Poor Cosmetics for fake cycle-track at Grindelallee
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Grindelallee: Dieser Fake-"Radweg" soll weiterhin bestehen bleiben im Anschluß an den verlängerten Radfahrstreifen |
Die Busbeschleunigung verändert wie kaum ein anderes Verkehrsprojekt in den letzten Jahrzehnten viele Straßenzüge in Hamburg. Damit einher geht auch der Umbau zahlreicher Radverkehrsanlagen. Nun hat es mal wieder die Grindelallee erwischt. Zunächst die gute Nachricht: Der Radfahrstreifen aus Richtung Edmund-Siemers-Allee, der seit vierzehn Jahren am Grindelhof endet, soll verlängert werden. Gleich dazu die schlechte Nachricht: Dieser Radfahrstreifen soll leider nur von Haus-Nr. 100 bis Haus-Nr. 106 reichen - etwa hundert Meter - und soll dann auf den extrem schmalen und konflikträchtigen "Radweg" übergeleitet werden.
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Grindelallee: Dieser "Radweg" soll bleiben! |
Zwar besteht für diesen 80 cm schmalen Fake-"Radweg" derzeit
kein Benutzungszwang mehr, doch ist aus der Planzeichnung nicht erkennbar, ob die Planer am Ende des Radfahrstreifens eine Weiche für die Weiterfahrt auf der Fahrbahn vorgesehen haben. Schon beim Umbau der Kreuzung Grindelallee / Beim Schlump / Rutschbahn / Bogenstraße wurde stadteinwärts am Ende des benutzungspflichtigen Radwegabschnitts an der Kreuzung mit der Bogenstraße keine Weiterfahrt auf der Fahrbahn vorgesehen, obwohl auch dort kein Radwegzwang für den anschließenden Fake-"Radweg" besteht. Traurig: Für eine Entschärfung des Dauerkonflikts zwischen Fußgängern und Radfahrern ist die Zeit leider immer noch nicht reif.
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Der Radfahrrstreifen auf der oberen Seite wird um etwa hundert Meter verlängert. Der anschließende Fake-"Radweg" ist nicht benutzungspflichtig [Graphik: BWVI] |
Da auch die Ampelanlagen an der Kreuzung Grindelallee / Rentzelstraße / Grindelhof umgebaut werden sollen bleibt zu hoffen, dass zumindest der Radwegzwang für den Fake-"Radweg" zwischen Martin-Luther-Platz und Rentzelstraße aufgehoben wird. Dieser "Radweg"-Abschnit ist mit der schlimmste Teil entlang der Grindelallee.
Grindelallee stadteinwärts: Benutzungspflichtiger Fake-"Radweg"
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Grindelallee vor Rentzelstraße: Still ruht der benutzungspflichtige "Radweg" - außer Betrieb |
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Vorsicht: Werktags hat es viel Leben neben und auf dem "Radweg" |
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Vorsicht: Mit Hindernissen am oder auf oder über dem "Radweg" ist immer zu rechnen |
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Leider ist der letzte Blockabschnitt vor der Rentzelstraße benutzungspflichtig - ob sich dies mit der busbeschleunigung ändert? |
Die Straßenbauarbeiten sollen am 27. Mai beginnen und Mitte Juli abgeschlossen. Mit Behinderungen für den Radverkehr ist - wie üblich - zu rechnen. Über Verkehrsführungen für den Radverkehr während der unterschiedlichen Bauphasen schweigt sich die Pressemitteilung der Verkehrsbehörde leider aus, während ausführlichst über mehrere Seiten lang der Autoverkehr hofiert wird.
Radfahrstreifenverlängerung in der Grindeallee
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Radfahrstreifen zwischen Edmund-Siemers-Allee und Grindelhof
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Bislang endet der Radfahrstreifen am Grindelhof. Ab hier soll der neue Radstreifenabschnitt beginnen |
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Ende des geplanten Radfahrstreifenteilstücks |
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An dieser Hauseinfahrt soll der Radfahrstreifen auf den Fake-"Radweg" übergeleitet werden. Ob der Bezirksamtsleiter mal ein paar Fahrradbügel für die Grindelallee spendiert? Parkraummangel für Fahrräder besteht allemal, und Platz hat es dafür schließlich auf den Parkplätzen . . . |
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Fraglich bleibt wie Radfahrer sicher am Ende des neuen Radfahrstreifenteilstücks auf die Fahrbahn geleitet werden. Der Fake-"Radweg" ist nicht benutzungspflichtig. Übrigens hat es rechts im Bild viel Platz für Fahrradbügel . . . |
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Der Radwegzwang beginnt erst hinter der Heinrich-Barth-Straße |
Mehr . . . /
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Es ist wirklich traurig, dass man hier erneut nur auf Stückwerk setzt, während man die Knoten für Abermillionen umbaut...
AntwortenLöschenPositiv formuliert wird es langsam, schritt für schritt, besser. Aber Prioritäten sehen anders aus. Die Rückleitung auf den Nicht-Radweg ist die Krönung.
Michael S.
Die Aufleitung von dem Schutzstreifen auf den nicht benutzungspflichtigen Radweg ist eine absolute Sauerei und dazu noch gefährlich. Ein Autofahrer ohne Kenntnis der Regelungen zur Benutzungspflich von Radwegen, wird die bauliche Maßnahme so interpretieren, dass Radfahrer nichts auf der Straße zu suchen haben. Sein "Wissen", dass der Radfahrer etwas falsch macht, wird seinen Umgang mit ihm unweigerlich negativ beeinflussen (schneiden, hupen, eng überholen). Diejenigen Radler, die sich das nicht zutrauen werden weiterhin die zu schmalen Radwege benutzen und den Passanten über die Füße fahren.
AntwortenLöschenIn anderen Bereichen des Lebens versucht man durch Hintergrundinformationen den anderen zu verstehen; Christen und Moslems, Eltern und Kinder, Stammtisch und Straftäter. Nur beim Radverkehr sind in Hamburg die Polizei und die Stadt nicht Willens die nötige, gegenseitige Auklärung durchzuführen.
Mir zeigt das eindeutig, dass Hamburg nicht Willens ist, etwas grundlegendes zur Förderung des Radverkehrs zu tun. Es fällt höchstens bei der Busbeschleunigung ´mal nebenbei etwas ab; ansonsten muss Hamburg gerichtlich vor sich hergetrieben werden, aber sonst passiert nix. Es ist ein absolutes Armutszeugnis für diesen Senat und die Verwaltung!