Im Rahmen der Busbeschleunigung wird ab April der Gänsemarkt umgestaltet werden. Auch für Radfahrer gibt es dadurch erhebliche Veränderungen. Die Radspur in der Dammtorstraße soll über Gänsemarkt bis Jungfernstieg verlängert werden und dort an die breite Busspur anschließen. Zwischen Drehbahn und Valentinskamp soll die Radspur jedoch verschwenkt werden. Eine Abbiegespur zum Valentinskamp wird die Radspur kreuzen. Am Gänsemarkt wird eine Fahrspur entfallen. Für Fahrgäste hat es dort zukünftig eine behindertengerechte Haltestelle. Die Radspur aus Richtung Dammtorstraße wird zukünftig links an der Haltestelle vorbeiführen. Für Radfahrer entsteht dadurch eine besonders kritische Situation. In einem langen Bogen führt die Radspur aus der Dammtorstraße heraus nach links in den Gänsemarkt. Unmittelbar anschließend queren die 25 Meter langen Doppelgelenkbusse die Radspur, um den Buskap anzusteuern. Aufgrund der langgezogenen Linkskurve kann der Busfahrer dabei auch mittels Seitenspiegeln nicht erkennen, ob rechts vom Bus im rückwärtigen Abschnitt hinter den Gelenken verdeckt noch Radler sind, die beim Queren der Radspur nach rechts womöglich geschnitten werden. Radler müssen zukünftig umlernen: Lieber auf die eigene Vorfahrt verzichten und keine Wettrennen mit parallel fahrenden Bussen zu veranstalten, um nicht von einem ausscherenden Bus plattgefahren zu werden.
Hätte diese kritische Konstellation vermieden werden können? Aus Sicherheitsgründen ist die Lösung nicht zu begrüßen. Wäre es nicht daher besser gewesen, wenn Radler und Bus in gleicher Spur abgebogen wären und der Bus hinter den Radlern herfahren müsste, bevor er rechts auf die Haltestelle ausschert?
In Gegenrichtung stadtauswärts wird es ab Neuem Jungfernstieg über Gänsemarkt bis an die Dammtorstraße anschließend eine neu Radspur geben. Wahrscheinlich wird in diesem Abschnitt die Radspur als Kurzparkzone für Lieferverkehr und Kampfparker, die nur mal schnell etwas einkaufen wollen, dienen. Schon jetzt wird dort gern im absoluten Halteverbot gehalten oder geparkt
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- Gänsemarkt wird monatelang zur Einbahnstraße (Hamburger Abendblatt, 27.02.2014)
Es gibt bereits mehrere solcher Orte, wo Busfahrer einen Radstreifen überqueren müssen, wenn sie in die Haltebucht einbiegen wollen.
AntwortenLöschenBeispiel 1: Fuhlsbüttler Straße Höhe Pestalozzistraße (neuer Busbahnhof Nordseite) in Richtung Nord bis zum Rechtsabbieger Drosselstraße. Hier muss ein Bus vom Kreisverkehr kommend einen Radstreifen überqueren, um auf die Rechtsabbiegerspur zu gelangen.
Beispiel 2: Bramfelder Chaussee Ecke Herthastraße stadtauswärts. Auch hier muss der Bus einen Radstreifen zur Bushaltebucht überqueren. Hier kommt es oft zu Fast-Zusammenstößen, da die Busfahrer meinen, sie hätten Vorrang und die Radfahrer müssten halten.
Weiß auch nicht, was sich die Stadt dabei denkt. Fahrradfreundlichkeit sollte nicht mit Einschränkung der Sicherheit umgesetzt werden