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28. Januar 2018

Echte Fahrradstädte: Houten und Nimwegen lohnenswerte Ziele in den Niederlanden

Real cities for cyclists: Houten and Nijmegen worth to visit in the Netherlands this year
Aktualisiert am 29.01.2018

Nijmegen, Stationsplein: "Fietsstad 2016" - © Stefan Warda


Wem "fahrradfreundliche Städte" oder "Radlhauptstädte" am Heimatort auf den Leim gehen, dem sei ein Besuch im Land der echten Fahrradstädte empfohlen. Für Freunde des Radfahrens sind die Niederlande immer ein lohnenswertes Ziel. Mit zwei besonderen Ereignissen warten die Niederlande dieses Jahr auf radaffine Besucher: Nimwegen übernimmt die Rolle der Europäischen Umwelthauptstadt (European Green Capital) von der Vorgängerstadt Essen. Damit bietet Nimwegen drei Jahre in Folge ein besonderes Ereignis zum Thema Radverkehr. Nachdem die 175.000 Einwohner große Universitätsstadt nahe der Grenze zu Deutschland im Jahr 2016 als "Fietsstad" (Fahrradstadt) durch den niederländischen Radfahrerverband "Fietsersbond"ausgezeichnet worden war, bewirtete Nijmegen letztes Jahr die internationale Fachkonferenz "Velo-city". 2018 kann Nimwegen als Umwelthauptstadt zeigen, was es in Essen im letzten Jahr noch nicht zu sehen gab: echte, vollendete Radschnellwege und insgesamt eine gute Radverkehrsinfrastruktur.


Nimwegen, Ziekerstraat: Große Teile der Innenstadt sind autofrei und mit einem Pollersystem gegen Wildfahrer gesichert - © Stefan Warda

In der weitgehend autofreien Innenstadt Nimwegens ist mit wenigen Ausnahmen das Fahrradfahren erlaubt. Insbesondere am Bahnhof gibt es ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für das Fahrrad. Neben bewachtem Fahrradparken gibt es mehrere weitere unbewachte Fahrradabstellanlagen, die an Ausmaß in großes Staunen versetzen angesichts der Einwohnerzahl Nimwegens.


Nimwegen, Tweede Walstraat: Fahrradstellplätze - © Stefan Warda


Folgende Orte sind zur Besichtigung empfohlen:
  • Nationales Fahrradmuseum Velorama (Waalkade 107) 
  • Fahrradparkhaus Marienburg (Bewachtes Fahrradparken gratis)
  • Fahrradparkhäuser am Bahnhof (Fietstransferium Stieltjesstraat, bewachte Fahrradstation unter dem Stationsplein, Abstellanlage auf dem Stationsplein)
  • Campusbaan - Radschnellweg Richtung Universität
  • Snelbinder - Brücke über die Waal zwischen Stieltjesstraat und Bahnhof Nijmegen-Lent
  • RijnWaalPad - Radschnellweg Nijmegen - Arnhem

Nimwegen, Waalkade 107: Velorama - © Stefan Warda

Nimwegen, Velorama - © Stefan Warda

Nimwegen, Fahrradparkhaus Marienburg - © Stefan Warda

Zugang zur bewachten Fahrradstation unter dem Stationsplein - © Stefan Warda

Zugang zur bewachten Fahrradstation unter dem Stationsplein - © Stefan Warda

Nimwegen, Stieltjesstraat: Fietstransferium - © Stefan Warda

Nimwegen, Campusbaan: Radschnellweg zwischen Bahnhof und Universität - © Stefan Warda

Nimwegen, reger Verkehr an der Universität - © Stefan Warda

Nimwegen, Snelbinder: Teil des Radschnellwegs "Rijnwaalpad" (F1 / F325) zwischen Nimwegen und Arnheim - © Stefan Warda

Nimwegen, Radschnellweg "Rijnwaalpad": Eisenhowertunnel - © Stefan Warda

Overbetuwe, Radschnellweg "Rijnwaalpad" - © Stefan Warda

Nimwegen, Radschnellweg "Rijnwaalpad": Wegweisung - © Stefan Warda


Für die Anreise aus Deutschland mit Bahn und Rad gibt es mehrere Möglichkeiten:
Aus dem Rhein-Ruhr-Metropolgebiet mit dem Regionalexpress bis Kleve (z.B. ab Düsseldorf). Von dort mit dem Rad bis Nijmegen auf den Spuren zukünftiger oder schon vorhandener Bahntrassenradwege über Kranenburg und Groesbeek.
Aus dem Rhein-Ruhr-Metropolgebiet mit dem Regionalexpress bis Arnhem (Zustiege z.B. in Düsseldorf, Duisburg), von dort mit Umstieg weiter nach Nijmegen oder per Rad auf dem Radschnellweg Rijnwalpad.
Aus dem Rhein-Ruhr-Metropolgebiet mit dem Regionalexpress nach Venlo (Zustiege z.B. in Hamm, Hagen, Wuppertal, Düsseldorf, Mönchengladbach), von dort mit der Regionalbahn weiter nach Nijmegen.
Aus Norddeutschland reisen Radfahrer mit der Fernbahn über Osnabrück / Deventer oder Duisburg / Arnhem an.



Houten, Onderdoor: Bahnhof - © Stefan Warda


Die zweite Stadt, die dieses Jahr im Rampenlicht des Radverkehrs steht, ist die 50.000 Einwohner große Stadt Houten nahe der alten Universitätsstadt Utrecht. Houten erhielt für 2018 die Auszeichnung als "Fietsstad". Houten ist sehenswert wegen des besonderen verkehrs- bzw- städteplanerischen Konzepts. Die basierend auf kleinen Dorfkernen erst ab den 1970er Jahren entwickelte Stadt hat einen sehr hohen Radverkehrsanteil. Die Wege für Radfahrer und Autofahrer sind weitgehend getrennt. Die sternförmig ins Stadtzentrum führenden Radwege sind gegenüber querenden Straßen bevorrechtigt. Für Autofahrer gibt es eine Ringstraße um die Stadt. Von einem Stadtteil zu einem anderen müssen Autofahrer immer über die äußere Ringstraße fahren. Somit ist das Stadtzentrum autofrei.


Houten, Stadtzentrum - © Stefan Warda

Houten - © Stefan Warda

Houten, Onderdoor: Wirtschaftsverkehr - © Stefan Warda

Houten, Fietstransferium - © Stefan Warda

Houten, Fietstransferium - © Stefan Warda

Houten, Fietstransferium: Direkter Zugang zu den Bahnsteigen - © Stefan Warda

Houten, Fietstransferium - © Stefan Warda

Houten: Vorfahrt für den Radverkehr - © Stefan Warda

Houten: Vorfahrt für den Radverkehr - © Stefan Warda


Houten ist über Radschnellwege mit der Nachbarstadt Utrecht verbunden (Richtung Bahnhof und Richtung Universität).


© Stefan Warda

© Stefan Warda

© Stefan Warda

© Stefan Warda


Folgende Orte sind zur Besichtigung empfohlen:
  • Fietstransferium (Fahrradparkhaus am Bahnhof)
  • Bahnunterführung Fortweg (im Verlauf des Radschnellwegs Richtung Utrecht Universität)



Mehr . . . / More . . . :
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26. Februar 2013

Ehemalige "Umwelthauptstadt" Hamburg bekommt Umweltprobleme

Former "European Green Capital" will have environmental problems


"Umwelthauptstadt" Hamburg


Stolz präsentierte Hamburg sich 2011 als "Europäische Umwelthauptstadt". Doch 2013 sieht es mit Hamburgs Umweltpolitik düster aus. Die Zeitungen berichten über Strafzahlungen, die Hamburg zahlen müsste, falls nicht konkrete Maßnahmen zur Minderung der Stickoxide aus dem Verkehrssektor eingeleitet würden. Der von der Bürgerschaft noch nicht abgesegnete Entwurf eines Luftreinhalteplans, der in Brüssel vorgelegt wurde, würde nicht ausreichen, um ab 2015 die Luftwerte unter die Grenzwerte abzusenken. Im Entwurf des Luftreinhalteplans seien 80 Einzelmaßnahmen enthalten, jedoch keine Umweltzone, keine Citymaut, keine Stadtbahn, keine Parkraumbewirtschaftung. Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND geht mit Hamburgs Senat ins Gericht.

Die Kommissionsentscheidung ist die verdiente Quittung für die völlig verfehlte Luftreinhaltepolitik der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.


"Umwelthauptstädte" haben Umweltprobleme


Betroffen von den EU-Sanktionen sollen weitere rund 30 deutsche Städte sein, wie Berlin, München, Stuttgart, Köln, Hannover und Bremen, aber u.a. auch Kopenhagen, die "Europäische Umwelthauptstadt" im Jahr 2014. Der Bürgermeister Kopenhagens plant derzeit einen neuen innerstädtischen Straßentunnel, der äußerst umstritten ist. Kritiker werfen den Tunnelbefürwortern vor, dass das Projekt hohe Summen im Verkehrsetat binden würde, die an anderer Stelle fehlten. So könnten statt des einen Autotunnels für 3,6 Milliarden Euro ein Bündel Maßnahmen verwirklicht werden, das u.a. ein Netz aus 330 Kilometer Schnellradwegen, weiteren 250 Kilometer Hochleistungsradwegen entlang S-Bahnen und Stadtautobahnen, 65 Kilometer Stadtbahnlinien und Verbesserungen im vorhandenen S-Bahn-Netz beinhaltet.
Das Autotunnelprojekt bietet außerdem keinen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel ist. Kopenhagen plant aber seinen Radverkehrsanteil erheblich zu erhöhen, bis 2025 auf 50% für die Wege zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Eine Kommission hat nun bestätigt, dass der Straßentunnel zu mehr Autoverkehr und zusätzlichen Luftbelastungen führen würde. Kopenhagen sucht derzeit nach neuen geeigneten Maßnahmen den innerstädtischen Autoverkehr zu reduzieren, nachdem die zuvor angekündigte Citymaut unter der jetzigen Regierung mit neuem Koalitionspartner nicht mehr durchsetzbar war.


Mehr . . . / More . . . :
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9. Juli 2012

Kopenhagen wird 2014 "Umwelthauptstadt"

Copenhagen will be "European Green Capital" 2014

hamburgize.com / Stefan Warda
Kopenhagen: Anstrengungen für noch mehr Radverkehr


Die Fahrradhauptstadt wird 2014 Europäische Umweltstadt. Nach Stockholm, Hamburg, Vitorai-Gasteiz und Nantes erhält auch Kopenhagen die EU-Auszeichnung.
Aus der Jury-Bewertung:


"A cyclist´s dream - The city has clearly set itself the overall goal to be the world’s best city for cyclists. The goal is to have 50% of people cycling to their place of work or education in Copenhagen in 2015 (the 2010 figure was 35%), thereby contributing to meeting the ambitious goal of CO2 neutrality by 2025. The KARMA initiative to promote cycling amongst citizens shows good buy-in from all City stakeholders, as does the city’s pedestrian strategy. Communication actions to engage citizens are very effective; Copenhageners feel they are part of the solution." (European Commission)


Mehr / More:
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28. Mai 2012

Kopenhagen: Ehrgeizige Klimaziele

Copenhagen: Ambitious climate targets



Kopenhagen hat sich das Ziel gesetzt bis 2025 eine der ersten CO2-freien Städte der Welt zu werden. Allein für den Ausbau des Radverkehrs will Kopenhagen 600 Millionen Kronen (81 Millionen Euro) ausgeben.

Kopenhagens Klimaziele bis 2025 (Verkehr):
  • 75% der Wege ausschließlich per Rad und öffentlichen Verkehr
  • 50% der Wege zur Arbeit mit dem Rad
  • 20% mehr Fahrgäste im öffentlichen Verkehr
  • CO2-neutraler öffentlicher Verkehr
  • 20-40% aller Fahrzeuge nutzen alternative Treibstoffe

Ist diese Messlatte erreichbar? Sind solche Ankündigungen ernst zu nehmen, wenn sie später nicht erreicht werden? Sind Auszeichnungen wie "Umwelthauptstadt" überhaupt noch ernst zu nehmen, wenn diese lediglich mehr oder weniger nach den besten Versprechungen verteilt werden? Hamburg scheiterte am eigenen Anspruch "Umwelthauptstadt" zu sein und verabschiedete sich vom eigenen Versprechen eine Stadtbahn, Citymaut oder Umweltzone einzuführen, Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom zu versorgen, den Radverkehr planmäßig zu fördern. Hamburg hat sich 2012 offiziell davon verabschiedet seine eigenen Ziele gemäß der Radverkehrsstrategie von 2008 bis 2015 anzupeilen. Weder will Hamburg bis 2015 einen Radverkehrsanteil von 18% erreichen, noch das Veloroutennetz bis dahin vervollständigen.

Kopenhagen hat derzeit ein ähnliches ernsthaftes Problem: den Radverkehrsanteil auf 50% zu erhöhen. Kopenhagens Politiker haben versprochen dieses Ziel 2010, dann 2012, dann 2015 und jetzt erst 2025 zu erreichen. Der Kopenhagener Radverkehrsanteil stagniert bzw. sinkt leicht. "Copenhagen is the only city in the western world where cycling levels are falling, not rising." (Mikael Coolville Andersen von Copenhagenize) Diesen Trend möchten nun Radverkehrs-Experten umkehren. Am 8. Juni findet in Kopenhagen eine kleine Konferenz mit anschließender Ausstellung statt, die eine Trendwende bewirken soll. Mit der Ausstellung "The Good City" will Kopenhagen neue Ideen und Aktionen entwickeln, um weitere Kopenhagener weg vom Auto auf das Fahrrad zu bringen, um bald die angepeilte 50%-Marke zu erreichen.




Copenhagen´s Climate Targets for 2025 (Mobility):
  • 75% percent of journeys either by bike or public transport
  • 50% percent of all work journeys on bike
  • 20% percent more passengers using public transport
  • Carbon neutral public transport
  • 20-40% of all vehicles running on alternative fuels


Mehr / More:

8. Dezember 2011

Rückblick auf das Umwelthauptstadtjahr

Review on European Green Capital year

"Umwelthauptstadt 2011 - eine saubere Sache oder Etikettenschwindel?" - so lautet der Titel der Presserunde vom letzten Sonntag bei Hamburg 1.

28. September 2011

Vom Klima reden - klimagerecht handeln - die "Hamburger Klimawoche"

Talking about climate - acting for better climate - the Hamburg Climate Week

"Hamburger Klimawoche", Veloroute 5: Klimaaufklärung der "Umwelthauptstadt" blockiert den Fußgänger- und Radverkehr
"Hamburg Climate Week", cycle route No. 5: Climate enlightenment of the "Eurpean Green Capital" obstructs pedestrians and cyclists

Wie in vielen anderen Städten auch stehen zum Ende des Septembers Klima und Mobilität im Fokus vieler Aktivitäten in der Hamburger Innenstadt. Zeitgleich will die Stadt im Rahmen der "Umwelthauptstadt" die Hamburger zum Umsteigen von Auto auf Busse, Bahnen und Fahrrad bewegen, wie auch bei "Europas größter Klima-Informationsveranstaltung" über Klimaveränderungen und Klimaforschung aufklären und feiert sich selbst.




Doch wenn Autofahrer bei einer Probefahrt mit dem Rad am Ballindamm das Klimawochezelt passieren, dann überzeugt die Fahrt entlang der Veloroute 5 auf dem Radweg ganz und gar nicht. Die Klimawoche lädt Passanten zum Probieren regionaler Spezialitäten mitten auf dem Gehweg vom Jungfernstieg zur Europapassage ein und nötigt Fußgänger zum Ausweichen auf den Radweg, da außer dem Radweg nur noch die Fahrbahn als Alternative für den Fußgängerverkehr bleibt. Auf jeden Fall lernen Autofahrer dabei, dass Radfahrer sich auch sonst fast überall in Hamburg mit Fußgängern auf Radwegen auseinander setzen müssen.




In der Kaufmannsstadt Hamburg ist es Tradition Gehwege extrem zu kommerzialisieren - auch während der Klimawoche. Fußgänger haben in der "Umwelthauptstadt" an viel zu vielen Stellen leider viel zu wenig Platz für Aufenthalt und Verkehrsansprüche, wenn Straßencafès, Biergärten und Ladengeschäfte Bedarf anmelden. Befürworter in Hamburg der in der Amtssprache genannten "Sondernutzungen" verweisen gern auf bayerische Biergärten und argumentieren mit begehrenswertem "südländischem Flair", doch die echten Biergärten in München sind in aller Regel nicht auf öffentlichen Gehwegen, sondern auf Privatgelände abseits der Straßen. Und das Hamburger Wege-Gesetz verbietet sogar Sondernutzungen wie die der Klimawoche am Ballindamm. Nur kaum eine Hamburger Behörde kontrolliert die Einhaltung dieses Hamburger Wege-Gesetzes.

Biergarten in München

Mehr zu Hamburger Sondernutzungen:

"Da geht was!" - klimafreundlich mobil in Hamburg

"It works!" - climate-friendly mobile in Hamburg



Neues Video: Die "Umwelthauptstadt" zeigt, warum und wie Hamburger ohne Auto mobil sind.

The "European Green Capital" shows, why and how Hamburgers are mobile without a car.

24. Juli 2011

NDR Themenschwerpunkt: Radfahren in der "Umwelthauptstadt" ein gefährliches Abenteuer

NDR thematic focus: Cycling in the "European Green Capital" a dangerous adventure


Im Juli widmet sich der NDR mit verschiedenen Beiträgen dem Abenteuer Radverkehr in der "Umwelthauptstadt" Hamburg.

In July, the NDR is devoted to various contributions to the dangerous adventure cycling in the "European Green Capital" of Hamburg.



Mehr beim NDR:

Mehr bei hamburgize:

30. Mai 2011

"Umwelthauptstadt" drohen Strafen wegen Verstoss gegen EU-Umweltrichtlinien

"European Green Capital" is threatened with fines for violation of EU environmental directives


Wochenrückblick in der "Umwelthauptstadt":
  • Der "Umwelthauptstadt" Hamburg drohen erhebliche Strafgelder, weil die Stadt die EU-Auflagen zur Luftreinheit nicht einhält. Die Stickoxidwerte liegen zum Teil um 100% über den zulässigen EU-Grenzwerten. 
  • Der Hamburger Zukunftsrat attestiert den Hamburger Bürgern nachlässig beim Umweltschutz zu sein. 
  • Umweltsenatorin Jutta Blankau attestiert den Bürgern Hamburgs 30 Jahre gute Umweltpolitik 
Hamburger Abendblatt: Hohe Strafen drohen: EU greift Hamburgs Öko-Politik an
Hamburger Abendblatt: Hamburger nachlässig beim Umweltschutz
Hamburg1: Kritik an der Umwelthauptstadt

Mehr dazu im Pressespiegel Veloverkehr 


Weekly review in the "European Green Capital":
  • The "European Green Capital" Hamburg is threatened with substantial fines, because the city does not reach the EU limits for air quality. Nitric oxide levels are in part by 100% above the permissible EU limits.
  • Hamburg Zukunftsrat certified the Hamburg citizens to be negligent in protecting the environment.
  • Environmental Senator Jutta Blankau certified the citizens of Hamburg 30 years of good enviromental policy.

Read News for Cyclists in Hamburg

14. Mai 2011

Hamburg - Zweifel an der Auszeichnung "Umwelthauptstadt"

Hamburg - doubts about the award "European Green Capital"

Ist Hamburg wirklich "Umwelthauptstadt"?
Nach nur fünf Monaten "Umwelthauptstadt" werden die Zweifel an der EU-Auszeichnung immer lauter. Keine Stadtbahn, kein autofreier Sonntag und erhebliche Verstösse bei den Luftschadstoffen gegen die gültigen EU-Grenzwerte. Ein aktueller Beitrag dazu auf Hamburg 1

After only five month being "European Green Capital" the doubts about the EU award are getting louder. No light rail any more, no care-free Sunday, and major violations in the air pollutants against the current EU limits. A recent contribution on TV station Hamburg 1.

Hamburg - Umwelthauptstadt 2011?  Nach absage des autofreien Sonntags bröckelt die Fassade (Hamburg 1, vom 14.05.2011) 
Hamburg ist Umwelthauptstadt 2011. Da fragt man sich: Warum? (Deutschlandradio Kultur klärt auf, vom 01.02.2011)

Radwege in der Umwelthauptstadt:

27. April 2011

Osteralsterradeln in der "Umwelthauptstadt"

Easter Cycling around the Alster Lake in the "European Green Capital"

Bellevue
Ungesetzlich und nicht ungefährlich: Mini-Zweirichtungsradweg an der Außenalster
Illegal and not undangerous: Miniature edition of a bidirectional cycle track along the Alster lake

Achtung, hier Gegenverkehr: Um die Außenalster geht es auf zum Teil sehr, sehr schmalem "Radweg", offiziell im Zweirichtungsverkehr. So zeigen es die Verkehrszeichen an. Aber angesichts des Titels "Umwelthauptstadt" erwartet der Radfahrer in Hamburg keineswegs solch ungesetzliche und zudem ach noch gefährliche Verkehrsanordungen. "Umwelthauptstadt" müsste eigentlich anders funktionieren.

Für alle, die Hamburger Radwege noch nicht kennen, hier deutlich hervorgehoben
For all those, who do not know hamburgish cycle tracks, here it is marked

Radfahrer können sich auf dem "Radweg" nicht begegnen, der Zweirichtungsradverkehr muss gemäß der StVO (VwV-StVO) sofort aufgehoben werden. Aber die Hamburger stehen ja ganz pragmatisch über den Verkehrsregeln: Die Radfahrer fahren zum Ausweichen über die Gehwege und lernen, dass es ohne verbotenes Gehwegradeln auf vielen Radwegen gar nicht vorangeht. Die Fahrradstaffel der Polizei macht hier keine Kontrollen, zumindest solange nicht Fußgänger auf dem angrenzenden Gehweg angefahren werden. Dafür aber wird an anderen Gehwegen das Gehwegradeln regelmäßig geahndet - sehr widersprüchlich. Für einige Mitbürger entsteht durch solch unbrauchbare "Radwege" das Bild der "Kampfradler", "Rad-Rambos" oder "Rüpelradler". Ursache für Fehlverhalten sind aber vor allem auch die unzulänglichen "Radwege", die gar nicht entsprechend benutzt werden können. Das Fehlverhalten wird also schon antrainiert durch Fehlplanungen.

Radwege, die gar nicht der vorgesehenen Bestimmung gerecht werden und nicht der StVO (bzw. VwV-StVO) entsprechen, gehören nicht in eine "Umwelthauptstadt". Es entsteht sonst der Eindruck, dass der Titel gar nichts mit dem real vorhanden Hamburger Radverkehr zu tun hat. "Radwege" wie an der Alster sind aber auch kein Einzelfall in Hamburg, sondern der Normalfall. Es fehlt immer noch die gewisse Sensibilität und Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Radverkehr. Wenn die Umwelthauptstadtaktivitäten denn wenigstens bewirken solche Radwege wie an der Alster demnächst zu verändern, dann wäre schon etwas erreicht. Wie wäre es mit einem Modellradweg nach Kopenhagener Vorbild an der Alster? Es sind noch acht Umwelthauptstadtmonate. Hamburg ist heute noch keine Radlhauptstadt oder City of Cyclists.

Mehr zum Alsterradeln: Wir sind Hamburg


Das ist aber verboten - Radfahrer gehören doch gar nicht auf den Gehweg

Beengte Verhältnisse auf dem Zweirichtungsradweg

Gefährlich nah an den parkenden Autos

Radfahren erfordert hier vollste Konzentration

Veloroute 4 / Freizeitradroute 1 an der Außenalster: Bei einer Radwegbreite von nur 1,6 m ist der Begnungsfall gerade noch für einspurige Räder möglich. Anhänger und Cargobikes passen nicht auf diesen Radweg. In Kopenhagen würde dieser Radweg nicht einmal für eine Fahrtrichtung genügen. Die Kopenhagener Regelradwegbreite beträgt mind. 2,2 m - für den Einrichtungsverkehr und nicht für Gegenverkehr, wie auf dieser hochbelasteten Hamburger Veloroute. Bei der angestrebten Verdoppelung des Radverkehrs in Hamburg muss dieser Radweg bis 2015 allerdings noch wesentlich verbreitert werden.

Wahres Kunststück: Auch ein Zweirichtungsradweg, auf dem Radfahrer den aus Sicherheitsgründen notwendigen Abstand von einem zu den parkenden Autos einhalten und sich gleichzeitig begegnen sollen.

Wenn schon Zweirichtungsradweg, dann z.B. wie in New York (bislang weniger bekannt für Radverkehr) nur mit dem notwendigen Sicherheitsabstand zu parkenden Autos (Quelle: Jim Henderson, Wikimedia commons)