30. November 2016

"Radmobil in der Stadt": Hat Osnabrück tatsächlich den Mut fahrradfreundlich zu werden?

Does Osnabrück have the braveness to become cycle-friendly?


Osnabrück, Goethering: Wer fährt gerne auf diesem Gefährdungsstreifen? - © Stefan Warda

"Wir müssen Autofahrern den Raum wegnehmen"

Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachen / Bremen (AGFK) wurde gestern über Mobilität in Osnabrück diskutiert. Mit dabei waren u.a. Osnabrücks Stadtbaurat Frank Otte und der Bundesgeschäftsführer des ADFC, Burkhard Stork.


Osnabrück, Goethering: Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda

Bislang war Osnabrück nicht als Fahrradstadt aufgefallen, doch die Stadt hat offenbar noch Großes vor. Der Masterplan Mobilität von 2010 sieht vor den Radverkehrsanteil von damals durchschnittlichen zwölf Prozent auf siebzehn Prozent im Jahr 2025 anzuheben. Laut NOZ ist die Stadt Osnabrück mittlerweile sogar noch ehrgeiziger geworden und will bis zum Jahr 2030 einen Radverkehrsanteil von dreißig Prozent erreichen. Dementsprechend müssen alsbald Taten folgen. Stadtbaurat Frank Otte machte gestern deutlich, wie sich die Stadt verändern muss:
Wir müssen Autofahrern den Raum wegnehmen.

Vergleich zu Utrecht: Osnabrück muss klotzen statt kleckern

Mit einem Radwege-Etat von 250.000 Euro für das laufende Jahr 2016 will Osnabrück aber nur rund 1,50 Euro je Einwohner für den Radverkehr ausgeben, eine sehr bescheidene Summe im Vergleich zu fahrradfreundlichen Städten. Die Stadt Utrecht will in den nächsten vier Jahren 180 Millionen Euro für den Ausbau des Radverkehrs ausgeben. Das entspricht etwa 132 Euro je Einwohner und Jahr. Dabei liegt Utrecht heute schon sehr deutlich vor Osnabrück. Derzeit werden in Utrecht 35 Prozent aller Wege mit dem Rad bewältigt. Falls Osnabrück jemals an Utrecht aufschließen will, muss die Stadt jetzt klotzen statt kleckern.


Utrecht, Vredenburg: Echter Radweg - © Stefan Warda


Weiter geht es in Osnabrück mit einem Mobilitätsforum am 1. Dezember, zu dem u.a. Prof. Dr. Heiner Monheim erwartet wird.


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29. November 2016

Hamburg: Wildfahrer in der Mönckebergstraße nehmen zu. Grüne fordern Schrankensystem

Hamburg: Rule-violating car drivers increasing in Mönckebergstraße. Greens claim for obstacles


Velorouten 7, 8 und 9, Mönckebergstraße - © Stefan Warda


Laut einem Bericht des Abendblatts halten sich immer weniger Autofahrer an die Verkehrsbeschränkungen für die Mönckebergstraße. Grundsätzlich dürfen nur Busse, Taxen und Radfahrer die Mönckebergstraße befahren. Ansonsten sind ausschließlich Lieferverkehre frei. Diese haben täglich im Zeitraum von 21 bis 11 Zufahrt in die Mönckebergstraße und dürfen dort zum Be- und Entladen nur die entsprechend markierten Bereiche benutzen.


Velorouten 7, 8 und 9, Mönckebergstraße / Bergstraße - © Stefan Warda


Die Grünen fordern als Abhilfe ein Schrankensystem, um ignorante Wildfahrer aus der Mönckebergstraße auszuschließen. Zum einen gibt es leider Privatfahrzeuge, die die Mönckebergstraße zu jeder Tageszeit durchfahren, zum anderen halten Privatfahrzeuge für Besorgungen in der Mönckbergstraße. Zudem gibt es erhebliche Liefertätigkeiten auch außerhalb des vorgegeben Zeitfensters.


Velorouten 7, 8 und 9, Mönckebergstraße: Regelwidriger Autoverkehr - © Stefan Warda


Ob sich ein sicheres und zuverlässiges Schrankensystem bei dem äußerst dichtem Busverkehr in der Mönckebergstraße einrichten lässt? In den Niederlanden gibt es häufig versenkbare Pollersysteme, die die Zufahrten in Geschäftsstraßen oder Fußgängerzonen regeln. Wegen der U-Bahntrasse unter der Fahrbahn wären versenkbare Systeme vermutlich nicht einsetzbar. Somit müsste ein Schrankensystem installiert werden, um Wildfahrer auszuschließen. Auf jeden Fall würde dies Umbauten in der Mönckebergstraße erfordern.


Nijmegen: Versenkbares Pollersystem regelt die Zufahrt in die Fußgängerzone - © Stefan Warda


Für den Radverkehr übernimmt die Mönckebergstraße eine wichtige Funktion. Drei Velorouten (Veloroute 7 Richtung Wandsbek / Rahlstedt, Veloroute 8 Richtung Hamm / Bergedorf, Veloroute 9 Richtung Rothenburgsort / Bergedorf) verlaufen gebündelt entlang der Geschäftsstraße und stellen den Anschluß Richtung Westen an die Velorouten zum Hafen, nach Altona und Eimsbüttel her. Attraktive Ausweichrouten sind bislang nicht vorhanden.

 
Nijmegen: Versenkbares Pollersystem regelt die Zufahrt in die Fußgängerzone - © Stefan Warda

Nijmegen: Versenkbares Pollersystem regelt die Zufahrt in die Fußgängerzone - © Stefan Warda




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28. November 2016

Hamburg: CDU-Abgeordnete fordern Senat auf verstärkt gegen Wildparker auf Geh- und Radwegen vorzugehen

Hamburg: CDU deputies call on the senate to steer more and more against wild car parking on sidewalks and cycle tracks  
Aktualisiert um 18:35 Uhr

Alsterdorfer Straße, "Radweg": Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Im Rahmen eines Antrags zur Sicherung der Mobilität im Alter (Drucksache 21/6156) forderten im September einige CDU-Bürgerschaftsabgeordnete den Senat auf, verstärkt gegen das Wildparken auf Geh- und Radwegen vorzugehen.


Die CDU will offenbar ihre bisherige Haltung zur Wildparkerahndung überdenken. In einem Antrag an den Senat forderten einige Bürgerschaftsabgeorndete den Senat auf verstärkt gegen Wildparken auf Geh- und Radwegen und an Fußgängerüberwegen vorzugehen. Bislang setzte sich die CDU jedoch gerne für die nachträgliche Legalisierung des Wildparkens im gesamten Stadtraum ein und zählte bei Umbaumaßnahmen gerne das Wildparken in die legalen Stehzeugebilanzen ein (Klosterstern, Leinpfad, Wiesendamm, usw.).


Seit dem neuen Antrag darf sich die CDU nicht mehr hinter dem Abzockvorwurf verstecken, wenn neben der Innenstadt und den bewirtschafteten Stehzeugeflächen auch in den Nebenzentren und Wohnvierteln auf die Einhaltung der Parkregeln geachtet wird und Verstöße bestraft werden. Hoffentlich findet sich bald ein Konsens mit der Regierungskoalition bezüglich einer intensiveren Überwachung und Eindämmung des Wildparkens auf Gehwegen und Radverkehrsanlagen. Denn bislang blieben in Hamburg aus politischen Gründen leider viele dauerhaft zugestellte Geh- und Radwege jahrzehntelang ohne Kontrolle, um dem Vorwurf der Abzocke zu entgehen und den autofahrenden Bürger nicht zu verärgern. Mit der Forderung der CDU nach mehr Härte gegenüber Wildparkern dürfte nun aber auch überall dort Wildparken geahndet werden, wo es bislang immer geduldet wurde.


Rothenbaumchaussee, "Gehweg" mit Freigabe für de Radverkehr: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda

Rothenbaumchaussee, "Gehweg" mit Freigabe für de Radverkehr: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda

Weidenstieg, "Gehweg" mit Freigabe für Längsparken: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken in Querstellung - © Stefan Warda


Beispiele für dauerhaft eingeschränkte Gehwege:
  • Alsterdorfer Straße (zwischen Haus-Nr. 365 und 385 wird dauerhaft halbseitig auf dem Geh- und Radweg geparkt)
  • Maria-Loisen-Straße (zwischen Hochbahntrasse und Barmbeker Straße Beeinträchtigung des Gehwegs)
  • Rothenbaumchaussee (erlaubt ist das Längsparken, praktiziert wird das Schrägparken) 
  • Weidenstieg (erlaubt ist Längsparken, praktiziert wird regelwidrig Senkrechtparken auf dem Gehweg)



Walddörferstraße, "Radweg": Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Beispiele für dauerhaft eingeschränkte Radverkehrsanlagen:
  • Alsterdorfer Straße (zwischen Haus-Nr. 365 und 385 wird dauerhaft halbseitig auf dem Rad- und Gehweg geparkt)
  • Barmbeker Straße (zwischen Jarrestraße und Semperstraße gibt es sehr häufig Schrägparker auf dem nur 1,25 Meter schmalen benutzungspflichtigem "Radweg") 
  • Bogenstraße / Veloroute 3 (Radfahrstreifen zwischen Schlankreye und Kleiner Kielort durch Schrägparker beeinträchtigt)
  • Erdkampsweg (bislang geduldetes Wildparken am bzw. auf dem Radweg auf dem Hochbord) 
  • Fruchtallee (zwischen Emilienstraße und Heußweg)
  • Holtenklinker Straße (zwischen Kirchhofsweg und August-Bebel-Straße wird dauerhaft der Radweg in voller Breite zugeparkt) 
  • Maria-Louisen-Straße (zwischen Hochbahntrasse und Barmbeker Straße Blockade des "Radwegs")
  • Sierichstraße (zwischen Hudtwalckerstraße und Maria-Loisen-Straße beeinträchten oder blockieren Wildparker den Radweg)
  • Stresemannallee / Veloroute 3 (zwischen Veilchenweg und Henning-Wulf-Weg wird dauerhaft auf dem einseitigen Zweirichtungsradweg geparkt) 
  • Walddörferstraße (Dauerwildparken auf Radwegen)


Veloroute 3, Stresemannalle: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken auf dem Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Erdkampsweg, Fakeradweg: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Die jahrzentelange Tradition des toleranten Umgangs mit Wildparkern hat in Hamburg dazu geführt, dass aus gelegentlichem Wildparken geduldetes Dauerwildparken wird, aus geduldetem Wildparken schließlich Forderungen nach Legaliserung resultieren, die in aller Regel zulasten von Radfahrern und Fußgängern durchgesetzt wurden. So wurde über Jahrzehnte hinweg der Raum für Radfahrer und Fußgänger Schritt für Schritt reduziert. Diese Endlosspirale gilt es nun aufzubrechen. Ob die CDU das nun auch verstanden hat? Zweifel sind angebracht, denn noch dieses Jahr forderte die CDU in ihrem Radverkehrskonzept einen "Bestandsschutz für PKW-Parkplätze". Zusätzlich solle es jedoch auch noch mehr Lieferzonen geben, damit Lieferverkehre nicht als Zweite-Reiher-Parker den Verkehr behindern.



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27. November 2016

"Aktuell fehlt in Deutschland der politische Wille fürs Rad"

"Currently the political will for the bike is missing in Germany"


Utrecht, Jaarbeursplein: Fahrradparkhaus - © Stefan Warda

Münsters Planer holt sich Ideen aus der Fahrradstadt Utrecht

Der WDR begleitete Münsters Radverkehrsplaner bei einem Besuch in der Fahrradstadt Utrecht, um neue Idee für Stadt Münster mitzunehmen.  Doch während Utrecht für vier Jahre ein Etat von 180 Millionen Euro für den Ausbau des Radverkehrs zur Verfügung stehen, muss sich Münster im gleichen Zeitraum mit zehn Millionen Euro begnügen. Ideen wird Münsters Planer sicherlich mitgenommen haben, umsetzen wird er sie in seiner Stadt wohl nicht können.
In Deutschland ist Münster als Fahrradstadt führend, hier wäre sie wohl nur Mittelmaß.


WDR - Lokalzeit Münsterland
Den himmelweiten Unterschied zwischen der Fahrrstadt Utrecht und der Stadt Münster belegt die Ausrüstung, mit der der deutsche Planer und die niederländische Planerin in Utrecht radfahren [WDR Lokalzeit Münsterland]



Der Schlusssatz des Fernsehbeitrags fasst die Problematik, mit der Städte in Deutschland im Vergleich mit den Niederlanden zu kämpfen haben, zusammen.
Aktuell fehlt in Deutschland der politische Wille fürs Rad.

Utrecht, Vredenburg: Fahrradparkhaus - © Stefan Warda



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Hamburg-Harburg: Neue Linienführung für Veloroute 10 geplant

Hamburg-Harburg: Cycle route no. 10 will change
Aktualisiert um 14:04 Uhr

Velorouten 10 und 11 am Harburger Ring - © Stefan Warda


Laut einer Information aus der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) soll der Verlauf der Veloroute 10 in Harburg geändert werden. Bislang verlaufen die Velorouten 10 und 11 zwischen der Süderelbbrücke und dem Harburger Ring auf der gleichen Trasse. Statt über Hannoversche Straße, Moorstraße, Harburger Ring und Schwarzenberg soll die Veloroute 10 zukünftig jedoch über den Harburger Binnenhafen führen und den Kanalplatz berühren.


Velorouten 10 und 11, Moorstraße: Zukünftig soll nur noch die Veloroute 11 die Harburger Innenstadt erschließen - © Stefan Warda


Die Veloroute 10 soll zukünftig in Neugraben enden. Der Ausbau der Velorouten 10 und 11 erfolgte auf Harburger Gebiet bis zum Regierungswechsel 2001, als der von Bürgermeister von Beust regierte Senat den Veloroutenbau und nahezu den gesamten Radwegebau einstellte. Damals wurden jedoch nur der Abschnitt zwischen der Süderelbbrücke und der TUHH bzw. dem Schwarzenberg fertiggestellt. Bauliche Maßnahmen gab es in der Eißendorfer Straße für die Veloroute 11 zur TUHH und entlang der Hannoverschen Straße. In der Eißendorfer Straße wurde ein einseitiger Zweirichtungsradweg neu angelegt. Für die Hannoversche Straße wurden die Radwege erneuert und damals für Hamburg noch neuartige direkte Furten und Führungen an den Kreuzungen angelegt.


Bislang war geplant die Route 10 im weiteren Verlauf überwiegend entlang der Bundesstraße 73 entlang zu führen. Zukünftig ist angedacht die Veloroute 10 nördlich der Bahnlinie Richtung Neugraben zu führen. Mit der neu geplanten Führung würden die unattraktiven Streckenverläufe entlang der viel befahren Bundesstraße und über den steilen Schwarzenberg entfallen. Zusätzlich würde das sich derzeit noch fortentwickelnde Quartier im Harburger Binnenhafen an das Veloroutennetz angeschlossen.


Bisheriger und zukünftiger Verlauf der Velorouten in Harburg



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22. November 2016

Hamburg: Richtigstellung der Bezirksversammlung zum Ausbau der Velorouten in Eimsbüttel

Cycle routes in Hamburg-Eimsbüttel: Correction of the district of Eimsbüttel
Aktualisiert um 23:33 Uhr

© Stefan Warda


Richtigstellung der Bezirksversammlung  Eimsbüttel

Das Hamburger Abendblatt berichtete am 10. Oktober über den Ausbau der Hamburger Velorouten. Dabei wurden auch sechs Maßnahmen des Bezirks Eimsbüttel dargestellt. Die Darstellungen basierten laut Bezirksversammlung auf einer Tabelle der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, die zum Teil nicht aktuelle Informationen beinhaltete. 
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel ließ Anfang November zum Inhalt des Abendblatt-Artikels Folgendes richtigstellen:
  • Über die endgültige Form des Ausbaus der einzelnen Radverkehrsprojekte kann derzeit keine Aussage getroffen werden, da sich diese in der Entwurfsphase befinden.
  • Eine Bürgerbeteiligung für die Projekte in der Tornquiststraße, im Weidenstieg und in der Bismarckstraße wird, wie in der Bürgerveranstaltung am 13.09.2016 im Gymnasium am Kaiser-Friedrich-Ufer und im KGA am 04.07.2016 angekündigt, durchgeführt.
  • Die Aussagen zum Abschluss der Baumaßnahmen sind nicht zutreffend dargestellt. Der Förderzeitraum des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes, über das die Maßnahmen mit Mitteln des Bundes finanziert werden, endet zum 31.12.2018. Bis dahin sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein.






Veloroute 3 - © Stefan Warda

Veloroute 3

Laut des Abendblatt-Artikels waren Änderungen für die Velorouten 2 und 3 in Eimsbüttel angekündigt. Für die älteste Veloroute Hamburgs, der Veloroute 3, sollten die Radwege im Verlauf Stresemannallee und Eidelstedter Weg auf 1,5 Kilometern nach nun fast zwanzig Jahren erneuert werden. Laut einer Antwort des Senats an eine schriftliche kleine Anfrage sollen ab April 2017 der bisherige einseitige Radweg ab April durch Radfahrstreifen ersetzt werden.


Veloroute 3, Stresemannallee: In der ersten Phase war der Radweg in beide Richtungen benutzungspflichtig - © Stefan Warda

© Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: In der zweiten Phase war der Radweg in nur noch stadtauswärts benutzungspflichtig.Stadteinwärts hatten Radfahrer die Wahl zwischen Radwegbenutzung (in Fahrtrichtung links) oder Fahrbahnbenutzung - © Stefan Warda


Veloroute 3, Stresemannallee: In der heutigen Phase haben Radfahrer in beide Richtungen die Wahl zwischen Fahrbahn- oder Radwegbenutzung - © Stefan Warda


Veloroute 3, Stresemannallee: Der südliche der beiden Wertstoffcontainerstandorte auf der Veloroute - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: Der nördliche der beiden Wertstoffcontainerstandorte auf der Veloroute - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: Der nördliche der beiden Wertstoffcontainerstandorte auf der Veloroute - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: Der nördliche der beiden Wertstoffcontainerstandorte auf der Veloroute - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: Der nördliche der beiden Wertstoffcontainerstandorte auf der Veloroute im November 2016 - © Stefan Warda



Der Zweirichtungsradweg, der Ende der 1990er Jahre für die damalige Einweihung der Veloroute hergerichtet wurde, genügt bis heute nicht den Anforderungen an eine Veloroute. Bei Gegenverkehr auf dem Zweirichtungsradweg müssen die stadtauswärts fahrenden Radfahrer in der Dooringzone der rechts vom Radweg befindlichen Stehzeuge fahren, um mit dem Gegenverkehr nicht zu kollidieren. Zudem gibt es unnötige Konflikte, weil sich unmittelbar am Radweg zwei Wertstoffcontainerstandorte befinden. Autofahrer halten dort gern auf dem Radweg, um dann vom Radweg aus die Container zu befüllen. Im Abschnitt zwischen Veilchenweg und Henning-Wulf-Weg gibt es permanent zusätzlich zu den legal neben den unmittlebar neben dem Radweg zugelassenen Stehzeugen zur anderen Seite des Radwegs noch Wildparker. Besonders kritisch ist der nördliche Abschnitt zwischen Henning-Wolf-Weg und Grandweg. Der Radweg wird dort getrennt durch einen Baumstreifen. Je Fahrtrichtung verbleibt ein ein Meter breiter Radweg, der jedoch unbenutzbar ist. Denn im Trennstreifen werden Stehzeuge abgestellt. Die Radwege verlaufen in voller Breite in den Dooringzonen.



Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee / Henning-Wulf-Weg - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee / Henning-Wulf-Weg: November 2016 - © Stefan Warda


Fraglich erscheint, ob durch eventuelle Radfahrstreifen das Wildparken auf den Radverkehrsanlagen im Verlauf der Veloroute 3 zukünftig unterbleiben wird. Nach zwanzig Jahren geduldetem Dauerwildparken auf dem "Radweg" werden sich die Stehzeugeliebhaber wohl kaum fortan nur noch regelkonform verhalten.




Veloroute 2 - © Stefan Warda

Veloroute 2

Nicht ganz so alt ist die Veloroute 2, jedoch wurde bei deren Einrichtung im Jahr 2008 weitgehend auf eine Verbesserung der Infrastruktur verzichtet. Größtenteils wurden vor acht Jahren lediglich die Wegweiser aufgestellt. Schlechte Kopfsteinpflasterpisten, schmale Fakeradwege und bislang ungelöste Kreuzungsprobleme blieben bestehen. An den Kreuzungen Reichsbahnstraße / Kieler Straße / Olloweg, Tornquiststraße / Doormannsweg und Weidenstieg / Fruchtallee / Weidenstieg können Radfahrer bis heute nicht dem Verlauf der ausgewiesenen "Veloroute" folgen, wenn sie sich StVO-gerecht verhalten wollen. Die Folge ist dauerhaftes regelwidriges und selbstgefährdendes Verhalten der Radfaher, um dem Verlauf der Veloroute zu folgen.


Veloroute 2, Kreuzungsbereich Reichsbahnstraße / Kieler Straße / Olloweg: Stadteinwärts haben Radfahrende keine legale Möglichkeit, dem Verlauf der Veloroute 2 zu folgen. Gemäß der auch in Hamburg gültigen StVO müssen sie ab der Reichsbahnstraße die Kieler Straße stadteinwärts bis Wördemanns Weg entlangfahren, dort wenden und bis zur Kreuzung mit dem Olloweg stadtauswärts zurückradeln. Stattdessen könnten sie ab der Kreuzung mit dem Wördemanns Weg diesem auch weiter folgen


Veloroute 2, Kieler Straße: Dieser Radweg darf nicht in Gegenrichtung befahren werden. Somit bleibt der Olloweg aus Richtung Reichsbahnstraße nur über den langen Umweg über die Kreuzung Wördemanns Weg erreichbar - © Stefan Warda

Veloeoute 2, Kieler Straße / Olloweg: Stadteinwärts ist das Abbiegen nach links in den Olloweg verwehrt - © Stefan Warda



Laut Abendblattbericht vom Oktober sollte die Veloroute 2 in Eimsbüttel auf insgesamt drei Kilometern Länge verbessert werden. Im Weidenstieg sollte eine Fahrradstraße eingerichtet werden, in der Tornquiststraße sollte eine Deckensanierung erfolgen, in der Högenstraße sollte ebenfalls eine Fahrradstraße eingerichtet werden, der Wördemanns Weg und die Reichsbahnstraße sollten eine Grundinstandsetzung erhalten. Laut der Antwort des Senats auf eine kleine schriftliche Anfrage wird für den Weidenstieg eine "Verbesserung der Radverkehrsführung" genannt, für die Tornquiststraße die "Herrichtung für eine sichere und komfortable Befahrbarkeit", für die Högenstraße eine "Fahrradstraße", für den Wördemanns Weg werden "Schutzstreifen" in Aussicht gestellt, und für die Reichsbahnstraße eine "Verbesserung der Radverkehrsführung".



Velroute 2, Kreuzungsbereiche Tornquiststraße / Doormannsweg und Weidenstieg / Fruchtallee / Weidenallee: An beiden Kreuzungen dürfen Radfahrer dem Verlauf der Veloroute nicht folgen. Die Umwege gemäß StVO sind beträchtlich, werden aber unter Selbstgefährdung ignoriert


Veloroute 2, Tornquiststraße / Doormannsweg: Hier können Radfahrer nur regelwidrig dem Verlauf der Veloroute folgen - © Stefan Warda


Immerhin soll vermutlich endlich nachgeholt werden, was vor zehn Jahren bei Eröffnung der unfertigen "Veloroute" versäumt wurde. Denn schön fährt es sich auf dem desolaten Kopfsteinpflaster am Weidenstieg nicht. Der Ausbau des Weidenstiegs und der Tornquiststraße wurden vor rund zehn Jahren wegen Bürgerprotesten abgeblasen, das Problem mit den schlechten Fahrbahnbelägen seitdem ausgesessen. Die fehlenden Querungsmöglichkeiten über die Hauptstraßen Kieler Straße, Doormannsweg und Fruchtallee wurden trotz Kritik bei den Straßenverkehrsbehörden und Bezirksamt nie eingerichtet.



Veloroute 2, Weidenstieg - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidenstieg: bislang hält sich die Zahl der Radfahrer im Weidenstieg sehr in Grenzen, da die Route bis heute nicht einladend hergerichtet wurde - © Stefan Warda

Veloroute 2, Tornquiststraße - © Stefan Warda

Veloroute 2, Tornquiststraße: Falschradlerin weicht dem schlechten Straßenbelag - © Stefan Warda





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