31. Dezember 2013

Neuigkeiten aus Wilhelmsburg

News from Wilhelmsburg
Aktualisiert am 01.01.2014

LOOP


Auf der Elbinsel hat sich in den letzten Monaten sehr viel verändert. IGS und IBA haben auch dem Radverkehr neue Wege beschert. Zudem ist der Freihafenzaun gefallen. Dadurch bieten sich bessere Verknüpfungen zwischen Veddel, Wilhelmsburg und dem Hafengebiet einerseits und Richtung Norden zur Hamburger Innenstadt an.


Velorouten VR11 und LOOP


Neuer Design-"Radweg"
Im Verlauf der Mengestraße hat es seit Neugestaltung der Straße für die IBA und IGS einen bemerkenswertigen Designradwegabschnitt mit eckigen "Kurvenradien". Dem Verlauf des benutzungspflichtgen "Radwegs" zu folgen bedarf es daher besonderer Aufmerksamkeit, um nicht den angrenzenden Gehweg zu befahren. Eigentlich ist es verwunderlich, dass trotz zahlreicher schon vorhandener und berühmtberüchtigter Design-"Radweg"-Kreationen - wie den unsichtbaren "Radwegen" am Jungfernstieg oder am Steintorwall / Glockengießerwall beim Hauptbahnhof, dem Streifenradweg am Stephansplatz vor dem Spielcasino oder dem kaum wahrnehmbarem Radweg am Sandtorkai - sich in Hamburg immer noch verspielte "Radweg"-Kreationen durchsetzen können.


© hamburgize.com / Stefan Warda



© hamburgize.com / Stefan Warda
Eckige "Radwege" an der Mengestraße am Inselpark (ex IGS)

Neben dem einfallsreichen Eckdesign fällt der innerhalb der letzten zwölf Monate mit neuen Radwegsteinchen ausgestattete Radweg durch seine Schmalheit auf. Er misst nur ein Meter in der Breite. Sollten laut der Radverkehrsstrategie für Hamburg nicht alle benutzungspflichtigen Radwege den Regelmaßen der gültigen Richtlinien entsprechen? Dieser Radweg wird sicherlich nicht Eingang in den nächsten "Fortschritts"-Bericht zur Radverkehrsstrategie für Hamburg finden.


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Mengestraße: B-pflichtiger "Radweg" wurde dieses Jahr lediglich ein Meter breit neu hergestellt. Für einen regelkonformen breiteren Radweg ist allerdings Platz genug vorhanden

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Mengestraße / B75: Zackiger "Radweg" mit einer winzigen Wartefläche für abbiegende Radler

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Mengestraße / B75: Wartezone an der Ampel

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Mengestraße / B75: Wartezone an der Ampel im rauschenden Verkehr

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Mengestraße / B75: Wartezone an der Ampel



LOOP
Im August eröffneten Staatsrat Andreas Rieckhof und Bezirksamtsleiter Andy Grote feierlich ein 6,4 Kilometer langes Teilstück des zukünftigen Rundwegs, der Fußgängern, Radfahrern und Skatern zur Verfügung stehen soll. Der LOOP soll nach Ende der Gartenschau zu einem Rundkurs komplettiert werden.
Der Ausbaustandard auf fünf Metern sowie eine durchgängige Beleuchtung seien in der Hansestadt ebenfalls einmalig. Und erstmals in Hamburg werden Radfahrer auf einem derartigen Weg an einer Kreuzung gegenüber dem Autoverkehr bevorzugt. Der Weg ist bisher gut fünf Kilometer lang und verbindet das Reiherstiegviertel mit den S-Bahn-Stationen in Wilhelmsburg und auf der Veddel.

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Der LOOP fällt auf durch eine blaue Markierung am Wegesrand sowie die blau markierten Kilometersteine. Zudem ist der LOOP in das Wegweisungssystem integriert worden. Tatsächlich erinnern großzügig ausgebaute Teilabschnitte des LOOP an Grünrouten in Kopenhagen, z.B. der dortigen Veloroute CR51 in Nørrebroparken oder Frederiksberg [Winterbild]. Für Hamburger Verhältnisse setzt der Ausbau entlang des Gert-Schwämmle-Wegs neue Maßstäbe. Ein Stich des LOOP führt vom Gert-Schwämmle-Weg Richtung Veddel bis zu Ballinstadt und schließt dort an die Veloroute 10 an. Auf dieser Trasse wird auch der Fernradweg Hamburg-Bremen geführt, wie auch die Freizeitroute R6.


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LOOP am Honartsdeicher Weg / Schlenzigstraße
 
Eine kleine Besonderheit weist die Führung des LOOP an der kleinen Sackgasse Hermann-Westphal-Straße auf. Die Veloroute hat dort Vorrang gegenüber der querenden Straße. Doch auch in Neu-Allermöhe hat es seit mehr als zehn Jahren eine derartige Vorfahrtregelung. Der LOOP ist also nicht der erste Radweg mit Vorrang vor dem Autoverkehr. Eine weitere Besonderheit hat der LOOP auf dem westlichen Freizeitkurs am südlichen Ende des Reiherstieg Hauptdeichs. Der LOOP führt dort auf den geteerten Deichweg, der jedoch für den Radverkehr gesperrt ist. Hier müssen Radler etwa einen Kilometer bis Schmidts Breite schieben (VZ250). Entlang des Reiherstieg-Hauptdeichs wurde die LOOP-Markierung auf dem Gehweg aufgetragen. Doch Vorsicht: Radler sollten sich nicht in die Irre führen lassen. Der Gehweg ist nicht für den Radverkehr freigegeben.


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Vorfahrt auf dem LOOP (und der Veloroute 11) entlang des Gert-Schwämmle-Wegs über die Hermann-Westphal-Straße

In einem Flyer weist das Bezirksamt Mitte darauf hin, dass die bislang fertiggestellte Strecke der erste Abschnitt des LOOP sei.
Ob es zukünftig weitere Abschnitte geben wird und wie diese dann verlaufen werden, ist noch offen.

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LOOP / Fernradweg Hamburg - Bremen beim Gert-Schwämmle-Weg

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LOOP / Fernradweg Hamburg - Bremen beim Kleingartenverein neben der B75: Hier wird die Veloroute teils als Fahrradstraße, teils als Tempo 30-Zone geführt. Die meisten anderen Abschnitte sind mit der neuerdings in Hamburg üblichen Weise mit dem Zusatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) gekennzeichnet. Falls dieses Zusatzzeichen in Verbindung mit dem Zeichen 239 gelten soll, dann gilt für die meisten Streckenteile des LOOP wie auch für die Veloroute 11 lediglich Schritttempo!



LOOP - Freizeitpiste für Skater, Fußgänger und Radler

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LOOP - Bei der Wollkämmerei / Industriestraße: Hier muss zuweilen lange gewartet werden, um die Hauptstraße queren zu können

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LOOP - Reiherstieg Hauptdeich: Der Gehweg ist kein Radweg

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LOOP Reiherstieg Hauptdeich / Alte Schleuse: Auf dem Deichweg darf nicht geradelt werden (VZ250) - Schiebestrecke von einem Kilometer Länge bis Schmidts Breite

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Schiebestrecke LOOP (VZ250)

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Der LOOP bietet viele interessante Ausblicke

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LOOP / Veringkanalbrücke

LOOP / Veringkanal

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LOOP am Reiherstieg

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LOOP, Blick auf Containerberge an der Industriestraße

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Zukünftige Strecke des LOOP im Inselpark (exIGS)


Wegweisung für die Veloroute 11
Die durch die Klütjenfelder Radwegbrücke bekannte Veloroute 11 vom St. Pauli Elbtunnel zur TUHH in Harburg wurde mittlerweile auch auf Wilhelmsburger Gebiet mit der Wegweisung ausgestattet. Eine spezielle gelbe Schilderserie berücksichtigt die Umleitungsstrecke entlang der Georg-Wilhelm-Straße, die wegen der noch IGS erforderlich ist. Gegenüber der ursprünglichen Planung verläuft die VR11 nun nicht mehr über Hermann-Westphal-Straße, Georg-Wilhelm-Straße, sondern folgt dem LOOP entlang Gert-Schwämmle-Weg bis Rotenhäuser Straße. Fraglich ist die Führung entlang der Weimarer Straße, wozu der Verlauf der Route mehrmals abknickt und über Pflastersteinbelag geführt wird. Zudem ist die Fahrgasse in der Weimarer Straße nicht für den Begegnungsverkehr mit entgegenkommenden Kfz ausgelegt. Für eine Veloroute, die schließlich den Radverkehr bündeln soll,stellt dies ein Manko dar. In anderen Städten werden für Velorouten in freigegebenen Einbahnstraßen auf einer Straßenseite die Parkplätze aufgehoben, damit auf solch einer Hauptroute des Radverkehrs der Radverkehr ungehindert fließen kann. Eine alternative Führung parallel zur Weimarer Straße über die Veringstraße bietet sich daher förmlich an.


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Die Verlegung der VR11 im Verlauf des Gert-Schwämmle-Wegs über die Dratelnstraße bereitet dort größere Probleme. Die verkehrsreiche Dratelnstraße soll ohne Signalanlage und ohne Sprunginsel gequert werden. Im Feierabendverkehr kommen Radler allerdings kaum über die Straße - für eine Veloroute ein Unding.


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Veloroute 11 - Weigweisung an der Kreuzung Gert-Schwämmle-Weg / Georg-Wilhelm-Straße: Die gelben Schilder zeigen die Umleitungsstrecke um das IGS-Gelände (Wilhelmsburger Inselpark) an, da der ursprüngliche Weg entlang dem Hauland gesperrt ist

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Veloroute 11 (Fernradweg Hamburg - Bremen) - Gert-Schwämmle-Weg / Dratelnstraße: Vor dem Umbau der Kreuzung begann der Gert-Schwämmle-Weg an der Ecke Dratelnstraße / Mengestraße

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Veloroute 11 (Fernradweg Hamburg - Bremen) - Gert-Schwämmle-Weg / Dratelnstraße: Nach dem Umbau der Neuenfelder Straße wurde der Gert-Schwämmle-Weg weiter nach Norden verlegt und quert nun ungesichert beim amerikanischen Hamburgerimbiss die Dratelnstraße

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Veloroute 11 (Fernradweg Hamburg - Bremen) - Gert-Schwämmle-Weg / Dratelnstraße: Die Veloroute entlang des Gert-Schwämmle-Wegs quert direkt neben der Zufahrt zum Hamburger-Drive-Inn die Dratelnstraße. Da eine Sprunginsel fehlt haben Radler große Mühe eine Lücke im Verkehrsgeschehen zu bekommen, um die Straße zu queren. Für eine Veloroute ist das nicht akzeptabel. Diese Kreuzungsgestaltung widerspricht den Grundgedanken der Veloroutenführung

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Veloroute 11 (Fernadweg Hamburg - Bremen) - Gert-Schwämmle-Weg / B75: Der Gert-Schwämmle-Weg wurde verlegt und führt nun geradeaus bis an die neue Umweltbehörde beim S-Bahnhof Wilhelmsburg

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Veloroute 11 (LOOP) - Gert-Schwämmle-Weg / Georg-Wilhelm-Straße: Der Gert-Schwämmle-Weg hat durch den Ausbau im Rahmen des LOOP eine sichere Querungsmöglichkeit über die Georg-Wilhelm-Straße erhalten. Vor dem Umbau musste über einem Umweg an der Hermann-Westphal-Straße die Gerog-Wilhelm-Straße gequert werden

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Veloroute 11 (LOOP) - Gert-Schwämmle-Weg / Georg-Wilhelm-Straße

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Veloroute (LOOP) - Gert-Schwämmle-Weg / Georg-Wilhelm-Straße: Eine Sprunginsel hilft Radler die Straße zügig und sicher zu queren

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Veloroute 11 (LOOP) - Gert-Schwämmle-Weg: Entlang der straßenunabhängigen Führung der Route entlang des Gert-Schwämmle-Wegs sind überwiegend nur die Zsatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) angebracht worde. Da es sich hier um eine geteilte Verkehrsfläche handelt, ist die linke Seite als Radweg ohne B-Zwang aufzufassen, der rechte Teil mit dem Plattenbelag als Gehweg mit Freigabe für den Radverkehr

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Veloroute 11 (LOOP) - Gert-Schwämmle-Weg: An dieser Stelle ist die Fläche des Gert-Schwämmle-Wegs nicht unterteilt. Somit ist das Zusatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) als Zusatzzeichen zum Gehweg aufzufassen. Radfahrer dürfen auf dieser Alltagsveloroute also nur im Schritttempo (!) fahren, was dem Grundgedanken einer Veloroute allerdings widerspricht

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Veloroute 11 - Weimarer Straße: Hier sollen Radfahrer über Pflastersteine hoppeln - passt eigentlich nicht zu einer Veloroute

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Veloroute 11 - Mannesallee: Hier sollen Radler über Pflastersteine hoppeln, passt eigentlich nicht zu einer Veloroute

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Veloroute 11 - Weimarer Straße: Bei Autogegenverkehr wird es ziemlich eng für Radler neben den parkenden Autos. Für eine Veloroute ist das nicht akzeptabel




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29. Dezember 2013

Momentaufnahme von der Bramfelder Chaussee - Ein Vorzeigeradweg der Verkehrsbehörde

Snapshot of Bramfelder Chaussee - A Hamburg Showcase Cycle Track

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Geplante Veloroute 5 - Bramfelder Chaussee / Am Ehrenmal: Benutzungspflichtiger Vorzeige-"Radweg", 2008 hergestellt und anschließend sich selbst überlassen. Der "Radweg" ist schon binnen weniger Jahre zu mehr als der Hälfte "verlandet"


Im Fortschrittsbericht zur Radverkehrsstrategie für Hamburg wurde die Erneuerung der Radwege in der Bramfelder Chaussee für die zukünftige Veloroute 5 hervorgehoben. Im Kapitel "Gute Wege für den Radverkehr" gelten die Radwege der zukünftigen Veloroute 5 im Verlauf der Bramfelder Chaussee zwischen Berner Chaussee und Pfeilshofer Weg als "fertig gestellte Maßnahme" im Rahmen des Veloroutenbaus (Fertigstellung 2008). 2010 wurden weitere Radwege der Bramfelder Chaussee auf 2,2 Kilometern zwischen Berner Chaussee und Wandsbeker Straße erneuert.


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Geplante Veloroute 5 - Bramfelder Chaussee / Ohlsdorfer Friedhof: Eingeschränkter Radweg mangels Unterhaltung

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Geplante Veloroute 5 - Bramfelder Chaussee / Sportplatz Dieckstücken: Kein ausreichender Unterhalt für den Radweg und den Gehweg (misst nur noch ein Meter in der Breite). Wird der Radweg mit Einführung der Wegweisung für die Veloroute 5 erneut grundinstandgesetzt?

Jetzt an einem normalen Dezembertag einige Monate nach der Hervorhebung in den Jubel-Berichten der Behörde zeigt sich der "Vorzeigeradweg" von der ganz gewöhnlichen Seite, wie Radfahrer Hamburger Radwege eben kennen. Ein ganz normaler zugewachsener oder vermüllter "Radweg". Es rächt sich eben, dass Hamburg zwar weiterhin Radwege anlegt oder umbaut, anschließend aber für die nächsten Jahrzehnte für keinen ausreichenden Unterhalt sorgt. So präsentiert sich der Vorzeige-"Radweg" in den Bramfelder Chaussee in einem erbärmlichen Zustand. Die Mindestmaße nach der VwV-StVO werden stellenweise nicht einmal mehr eingehalten. Arme Stadt Hamburg . . .

Lacking maintenance impairs rather new cycle tracks. Although Hamburg renews many cycle tracks missing maintenance destroys the success.  


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Geplante Veloroute 5 - Bramfelder Chaussee / Am Ehrenmal: "Vorzeigeradweg" - Unterhaltung nicht vorgesehen


Weitere "ausgebaute" Radwege entlang der Bramfelder Chaussee und Bramfelder Straße


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Bramfelder Straße / Habichtstraße: B-pflichtiger Radweg

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Bramfelder Straße

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Bramfelder Chaussee / Hellbrookkamp: An den Pfosten des Absperrbügels sind Schmutz, Sand und Laub hängengeblieben. Die Häuflein bilden eine Grundlage für Pionierpflanzen, die dort Halt finden und erste Ausgangspunkte für neue "Verlandungen" des Radwegs bilden. Ein Unterhalt ist für die meisten Hamburger Radwege nach Herstellung nicht mehr vorgesehen

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Bramfelder Straße 57: Der Radweg "verlandet" . . .

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Bramfelder Chaussee 55-57: Der Radweg "verlandet" . .  .

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Bramfelder Chaussee / Bauernrosenweg: Die Laubentfernung ist überfällig




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28. Dezember 2013

Norderstedts Baudezernent Bosse: Keine Ahnung von Kreisverkehren und Radverkehr?

Norderstedt Department Chief Bosse: No Idea of Roundabouts and Cycling?


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Lindenplatz in Lübeck


Norderstedt bekam dieses Jahr eine autoverkehrsgerechte Kreuzung beschert. Für Radfahrer wurden dort exklusive Schiebestrecken eingerichtet, um sie "angemessen" am Verkehrsablauf zu berücksichtigen. Die Eröffnung der Kreuzung Anfang November sorgte für viel Wirbel in Norderstedt und darüber hinaus. Der mitverantwortliche Baudezernent Thomas Bosse konnte sich offenbar gar nicht vorstellen bei hohen Verkehrsbelastungen Radfahrer angemessen am Verkehr teilhaben zu lassen. Für Norderstedts Bürger durfte offenbar nichts anderes gelten als in Bosses Vorstellungswelt möglich war.
 
In einem zweispurigen Kreisverkehr mit 30.000 bis 40.000 Autos pro Tag, sowie je vier Zu- und Abfahrten, sei ein alles querender Radweg aus sicherheitstechnischen Gründen völlig unmöglich.

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Im Streit um die richtige und sichere Ausführung des Kreisverkehrs am "Knoten Ochsenzoll" verwies Bosse auf den Kreisverkehr am Lindenplatz in Lübeck. Bekanntlich sollen laut Bosse Radfahrer an Norderstedts größtem Kreisverkehr schieben oder weitläufige Umwege um die Kreuzung bis zu benachbarten beampelten Kreuzungen fahren. Im Hamburger Abendblatt behauptete Bosse, dass selbst am großen zweispurigen Lübecker Kreisverkehr keine Querungsmöglichkeiten für Radfahrer eingerichtet seien.

"Zum Vergleich würde ich den Kreisverkehr am Holstentor in Lübeck nennen – dort ist das auch nicht anders", sagt Bosse.

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Fackenburger Allee / Lindenplatz: Zufahrt in den Kreisverkehr


Doch es kommt viel schlimmer: Herr Bosse, in Lübeck dürfen Radfahrer in allen Richtungen auf der Kreisfahrbahn fahren. Der sogar fünfarmige Kreisverkehr hat direkte Zufahrten für Radfahrer auf die Kreisfahrbahn. Selbst neben dem dort vorhandenen Bypass aus Richtung Holstentor dürfen Radfahrer direkt auf die Kreisfahrbahn fahren. Außerdem hat es an vier von fünf Knotenarmen ebenerdige Querungsmöglichkeiten für Fußgänger. Was in Lübeck selbstverständlich und erlaubt ist, kann sich Bosse offenbar nicht vorstellen. Sein Vergleich zwischen Knoten Ochsenzoll und Lindenplatz in Lübeck hinkt. Bosse hätte für seine abwegige Argumentation ein anderes Beispiel nehmen müssen.
So wurde nun ganz deutlich, wie wenig Ahnung Bosse von Kreisverkehren und Radverkehr hat. Verglichen mit Lübecks Lindenplatz ist ein Radwegezwang verbunden mit einem Schiebezwang auch in Norderstedt nicht notwendig.


Kreisverkehr Lindenplatz in Lübeck


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Zufahrt in den Kreisverkehr neben Bypass von der Puppenbrücke

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