16. Oktober 2017

Anerkennung durch "Deutschen Verkehrsplanungspreis": Umbau der Osterstraße in Hamburg nahezu abgeschlossen

Hamburg: Redesign of Osterstraße nearly completed
Aktualisiert um 11:29 Uhr

Neue Osterstraße: Piktogrammkette auf der Fahrbahn als Ersatz für aufgegebenen Fakeradweg - © Stefan Warda

Der vor zwei Jahren begonnene Umbau der Osterstraße, der Geschäftsstraße im Herzen von Hamburg-Eimsbüttel, ist mittlerweile nahezu abgeschlossen. Der Umbau erfolgte in drei Teilabschnitten. Mit der Fertigstellung des letzten Teilabschnitts zwischen Schwenckestraße und Müggenkampstraße gibt es Radwegreste nur noch zwischen Schulweg und Isebekkanal Richtung Bundesstraße. In den neugestalteten Straßenteilen werden Radfahrer auf Schutzstreifen geführt oder sollen unmittelbar auf der Fahrbahn fahren.

Fußgänger sind Gewinner des Umbaus

Eimsbüttels Osterstraße ist nach dem Umbau kaum wiederzuerkennen. Die Straße wirkt viel aufgeräumter. Auf insgesamt breiten Gehwegen genießen Anwohner und Besucher die Abendsonne auf den Außenterrassen der Cafés und Restaurants. Nur vereinzelt versperrt eine Wand von aneinandergereihten Stehzeugen den Blick über den Straßenraum. Ohne Gedränge lässt es sich entspannt entlang der Schaufenster flanieren. Die Baumscheiben wurden vergrößert und hübsch bepflanzt. Radfahrer haben auf den Gehwegen nichts verloren. Mehrere Sprunginseln erleichtern das Queren der Fahrbahn. Für Fußgänger ist der Umbau eindeutig ein Gewinn.


Osterstraße nach Umbau - © Stefan Warda

Osterstraße vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Osterstraße nach Umbau - © Stefan Warda

Osterstraße vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Osterstraße nach Umbau - © Stefan Warda

Osterstraße vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Osterstraße nach Umbau - © Stefan Warda

Osterstraße vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Osterstraße nach Umbau - © Stefan Warda

Osterstraße vor Umbau mit Fakeradweg und regelwidriger Sondernutzung - © Stefan Warda

Osterstraße nach Umbau: Fußgängersprunginsel - © Stefan Warda


Wildparker behindern und gefährden Fußgänger und Radfahrer

Besucher der Osterstraße, die mit dem Pkw anreisen, finden deutlich weniger Stellmöglichkeiten am Straßenrand. Das erste Mittel der Wahl sollte nun die Fahrt in eines der Parkhäuser sein. Doch viele Autofahrer missachten die Verkehrsregeln, parken auf Schutzstreifen oder regelwidrig quer auf Gehweg und Parkbucht. Somit wird der Raum für Fußgänger und Radfahrer eingeschränkt, Radfahrer werden gefährdet.


Wildparker auf der umgebauten Osterstraße - © Stefan Warda

Wildparker auf der umgebauten Osterstraße - © Stefan Warda



Radfahrer sind Verlierer des Umbaus

Radfahrer müssen sich deutlich umstellen. Wurden in den ersten beiden Teilabschnitten immerhin noch beidseitig durchgängig Schutzstreifen als Ersatz für die entfernten Fakeradwege geschaffen, sind im zuletzt fertiggestellten Abschnitt zwischen Schwenckestraße und dem Kreisverkehr mit Müggenkamostraße und Methfesselstraße nicht einmal mehr beidseitig durchgängig Schutzstreifen verohanden. In beide Fahrtrichtungen wechseln sich Abschnitte mit und ohne Schutzstreifen ab. Sind keine Schutzstreifen vorhanden, weisen Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn Radfahrern den Weg. Autofahrer müssen in den Abschnitten hinter den Radfahrern hinterherfahren und ihr Tempo an das Radfahrertempo anpassen, wenn der Gegenverkehr ein Überholen nicht zulässt. Durch den fehlenden eigenen Verkehrsraum erleben alle Radfahrer die Auswirkungen aggressiver Überholfahrten ungeduldiger Autofahrer. Radfahrer zählen somit eindeutig zu den Verlierern des Umbaus der Osterstraße, wenn von den neu geschaffenen Abstellmöglichkeiten abgesehen wird. Zusätzlich machen Wildparker am Fahrbahnrand und auf den Schutzstreifen das Radfahren unsicher.


Umgebaute Osterstraße: Eine Piktogrammkette soll es richten - © Stefan Warda

Umgebaute Osterstraße: Nicht überall kommen Schutzstreifen zum Einsatz - © Stefan Warda

Umgebaute Osterstraße: Auf Du und Du mit dem Gelenkbus - © Stefan Warda

Ein Trostpflaster: Neue Fahrradbügel in der neuen Osterstraße - © Stefan Warda




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1 Kommentar:

  1. Auch wenn die fehlenden Schutzssteifen absolut nicht erklärbar sind (man wusste ja das Schutzsstreifen in diesen Bereich führen, warum dann also nicht auch hier welche planen?!) find ich die Piktogrammkette jedoch Sinnvoll, damit Autofahrer errinnert werden, das Radfahrer "hier" fahren dürfen. Demnach sollte es in allen Straßen so dargestellt werden auf denen es gestattet ist auf der Fahrbahn zu fahren!

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