23. Oktober 2017

Copenhagenize Hamburg: Neue Radspur von der Messe ins Stadtzentrum

Copenhagenize Hamburg: New cycle lane from exhibtion to city center
Aktualisiert um 22:31 Uhr

Caffamacherreihe, neue Radspur Richtung Stadtzentrum - © Stefan Warda


Und es geht doch: Nach vielen Jahren der Überlegungen hat Hamburg eine direkte Radverkehrsverbindung von der Messe über Jungiusstraße und Caffamacherreihe ins Stadtzentrum bekommen. Die Lösung ähnelt Praktiken, die aus Kopenhagen bekannt sind: Gleich eine ganze Fahrspur der bislang autogerecht ausgerichteten Straße wurde gesperrt und in eine Radspur umgewandelt. Noch wirkt die Spur eher provisorisch, aber das Provisorium ist gut gelungen.


Jungiusstraße / Gorch-Fock-Wall - © Stefan Warda

Jungiusstraße / Gorch-Fock-Wall - © Stefan Warda

Jungiusstraße / Gorch-Fock-Wall - © Stefan Warda

Jungiusstraße / Gorch-Fock-Wall - © Stefan Warda

Jungiusstraße / Dammtorwall - © Stefan Warda


Wenn die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) die neue Radverbindung effektiv bewerben würde, gäbe es sicherlich schnell viele Freunde der neuen Radspur. Nun kann über die Achse Rentzelbrücke - Messeplatz - St. Petersburger Straße - Jungiusstraße - Caffamacherreihe - Fuhlentwiete - Axel-Springer-Platz - Stadthausbrücke ins Stadtzentrum geradelt werden. Zusammen mit dem Wegfall des Einbahnverkehrs auf dem Großen Burstah (für Radfahrer, Busse und Taxen) ist die Innenstadt nun besser mit dem Rad erreichbar.


Caffamacherreihe / Dammtorwall - © Stefan Warda

Caffamacherreihe - © Stefan Warda

Caffamacherreihe / Valentinskamp - © Stefan Warda

Caffamacherreihe / Valentinskamp - © Stefan Warda

Caffamacherreihe / Valentinskamp - © Stefan Warda


Auch in Kopenhagen wurden vor vier Jahren gleich zwei mehrspurige innerstädtische Einbahnstraßen für den Radgegenverkehr eingerichtet. Auf den Achsen Havnegade - Bremerholm - Kirsten Bernikows Gade - Gammel Mønt - Christians IX´s Gade - Gothersgade und der Gothersgade zwischen Kongens Nytorv und Kronprinsessegade geht es seit Einrichtung gegenläufiger Radwege und Radspuren quer durch die Innenstadt, nachdem Fahrspuren geopfert worden waren.


Die neue Radverkehrsverbindung von der Messe Richtung Stadthausbrücke: Rot die schon bestehenden Radwege, orange der Lückenschluss zwischen Gorch-Fock-Wall und Valentinskamp


Die Fortführung der Radspur: Caffamacherreihe / Fuhlentwiete - © Stefan Warda

Fuhlentwiete / Springer - © Stefan Warda

Fuhlentwiete / Springer: Da muss noch geübt werden - © Stefan Warda

Fuhlentwiete / Axen-Springer-Platz: Baustelle - © Stefan Warda

Fuhlentwiete / Axel-Springer-Platz: Baustelle - © Stefan Warda



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Bicycle Account 2016: Aktuelle Fakten zur Fahrradstadt Kopenhagen

Bicycle account 2016: Facts and targets of city of cyclists of Copenhagen
Aktualisiert um 16:31 Uhr

Kopenhagen, Søtorvet - © Stefan Warda


Was der Fortschrittsbericht zur Radverkehrsstrategie in Hamburg ist, das ist in etwa der alle zwei Jahre erscheinende Bicycle Account der Stadt Kopenhagen. Der Bicycle Account berichtet wie gewohnt seit 2004 über die Zielsetzungen der Kopenhagener Radverkehrspolitik und die jeweils erreichten Erfolge oder ggf. auch Misserfolge.

Vor wenigen Tagen wurde die neueste Ausgabe in englischer Übersetzung veröffentlicht. Der Bicycle Account 2016 sei in allen Städten, die sich "fahrradfreundlich", "Fahrradstadt", "Radlhauptstadt" oder ähnlich nennen, zur Lektüre empfohlen.

Dass die Fahrradstadt Kopenhagen noch lange nicht am Ziel ist, sagt die Kopenhagener Planerin Marie Kåstrup zur FR: "Wir sind niemals fertig." Wie eine historisch gewachsene Stadt zu einer Fahrradstadt wird, weiß die Planerin: "Man muss den zur Verfügung stehenden Platz gewichten. Und den Platz den Autofahrern wegnehmen.“ Das "Radverkehrskonzept" der CDU Hamburg ist demnach vollkommen ungeeignet, Hamburg näher an Kopenhagener Verhältnisse anzugleichen. Die CDU möchte schließlich den bisherigen Bestand des Stehzeugeraums festschreiben ("Bestandsschutz für Pkw-Parkplätze") - ganz anders als die Praxis in Kopenhagen. Ohnehin sei für die CDU Hamburg nicht mit einer Fahrradstadt Kopenhagen vergleichbar. Lieber möchte die CDU Hamburg mit Paris verglichen haben statt mit Kopenhagen. Wenn der CDU bewusst wäre, dass für das Pariser Leihradsystem "Vélib`" mehrere Tausende Parkplätze wegfielen, käme dieser gewünschte Bezug bestimmt auch nicht mehr in Frage.


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Beliebt in Hamburg: Die neue Brötchenholspur am Eppendorfer Baum

Hamburg: Cycle lane not respected at Eppendorfer Baum

Eppendorfer Baum: "Schutzstreifen" mit Wildparkern - © Stefan Warda

Eppendorfer Baum: "Schutzstreifen" mit Wildparkern - © Stefan Warda

Eppendorfer Baum: "Schutzstreifen" mit Wildparkern - © Stefan Warda


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22. Oktober 2017

Hamburg: Auf neuen Wegen durch Hamm

Hamburg: Cycle lanes replace former fake cycle tracks in Hamm
Aktualisiert um 14:17 Uhr

Veloroute 8, Oben Borgfelde - © Stefan Warda


Vor drei Jahren wurde die viel beachtete Veloroute 8 in Richtung Hamm eingerichtet. Damals gab es jedoch auch Kritik, weil die Veloroute zwischen Berliner Tor und Hammer Berg durch einen Grünzug veräuft, wo die soziale Kontrolle in den Abend- und Nachtstunden nicht unbedingt gewährleistet ist. Dabei soll die Veloroute 8 gerade die Alltagsradler ansprechen und ihnen einen komfortablen und sicheren Weg zur Arbeit bieten. Zwar fährt es sich abseits des Straßenverkehrs deutlich entspannter, doch nachts durch einen Park radeln?


Kreuzung Hammer Landstraße / Hammer Steindamm aus Blickrichtung der Veloroute 8 - © Stefan Warda


Die Alternative ist die parallel geführte Hammer Landstraße, die bis vor wenigen Monaten noch schlecht ausgebaut war. Mittlerweile hat sich der Zustand der Hammer Landstraße vollkommen gewandelt. Zwar war schon vor der Umgestaltung die Radwegbenutzungspflicht entlang der vierspurigen Straße aufgehoben worden, doch nun werden den Radfahrern statt der vormaligen Fakeradwege, die durch Bäume erheblich beeinträchtigt waren, benutzbare Radfahrstreifen angeboten. Eine Testfahrt zur Mittagszeit verblüffte total. Glatter Asphalt, kein Laub, keine Wurzelaufbrüche, keine Überwucherungen und keine Wildparker. Ob es sich auch nachts angesichts der Wildparkermentalität der Hamburger so entspannt auf der Hammer Landstraße radelt?
 

Hammer Landstraße nach Umbau - © Stefan Warda


Manch Radfahrer mag das Arrangement der Radfahrstreifen auf der vierspurigen Hauptverkehrsstraße nicht ideal finden. Radwegliebhaber müssen jedoch verstehen, dass für die Anlage von echten Radwegen ein großer Teil der Bäume hätte geopfert werden müssen, damit sowohl ausreichend breite Gehwege, als auch ausreichend breite Radwege auf der vorhandenen Nebenfläche der Häuserseite Platz gefunden hätten. Beim Pflanzen der Bäume wurden keine ausreichend großen Baumscheiben für die Entwicklung der Bäume berücksichtigt. Vielleicht hatte beim Pflanzen der Bäume niemand angenommen, dass die Bäume jemals so alt werden.


Hammer Landstraße / Beltgens Garten: Seit dem Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Beltgens Garten: Letztes Jahr vor dem Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Rumpffsweg: Nach Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Rumpffsweg: Vor Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Kentzlerdamm: Nach Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Kentlerdamm: Vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Kentzlerdamm: Vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Hammer Landstraße / Kentzlerdamm: Vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Hammer Landstraße 70-72: Nach Umbau - © Stefan Warda

Hammer Landstraße 70-72: Vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Hammer Landstraße 70-72: Vor Umbau mit Fakeradweg. Beim Pflanzen der Bäume wurden dummerweise keine ausreichend großen Baumscheiben berücksichtigt - © Stefan Warda



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21. Oktober 2017

Hamburg: Umbau des Kaifu-Radwegs nahezu abgeschlossen

Hamburg: Redesign of cycle track along Kaiser-Friedrich-Ufer completed


Radweg am Kaiser-Freidrich-Ufer - © Stefan Warda


Der Radweg entlang des Isebekkanals am Kaiser-Freidrich-Ufer ist einer der besonders stark frequentierten straßenunabhängigen Radwege in Hamburg. Der Radweg bietet eine günstige Querverbindung zwischen Weidenstieg (Veloroute 2) und Hoheluftbrücke an. Auf einem Teilstück (Goebenbrücke - Bogenstraße) wird bislang noch die Veloroute 3 geführt. Diese Route soll demnächst in die parallel führende Bismarckstraße verlegt werden. Der Umbau des Radwegs war in drei Etappen aufgeteilt und ist mittlwerweile abgeschlossen. Nur noch die Anbindung an die Hoheluftbrücke ist wegen Bauarbeiten unterbrochen. Radfahrer müssen sich dort derzeit in Fußgänger verwandeln.


Kaiser-Friedrich-Ufer 30, Baustelle - © Stefan Warda

Die etwa 1,4 Kilometer lange Entfernung zwischen Weidenstieg und Hoheluftbrücke konnten Radfahrer bislang nahezu autofrei bewältigen. Nur an den Querstraßen Bogenstraße und Bundesstraße und an der kleinen Wendeschleife des Kaiser-Friedrich-Ufers nahe der Hoheluftbrücke gab es Kontakt mit dem Autoverkehr. Der Radweg garantierte somit meistens weitgehend entspanntes Radeln entlang eines Grünzuges mit zum Teil stattlichen Bäumen. Nach Abschluss der letzten Umbauetappe wurde der Radweg jedoch verkürzt. Entlang des Kaiser-Friedrich-Ufers müssen Radfahrer zukünftig zwischen Hoheluftbrücke und Hohe Weide die Fahrbahn benutzen. An der Kreuzung Kaiser-Friedrich-Ufer / Hohe Weide endet der Radweg nun.


Ende des Radwegs am Kaiser-Friedrich-Ufer bei der Kreuzung mit Hohe Weide. Vor dem Umbau führt der Radweg in Blickrichtung geradeaus weiter - © Stefan Warda

Übergang vom Radweg auf die Fahrbahn an der Kreuzung Kaiser-Friedrich-Ufer / Hohe Weide - © Stefan Warda

Das in den ersten Abschnitten begonnene Design wurde beibehalten. Die Radwegführung ist unstetig. Der Radweg ist vor querenden Straßen, querenden Wegen bzw. am Eingang zum Schwimmbad unterbrochen. Vermutlich soll dadurch ein Vorrang des Fußgängerverkehrs signalisiert werden. Auf Verkehrszeichen wird seit Umbau verzichtet.


Radweglücke an der Kreuzung mit der Bundesstraße - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg / Bogenstraße: Das letzte im Baustellenbereich noch vorhandene Zusatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) wird vermutlich wie alle anderen auch schon demnächst entfernt werden - © Stefan Warda


Anlass des Umbau war die Vernässung der Wege, vor allem des unbefestigten Gehwegs zwischen Radweg und Ufer. Der Radweg wurde nach umbau in gleicher Qualität wieder hergestellt. Er hat weiterhin eine Breite von twei Metern und wurde im bekannten Betonsteinformat (25 x 25 cm) ausgeführt. Lediglich der Abschnitt am Schwimmbad hat einen Austausch der Radwegoberfläche erhalten. Dort gab es vor dem Umbau noch ältere, gefaste Betonsteine im 10 x 20 cm-Format. Im gesamten Verlauf wurde der Radweg etwas angehoben. Hoffentlich bleiben Wurzelschäden dadurch ausgespart.


Radwegabschnitte entlang des Isebekkanals nach Erneuerung



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20. Oktober 2017

Hamburg: Verlängerung der Veloroute 8 am Horner Weg in Bau

Hamburg: Extension of cycle route at Horner Weg under construction
Aktualisiert am 21.10.2017

Veloroute 8, Horner Weg - © Stefan Warda


Die vor drei Jahren eingeweihte Veloroute 8 zwischen Rathausmarkt und Horner Berg soll verlängert werden. Zukünftig soll die Verbindung durchgängig bis Bahnhof Bergedorf ausgebaut sein. Vor Einstellung des Veloroutenbaus unter den CDU-geführten Senaten mit Bürgermeister von Beust war auf Bergedorfer Gebiet ein Abschnitt der Veloroute 8 zwischen Bahnhof Bergedorf und Boberg eingerichtet worden. Die bis 2001 mit der Wegweisung versehene Strecke entsprach aber nicht heutigen Radwegestandards.


Veloroute 8, Horner Weg / Hammer Berg - © Stefan Warda

Veloroute 8, Horner Weg / Chapeaurougeweg: Neuer Straßenquerschnitt - © Stefan Warda

Veloroute 8, Horner Weg: Alter Straßenquerschnitt vor Umbau. Radfahren bei Autogegenverkehr ist hier eher gefährlich - © Stefan Warda

"Veloroute 8", Horner Weg vor dem Umbau - © Stefan Warda

Derzeit im Bau befindet sich nun die Verlängerung der am Hammer Berg endenden Veloroute über den Horner Weg. Der Horner Weg, derzeit noch Tempo-30-Zone, soll Fahrradstraße werden. Die überwiegend noch vorhanden oder erkennbaren, aber unbenutzbaren Fakeradwege zwischen Bäumen und Stehzeugen im Ein-Meter-Dooringbereich werden im Rahmen des Umbaus beseitigt. Der zukünftige Straßenquerschnitt wird vermutlich dem des Leinpfads ähneln. Radfahrer sollen gefahrlos entgegenkommenden Autos auf der Fahrbahn der zukünftigen Fahrradstraße begegnen können. Im Rahmen des Veloroutenausbaus erfolgte der Umbau der Kreuzung Horner Weg / Rhiemsweg zu einem kleinen Kreisverkehr.


Veloroute 8, Kreisverkehr Horner Weg / Rhiemsweg - © Stefan Warda


Die Veloroute 8 soll später über Rennbahnstraße, Washingtonallee und Billstedter Hauptstraße Richtung Bergedorf ausgebaut werden.


Horner Weg, Lage der früheren "Radwege" im Dooringbereich - © Stefan Warda

Horner Weg, Lage der früheren "Radwege" im Dooringbereich. Im Rahmen des Umbaus werden nun auch die Nebenflächen neugestaltet - © Stefan Warda


Nach dem Regierungswechsel 2001 hatte der damalige Senat aus CDU, FDP und "SCHILL"-Partei (Partei rechtsstaatlicher Offensive) den Veloroutenbau und gleichzeitig den gesamten Bau von Radverkehrsanlagen aus ideologischen Gründen eingestellt. Erst 2012 wurde wieder ein längerer Abschnitt einer Veloroute eröffnet. Seitdem verbindet die Veloroute 11 den Alten Elbtunnel mit Wilhelmsburg. Mittlerweile wurde diese Route mit dem noch vor dem Veloroutenbaustopp hergestellten Abschnitt in Harburg verknüpft, sodass nun eine durchgehende Veloroute von St. Pauli bis zur TUHH ausgebaut ist. Die Führung in der Harburger Innenstadt und der Eißendorfer Straße entspricht jedoch nicht mehr heutigen Standards und soll daher demnächst abermals umgebaut werden.


Veloroutentabellenwegweiser aus der Zeit vor dem Regierungswechsel im Jahr 2001. Die Veloroute 8 war damals zwischen Bahnhof Bergedorf und Boberg ausgebaut worden - © Stefan Warda
Veloroute 8, Lohbrügger Landstraße in Bergedorf - © Stefan Warda

Mit der Einrichtung der Veloroute 8 zwischen Rathausmarkt und Hammer Berg hatte Hamburg die zweite neue Veloroutenstrecke seit Einstellung des Veloroutenbaus im Jahr 2001 bekommen. Vermutlich wird der jetzige Senat jedoch nicht das gesamte Veloroutennetz in der jetzigen Legislaturperiode fertigstellen.





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