31. Mai 2020

Hamburg: Mehr Platz für Radfahrende auf dem Mittelweg

Hamburg: Cycle lanes at Mittelweg

Aktualisiert um 15:37 Uhr

Mittelweg / Klosterstieg: Radfahrstreifen - © Stefan Warda


Seit wenigen Tagen hat der Mittelweg auf einer Länge von rund einem Kilometer beidseitig Radfahrstreifen erhalten.

Die neuen Radspuren reichen vom neuen Kreisverkehr an der Kreuzung mit dem Harvestehuder Weg bis südlich der Kreuzung mit Milchstraße / Bei St. Johannis.



Für die Anlage der Radspuren wurden abgesehen vom Umbau der Kreuzung mit dem Harvestehuder Weg keine baulichen Veränderungen an der Straße vorgenommen. Der letzte Um- bzw. Ausbau der Straße erfolgte 2005 bzw. 2006. Damals wurde u.a. das Kopfsteinpflaster beseitigt, welches noch aus der Straßenbahnära übrig geblieben war. Die zuständigen Behörden sahen damals jedoch keine Möglichkeit, gesonderten Platz für den Radverkehr zu schaffen. Als besonderes Feigenblättchen wurde daher das Gehwegradeln bei Schritttempo erlaubt, obwohl die Gehwege nicht sonderlich breit waren und Nutzungskonflikte insbesondere vor den zahlreichen Geschäften bestanden.


Mittelweg: Umbau im Jahr 2005 - © Stefan Warda

Mittelweg nahe Pöseldorf-Center, noch ohne Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg nahe Pöseldorf-Center, mit Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg nahe Pöseldorf-Center, noch ohne Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg nahe Pöseldorf-Center, mit Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg / Milchstraße, 2005 nach Umbau - © Stefan Warda

Mittelweg / Milchstraße, ohne Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Milchstraße, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Milchstraße, 2005 nach Umbau - © Stefan Warda

Mittelweg / Milchstraße, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Bordersweg, 2005 nach Umbau - © Stefan Warda

Mittelweg / Brodersweg, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg 125, 2009 war Gehwegradeln gestattet bei zwei Meter Gehwegbreite vor Geschäften - © Stefan Warda

Mittelweg 125, ohne Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg 125, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Böhmersweg, 2005 nach Umbau - © Stefan Warda

Mittelweg / Böhmersweg, ohne Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Böhmersweg, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Alsterchaussee, 2009 ohne Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg / Alsterchaussee, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg 49, 2009 mit gestattetem Gehwegradeln unter fragwürdigen Bedingungen - © Stefan Warda

Mittelweg 49, 2020 mit Radspuren - © Stefan Warda

Mittelweg, Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg: Radfahrstreifen: Inklusive Breitstrich über 2,2 Meter breit, an wenigen Stellen jedoch auch schmaler - © Stefan Warda


Nun aber wurde ein Mittelweg für den Mittelweg gefunden, allerdings fünfzehn Jahre verspätet. Die durchgehenden Radspuren verlaufen dort, wo in der Regel in zweiter Reihe gehalten oder geparkt wurde. Für Radfahrende war es vormals z.T. sehr beschwerlich sich einen Weg im Autostau neben Zweite-Reihe-Parkenden zu bahnen. Nun müssen Ordnungskräfte dafür sorgen, dass die Radspuren gerade auch von denen akzeptiert werden, für die Bußgelder Peanuts sind. Leider hat es davon überdurchschnittlich viele am Mittelweg. Vor fünfzehn verwiesen Politiker und Verwaltung Radfahrende auf die Veloroute 4 am Alsterufer. Die Geschäfte am Mittelweg sollten vorzugsweise und bestmöglichst für Autofahrende erreichbar sein, für Radfahrende blieb der Mittelweg ein Minenfeld.


Mittelweg: Wildparker auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg: Wildparker auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Mittelweg: Wildparker auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda



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30. Mai 2020

Hamburg soll neu zugeschnittene Verkehrsbehörde erhalten

+++ Breaking News +++
Aktualisiert um 15:29 Uhr

Laut Abendblatt und NDR soll Hamburg eine neue Verkehrsbehörde erhalten. Dazu sollen die Wirtschafts- und Verkehrsbehörde voneinander getrennt werden. Die neue Behörde soll laut NDR  allerdings doch nicht die Verantwortlichkeiten der Innenbehörde zu Straßenverkehrsangelegenheiten erhalten, wie in einer früheren Version beschrieben. Lediglich die Abteilung "Grundsatzangelegenheiten des Straßenverkehrs", die bislang in der Innenbehörde am Johanniswall angesiedelt ist, soll an die neue Verkehrsbehörde gehen.



Die Eingliederung der gesamten Straßenverkehrsbehörden in die Verkehrsbehörde ist jedoch überfällig.


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23. Mai 2020

Greenpeace-Aktion in Hamburg: Pop-Up-Radspur auf dem Neuen Kamp

Pop-up bike lane in Hamburg: Greenpeace demands more space for pedestrians and cyclists

Aktualisiert um 17:38 Uhr
Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle: Pop-Up-Radspur - © Stefan Warda


Noch bis 18 Uhr steht Radfahrenden auf dem Neuen Kamp im Verlauf der Veloroute 1 eine Pop-Up-Radspur zur Verfügung. Im Abschnitt vor der Rindermarkthalle verfügen Radfahrende somit neben dem üblichen Radfahrstreifen noch zusätzlich über die rechte Fahrspur. Greenpeace möchte mit der befristeten Aktion ein Zeichen setzen für bessere Radverkehrsanlagen in unserer Stadt.


Veloroute 1, Neuer Kamp / Neuer Pferdemarkt: Pop-Up-Radspur - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle: Pop-Up-Radspur - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle: Pop-Up-Radspur - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle: Pop-Up-Radspur - © Stefan Warda

Die Aktion wendet sich an Bundesregierung und Kommunen. Angesichts der Coronakrise dürfen sie bei den Bemühungen um die Mobilitätswende auf keinen Fall nachlassen.





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22. Mai 2020

Nach Testlauf: ADFC Hamburg startet Online-Petition für Pop-Up-Bikelanes




Zukünftige Velorouten 5 und 6, An der Alster: Pop-Up-Radspur - © hamburgize.com


Knapp drei Wochen nach der Vorführung einer Pop-Up-Radspur entlang der Straße An der Alster im Verlauf der geplanten Velorouten 5 und 6 startet der ADFC Hamburg nun eine Online-Petition für Pop-Up-Bikelanes in Hamburg. Die Petition ist an Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und die künftigen Senatorinnen und / oder Senatoren für Gesundheit, Inneres und Verkehr gerichtet. Dem Beispiel Berlins - sowie vieler anderer Städte und nun auch München - folgend sollen die Pop-Up-Radspuren zu Fuß Gehenden und Radfahrenden eine Entlastung auf oftmals beengtem Straßenraum bieten, um angesichts der Corona-Pandemie die notwendigen Abstandsregelungen einhalten zu können.



Pop-Up-Radspuren sollten laut ADFC als erstes an den Straßen An der Alster (wie bei der Vorführung Anfang Mai), Reeperbahn und Wandsbeker Chaussee installiert werden.



Zukünftige Velorouten 5 und 6, An der Alster: Beengter Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Reeperbahn - © Stefan Warda

Wandsbeker Chaussee - © Stefan Warda


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München: Rosenheimer Straße soll Pop-Up-Radspuren erhalten

Munich: Rosenheimer Straße to have pop-up bike lanes

Aktualisiert um 12:55 Uhr
München, Rosenheimer Straße: Zwischen Orleansstraße und Rosenheimer Platz keinerlei Radverkehrsanlagen. Bis zum Herbst soll es dort Pop-Up-Radfahrstreifen geben - © Stefan Warda


München soll in Kürze an fünf Hauptstraßen Pop-Up-Radfahrstreifen erhalten.

Nach Berichten von tz und SZ soll es in München bald fünf Hauptstraßen mit Pop-Up-Radfahrstreifen geben. Unter den fünf Straßen sollen auf jeden Fall Rosenheimer Straße, Elisenstraße und Zweibrückenstraße sein. Die Elisenstraße liegt mitten im Zentrum und hat zwischen Luisenstraße und Karlsplatz / Lenbachplatz südlich des Alten Botanischen Gartens keinerlei Radverkehrsanlagen.


Lenbachplatz / Sophienstraße: Im Anschluß an den benutzungspflichtigen Radweg werden Radfahrende auf eine breite Furt geleitet, die an der Ecke Elisenstraße / Sophienstraße endet - © Stefan Warda

Elisenstraße / Sophienstraße: Am Ende der Furt geht es weiter auf der Fahrbahn - © Stefan Warda


Die Zweibrückenstraße führt vom Süden an die Altstadt heran. In der Zweibrückenstraße gibt es bislang nur schmale "Radwege" neben z.T. schmalen Gehwegen mit zahlreichen Sondernutzugen und hohem Rad- und Fußverkehrsaufkommen - eine schwierige und unhaltbare Gemengelage.


München, Zweibrückenstraße - © Stefan Warda

München, Zweibrückenstraße - © Stefan Warda

München, Zweibrückenstraße - © Stefan Warda


Zur Rosenheimer Straße gab es unter der vorherigen rot-schwarzen Koalition keine Einigung über sinnvolle Radverkehrsführungen. Auf die von vom Stadtrat vorgeschlagenen Gefährdungsstreifen wollte der KVR nicht eingehen, die von einem Initiativenbündnis vorgeschlagenen Radfahrstreifen kamen beim Stadtrat nicht an.


München, Rosenheimer Sraße / Orleansstraße: Immer noch ist Radfahren hier am Ende der Radfurt, die sich mitten auf der Kreuzung in Luft auflöst, nur für Mutige - © Stefan Warda

München, Rosenheimer Straße: Fahrbahnbenutzungspflicht - © Stefan Warda

München, Rosenheimer Straße: Konzept der Initiativen mit regelkonformen Radfahrstreifen - © Green City e.V.

Ein weiteres Nadelöhr ist der abschnitt der Rosenheimer Straße twischen Ludwigsbrücke und Gasteig. Bergan führt ein schmaler Radweg neben einem schmalen Gehweg mit vielen zu Fuß Gehenden. Langsamere Radfahrende können so gut wie nicht überholt werden. Für diesen Abschniit soll es zur Entlastung eine Pop-Up-Radspur geben.


Rosenheimer Straße, benutzungspflichtiger Radweg - © Stefan Warda

Rosenheimer, benutzungspflichtiger Radweg - © Stefan Warda


Über die nun angekündigten Maßnahmen soll nächsten Mittwoch im Stadtrat beraten werden. Im Oktober wolle die Stadt bewerten, wie die Pop-Up-Radspuren angenommen worden sind. Immerhin: Für die Zweibrückenstraße stehe jetzt schon fest, dass es anschließend eine dauerhafte Lösung geben soll. Neben Berlin beweist demnach auch München: Wo ein Wille, da auch ein Weg. Bleibt zu hoffen, dass die geplanten Pop-up-Bikelanes konsequent befahrbar gehalten werden und Wildparkende jeweils zeitnah abgeschleppt werden.


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19. Mai 2020

Veloroute 11 in Hamburg: Umfrage zum neuen Reiherdamm

Cycle route in Hamburg: Survey on new section in the harbour area


Veloroute 11, Reiherdamm: Zustand seit Umbau - © Stefan Warda


Der Reiherdamm im Verlauf der Veloroute 11 zwischen St. Pauli und Wilhelmsburg wurde umgebaut, die Bauarbeiten im März abgeschlossen. Mit dem neuen Straßenzuschnitt wurde der Umbau aus dem Jahr 2012 abgelöst. Damals wurde ein einseitig durchlaufender Gehweg geschaffen, den Radfahrende bei Schritttempo als Gäste benutzen könnten. Wer schneller als Schritttempo radeln wollte, war auf die schlecht hergestellte Fahrbahn angewiesen. Zu Fuß Gehende hatten Vorrang. Ein Manko des Gehwegs: Der Radverkehr wurde darauf im Zweirichtungsverkehr über mehrere schlecht einsehbare Grundstückszufahrten mit hohem Lkw-Verkehr abgewickelt.


Veloroute 11, Reiherdamm: Zustand vor dem Umbau mit gegenläufigem Radverkehr auf dem Gehweg bei Schritttempo - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm: Zustand vor dem Umbau mit gegenläufigem Radverkehr auf dem Gehweg bei Schritttempo - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm: Zustand vor dem Umbau mit gegenläufigem Radverkehr auf dem Gehweg bei Schritttempo - © Stefan Warda


Mittlerweile ist das frühere Kopfsteinpflaster der Fahrbahn durch glatten Asphalt ersetzt worden. Zu beiden Seiten gibt es nun Radspuren - ohne Gegenverkehr. Auf den Radspuren gibt es wesentlich bessere Sichtbeziehungen zu querendem Lkw-Verkehr an den Grundstückszufahrten. Jedoch fahren Radfahrende nun ohne Höhenversatz durch eine Bordsteinkante neben dem MIV. Zudem besteht die Gefahr, dass die Radspuren durch Wildparker blockiert werden könnten. Zunächst war hamburgize an zwei Terminen - jeweils an Werktagen - vor Ort und stellte keine Wildparker fest.



Veloroute 11, Reiherdamm, nach Umbau - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm, nach Umbau - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm, nach Umbau - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm, nach Umbau - © Stefan Warda

Veloroute 11, Reiherdamm, nach Umbau: An Werkstoren gibt es nun bessere Sichtbeziehungen als zuvor auf dem Gehweg unmittelbar neben der Mauer - © Stefan Warda


Hamburgize möchte nun wissen, wie die täglichen Pendler und Pendlerinnen regelmäßigen Nutzer und Nutzerinnen den Umbau des Reiherdamms im Verlauf der Veloroute 11 bewerten. Dazu gibt es die Möglichkeit an zwei Umfragen teilzunehmen.

Wie zufrieden bist Du mit dem Umbau? War der vorherige Zustand für Dich besser oder bevorzugst Du den heutigen Zustand?




Die nun getroffene Lösung für den Veloroute 11 am Reiherdamm muss nicht die einzig mögliche Alternative zum vorherigen Zustand sein. Unabhängig einer genauen Prüfung der Straßenbreite, der Anliegerinteressen, der Grundstückszufahrten und Bahngleise kämen möglichweiser auch noch andere Varianten als die jetzigen Radfahrstreifen oder das vorherige Gehwegradeln in Betracht.


Variante Gehwegradeln - alter Zustand mit gegenläufigem Radverkehr bei Schritttempo an mehreren schwer einsehbaren Grundstückszufahrten vorbei - © Stefan Warda

Variante Radfahrstreifen - jetziger Zustand - © Stefan Warda

Variante Kopenhagen: Breite Radwege zu beiden Seiten getrennt von Gehwegen - © Stefan Warda

Variante Utrecht: Einseitiger Zweirichtungsradweg, daneben sollte noch ein abgetrennter Gehweg angelegt werden. Allerdings wäre u.U. ein Zweirichtungsradweg bei Trenn- bzw Grünstreifen zur Fahrbahn schmaler als zwei seperate Radwege oder Radfahstreifen zusammen. Dies würde ggf. die Leistungsfährikeit einschränken, z.B. bei Überholvorgängen - © Stefan Warda


So wäre es denkbar, statt der Radfahrstreifen Radwege nach Kopenhagener Vorbild mit Bordkante zu einem Gehweg anzulegen. Eine andere Variante wäre ein einseitiger Zweirichtungsradweg deutlich getrennt von einem Gehweg. Allerdings hätte diese Lösung ebenso das Manko, dass der Querverkehr auf Radfahrende aus beiden Fahrtrichtungen zu achten hätte und dieses nicht unbedingt immer befolgt wird. Einseitige Radwege mit Zweirichtungsradverkehr sollten wegen der erhöhten Verkehrsunsicherheit grundsätzlich nicht bei einer Folge von Querungsstellen angelegt werden.

Wenn du die Wahl hättest, welche Lösung würdest Du bevorzugen? Zustand vor Umbau mit Gehwegradeln? Jetziger Zustand mit Radfahrstreifen? Modell Kopenhagener Radwege auf beiden Straßenseiten? Modell einseitiger Radweg getennt von einem Gehweg?


 

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