Interesting fake cycle-tracks at Erdkampsweg to be eliminated
Aktualisiert
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Seit 2010 kommt der Erdkamspweg ohne VZ 237 aus. Die Benutzbarkeit der Fake-"Radwege" wurde jedoch nie gewährleistet. Konsequent wäre das Auheben des Parkens oder die komplette Beseitigung der Fake-"Radwege" gewesen. Der Beibehalt förderte bislang lediglich die autogerechte Stadt und das illegale Gehwegradeln . . . |
Die große "Radweg"-Lüge
Hamburg schmückt sich gerne mit der Behauptung ein Radwegenetz von 1700-1800 Kilometern zu haben. Diese Zahlen machen sich gut in Statistiken und bei Bewerbungen um medienwirksame Auszeichnungen, z. B. um den Titel "Europäische Umwelthauptstadt" oder den Geen City Award bei Siemens. Zu diesem "Radwege"-Netz zählt die Stadt Hamburg allerdings auch solche wie im Erdkampsweg, nur wird das offiziell verschwiegen, und keine Bewertungskommission hinterfragte jemals die Angaben zum Hamburger "Radwege"-Netz.
Nur noch bis September können Verkehrshistoriker und Denkmalpfleger einen der interessantesten Fake-"Radwege" Deutschlands in voller Länge besuchen. Der Erdkampsweg in Hamburg-Fuhlsbüttel steht wie kaum eine anderer Straße mit Pseudo-"Radwegen" für den Stadtverkehr im Leitbild der autogerechten Stadt. In unterschiedlichen Phasen wurden die "Radwege" den Bedürfnissen des Autoverkehrs angepasst und mehrmals auf dem Gehbord verlegt, um den maximalen Nutzen für Stehzeuge und den ungehinderten Autoverkehrsfluss zu erbringen. Damals gingen die Verantwortlichen noch davon aus, dass Radfahrer unmittelbar an den Außenspiegeln der abgestellten Autos entlangradeln würden, oder ggf. auf das Radeln verzichten und sich als Fußgänger mit rollender Gehhilfe betätigen. Mittlerweile ist diese Sichtweise überholt.
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Regelverstösse im Erdkamspweg: Jahrzehntelang geduldetes Kampfparken auf dem Fake-"Radweg". Radfahrer sollen hier einen Meter Abstand halten - daher müssen sie auf die Fahrbahn |
Mit Novellierung der StVO im Jahr 1997 war das Schicksal der Fake-"Radwege" im Erdkampsweg besiegelt. Es brauchte allerdings noch dreizehn weitere Jahre, bis die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde die illegal aufgestellten Verkehrszeichen 237 entfernen ließ. Ein langer Zeitraum, bis auch die Einsicht bei den Mitarbeitern der Hamburger Polizei, die für den Straßenverkehr zuständig sind, reifte. Allerdings ging man bei der Straßenverkehrsbehörde weiterhin davon aus, dass Radfahrer unmittelbar in der Dooringzone fahren sollten. In der Begründung zur straßenverkehrsbehördlichen Anordnung zur Entfernung der VZ 237 hieß es 2010 noch:
Die Verkehrsbelastung gemäß DTVw (aus dem Jahr 2003) beläuft sich auf ca. 16000 Fahrzeuge. Der Verkehrsfluss ist aufgrund der unterschiedlichen Funktionen relativ gleichmäßig über den Tag verteilt.
Die Fahrbahnbreite beträgt ca. 10,0 m. Auf beiden Seiten sind Radwege vorhanden. Die Breite beträgt zwischen 0,80 m und 1,20 m. Die angrenzenden Gehwegflächen sind 1,00 m bis 3,00 m, in Teilabschnitten bis 6,00 m breit.
[...]
Fahrbahnbreite und Fahrbahnverlauf schaffen mit Ausnahme der wenigen Kurven genügend Übersichtlichkeit für die Fahrzeugführer, um Radfahrer rechtzeitig erkennen zu können. PKW können Radfahrer regelmäßig auch bei Gegenverkehr überholen.
Da die Verkehrsdichte relativ hoch ist, müssen die Radfahrer angemessen berücksichtig werden. Deshalb muss die Möglichkeit erhalten bleiben, die vorhandenen Radwege "als sontige Radwege" zu benutzen. Dafür ist es erforderlich, die betroffenen Radwege in einem für alle Verkehrsteilnehmer verkehrssicherern Zustand zu halten.
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Wie können Autos hier einen Radfahrer überholen, ohne in den Gegenverkehr zu geraten? Laut örtlich zuständiger Straßenverkehrsbehörde sei dies möglich . . . |
Doch bis heute hat die Straßenverkehrsbehörde ihren Teil für die Benutzbarkeit der Fake-"Radwege" nicht beigetragen. Das Parken neben den schmalen Radwegelchen wurde nie unterbunden. Dadurch blieben die Fake-"Radwege" weiterhin unbenutzbar und sind bis heute nicht verkehrssicher. Ob tatsächlich die Straßenseite bei beidseitigem Fahrbahnrandparken breit genug für das sichere Überholen von Radlern ohne Ausweichen in den Gegenverkehr ist darf zudem stark bezweifelt werden. Verkehrssicherheit nach Straßenverkehrsbehörde scheint alles zu sein, was den Autoverkehr nicht beeinträchtigt. Die restlichen Verkehrsarten unterliegen offenbar nicht der straßenverkehrsbehördlichen Verkehrssichehrheit. Als Reaktion auf die StVO-Novellierung von 1997 hatte die Hamburger Polizei im Jahr 2000 einen Flyer zum Thema "Fahradfahren aber sicher " herausgebracht. Darin hieß es u.a.:
Abstand halten
Fahren Radler an parkenden Fahrzeugen entlang, sei es auf der Fahrbahn oder auf dem Radweg, sollten sie immer einen prüfenden Blick auf die Fahrzeuge richten. Es kann plötzlich eine Wagentür geöffnet werden, weil jemand aussteigen will. Es sollte ein Sicherheitsabstand von einem Meter eingehalten werden.
Sicherlich wird dieser Flyer auch beim PK34, zuständig für den Erdkampsweg, bekannt gewesen sein. All diese Sachverhalte sind eben auch typisch für die nun auslaufende Ära
der autogerechten Stadt. Einstellungen wie diese der
Straßenverkehrsbehörde zur Verkehrsunsicherheit prägten die Epoche ganz
besonders und verhinderten eine Trendwende.
Umbau Erdkampsweg
Zunächst soll der südliche Teil des Erdkampsweg zwischen Ratsmühlendamm und Hummelsbütteler Landstraße umgestaltet werden. Die dort vorhandenen "Radwege" sollen auch dort rückgebaut werden. Wenn diese Baumaßnahme abgeschlossen ist soll im September der Umbau des Erdkampswegs zwischen Hummelsbütteler Landstraße und Wacholderweg beginnen. Die jetzt noch vorhandenen Fake-"Radwege" sollen dann entfernt werden. Radfahrer sollen zukünftig auf Radfahr- und Schutzstreifen fahren. Laut dem Fuhlsbütteler Wochenblatt konterte Torsten Lager, Vorsitzender des Gewerbebundes, bei einer Informationsveranstaltung zum Straßenumbau gegen die Bedenken einiger Anwohner, die Radfahrer durch Radspuren gefährdet sahen.
Auch für Radfahrer ist der Streifen sicherer als zugeparkte Radwege heute.
Ob die Anwohner tatsächlich jemals versuchten in ihrer Straße mit dem Rad auf den unbenutzbaren "Radwegen" zu fahren? Wahrscheinlich hatten sie es wie die meisten Hamburger Radler gehalten, falls sie denn überhaupt radelten: Sie fuhren neben den Fake"Radwegen" als Kampfradler auf den Gehwegen - und fühlten sich dabei anscheinend sicher. Noch braucht es in Hamburg viel Überzeugungsarbeit, sowohl bei Radfahrern als auch bei einigen Entscheidern. Ein Blick in die angrenzende
Langenhorner Chaussee genügt.
Umbau 1. Bauabschnitt
Die "Radwege" im Erdkampsweg geniessen keinen Bestandsschutz. Dennoch sind sie ganz besonders interessante Zeugnisse einer langen prägenden Epoche unserer Republik. Eine Dokumentation sollte wenigstens als Mahnmal für zukünftige Generationen dienen.
Umbau 2. Bauabschnitt
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Hamburger "Radwege"-Baukunst: Erneuerung des "Radwegs" im Jahr 2008 |
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"Radweg" vor Erneuerung |
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"Radweg" nach Erneuerung |
Die besonderen Merkmale dieser außergewöhnlichen Fake-"Radwege" am
Erdkampsweg sind der Laternenslalom in Verbindung mit geduldetem
Kampfparken am und auf den "Radwegen" und der Schmalspurigkeit. Die
Laternenmasten stehen auf den "Radwegen", wie auch früher die
mittlerweile abgebauten Parkuhren auf den "Radwegen" standen. Hinzu
kommen die in Hamburg üblichen weit abgesetzten Furten mit
Verschwenkungen und die mangelnde Instandhaltung im Bereich von Bäumen.
Die Planer und Entscheider besaßen sehr viel Mut in einer
Geschäftsstraße mit regem Fußgängerverkehr und hoher Parkwechselfrequenz
zwischen Stehzeugen, Laternen, Pollern und Parkuhren "Radwege"
einzufügen und das Gesamtkunstwerk als verkehrssicher einzustufen.
Erdkampsweg - Umbau derzeit noch offen
Fake Cycle-Tracks for Good Car Traffic Flow and Much Car Parking Space
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Die autogerechte Stadt - Maximaler Platz für Autos: Am Erdkampsweg wurden Radfahrer von der Straßenverkehrsbehörde aus Verkehrsicherheitsgründen nur in den Dooringzonen der Stehzeuge geduldet - noch bis 2010 benutzungspflichtig |
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"Radwege" für Autofahrer: Die Parkuhren standen im Fake"Radweg" |
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Die große "Radweg"-Lüge: Laut örtlich zuständiger Straßenverkehrsbehörde soll dies ein "verkehrssicherer Radweg" sein. In welcher Straße in Hamburg stehen Laternenmasten auf der Fahrbahn, oder Parkscheinautomaten, und wo hat es zackige Kurven-"Radien" im Fahrbahnverlauf, die Lastwagen zum Befahren der Gehwege zwingen? |
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Jetziger und früherer "Radweg"-Verlauf - dazwischen Stehzeuge |
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Erkampsweg: Links früherer, rechts heutiger "Radweg", getrennt durch Kampfparker |
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