm verhindert oder gemindert hätte, muss er sich gleichwohl nur in Ausnahmefällen - nämlich wenn er sich als sportlich ambitionierter Fahrer auch außerhalb von Rennsportveranstaltungen besonderen Risiken aussetzt oder infolge seiner persönlichen Disposition, beispielsweise aufgrund von Unerfahrenheit im Umgang mit dem Rad oder den Gefahren des Straßenverkehrs ein gesteigertes Gefährdungspotential besteht - ein Mitverschulden wegen Nichttragens eines Fahrradhelms anrechnen lassen (in Abweichung von: OLG Schleswig, Urteil v. 5. Juni 2013 - 7 U 11/12).

Der Radler war zu Fall gekommen, weil beim Überholvorgang die andere Radlerin plötzlich nach links ausscherte. Der betroffene Radler stürzte und wurde am Kopf verletzt.

Nun ist eine weise Entscheidung des Bundesgerichtshofs gefordert, denn die verunfallte Radlerin vor dem OLG Schleswig hatte das Urteil angefochten.


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21. Februar 2014

Gemeinsame Geh- und Radwege in der Langenhorner Chaussee?

Cycling on Sidewalks along Langenhorner Chaussee?




Die Situation für Radfahrer in der Langenhorner Chaussee zählt zu den schlechtesten Seiten der Verkehrspolitik in Hamburg. Zwar hat es in der mehrere Kilometer langen Ausfallstraße nach Norderstedt zahlreiche blaue Radwegschilder (Verkehrszeichen 237), es gibt dort jedoch keine Radwege. Für Politiker und Behörden steht jedoch fest, dass Radfahrer dort nicht auf die Fahrbahn gehören, auch wenn die Radler wegen nicht vorhandener Radwege die Fahrbahn beutzen müssen. Das Befahren der Gehwege ist bei Verkehrszeichen 237 nicht erlaubt. Das Fuhlsbüttler Wochenblatt berichtete letztes Jahr von Plänen der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) die Nebenfläche neu zu gestalteten. Radwegreste und Gehwegflächen sollen zusammengefasst werden und mit einem einheitlichen Belag versehen werden. Laut Bezirksamt soll das Radfahren auf dem erneuerten Gehweg dann verbindlich mit den Verkehrszeichen 240 angeordnet werden.

Die BWVI wird einen gemeinsamen Rad- und Gehweg mit einer intakten, ebenen Oberfläche einrichten.

 Auf den Fahrbahn möchten weder die Straßenverkehrsbehörde noch die Verkehrsbehörde die Radfahrer sehen. Sie würden dort den Autoverkehrsfluß stören. Auf dem recht schmalen Gehwegen würden jedoch Fußgänger durch Radfahrer behindert und gefährdet. Zwischen legalisiertem Parken auf den Gehwegen und Grundstückseinfriedungen lassen sich keine regelkonformen Geh- und Radwege einrichten. Der Autoverkehr hat immer noch absoluten Vorrang in Hamburg.


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19. Februar 2014

Burgstraße: Autos machen Platz für Radspur

Burgstraße: Cars Give Way for Cycle Lane

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In der Burgstraße hat es seit wenigen Monaten eine neue Radspur Richtung Norden. Zwischen Hammer Landstraße und Bethesdastaße können Radler nun bequem am Stau vorbeiradeln.

Die Burgstraße hatte in diesem Streckenabschnitt bislang nur einen einseitigen Radweg, der bis vor wenigen Jahren für den Zweirichtungsverkehr benutzungspflichtig war. Das Radeln auf der linken Staßenseite war mit Umwegen, lästigen Wartezeiten und zusätzlichen Gefahren an den Kreuzungen verbunden. Der linksseitige Radweg war zudem zu schmal für den Zweirichtungsverkehr. Zwar ist der Benutzungszwang vor wenigen Jahren gefallen, sodass auch auf der Straßenseite ohne Radweg auf der Fahrbahn gefahren werden durfte. Mit der Radspur geht es bei zähfließendem Verkehr jedoch deutlich angenehmer voran. Für unsichere Radler bietet sie zudem einen eigenen Raum, auf dem sie von überholenden Autos unbehelligt bleiben. Radler müssen dort keine Angste haben, den schnelleren Autos im Weg zu sein.

Zukünftig wird die geplante Veloroute 13, der innere Veloroutenring, entlang der Burgstraße verlaufen.


Radspur Burgstraße

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Burgstraße / Hammer Landstraße vor dem Umbau -  mit einseitigem Zweirichtungsradweg

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Burgstraße / Hammer Landstraße 2013 vor dem Umbau -  mit einseitigem Radweg ohne Benutzungszwang

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Burgstraße / Hammer Landstraße: Durchstoß der Radspur 2014

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Burgstraße / Hohe Landwehr vor dem Umbau

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Burgstraße / Hohe Landwehr nach Einrichtung der Radspur

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Burgstraße / Hohe Landwehr vor dem Umbau

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Burgstraße / Hohe Landwehr nach Einrichtung der Radspur

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Burgstraße nach Einrichtung der Radspur

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Burgstraße nach Einrichtung der Radspur

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Burgstraße / Bethesdastraße nach Einrichtung der Radspur



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