Die Postradlerin an der Hoheluftchaussee hat schon viel erlebt. Als sie noch vor dem ehemaligen Postamt auf die Hoheluftchaussee schaute blickte sie auf einen nahezu dauerhaft zugeparkten "Radweg". Mittlerweile steht die Postradlerin etwas weiter nördlich, doch die Bedingungen für Radler haben sich in der Hoheluftchaussee nur marginal verbessert. Das Postamt ist umgezogen, am alten Standort ist jetzt ein Biosupermarkt eingezogen, der Radweg dort immerhin benutzbar. In den weiteren Abschnitten sind die Radwege jedoch immer noch schlecht bis katastrophal. Auch durch die Busbeschleunigung gab es keine nennenswerten Verbesserungen für den Radverkehr. Die miserablen Bedingungen für Radfahrer provozierten jedoch Widerstand.
Hoheluftchaussee vor einigen Jahren am früheren Standort der Postradlerin |
2012 klagte ein Radler gegen die Haltelinien an der Kreuzung mit dem Ring 2. Wartende Radler aus Gärtnerstraße und Breitenfelder Straße, die vor roter Ampel stehen, blockieren seit Umbau der Kreuzung an der Hoheluftchaussee den querenden Radverkehr, der bei Grün entlang der Hoheluftchaussee Richtung Norden oder süden radeln möchte. Ein kleiner Erfolg war die Entfernung der Haltelinien, auch wenn dies keine wirkliche Verbesserung für den Radverkehr entlang der Hoheluftchaussee bedeutete. Die Radwege im Verlauf der Hoheluftchaussee werden an der Kreuzung mit dem Ring 2 auch ohne Haltelinien weitern durch wartende Radler entlang des Ring 2 blockiert. Beim Umbau der Kreuzung wurde nicht an Aufstellflächen für wartende Radler gedacht, sondern an die maximale Bevorrechtigung des Autoverkehrsflusses. Der Propagandabericht zur Radverkehrsstrategie von 2010 umschrieb die 2007/2008 erfolgte Baumaßnahme an der Kreuzung mit der Hoheluftchaussee noch mit "Ausbau der Radwege, Verbreiterung und Verbesserung der Linienführung".
Kreuzung Hoheluftchaussee / Ring 2
Aus Weiß wird Rot: Die Haltelinien wurden nach Rechtsstreit übermalt |
Das Ergebnis des Rechtsstreits von 2012 war nicht wirklich befriedigend. Vor zwei Wochen gab es vor dem Verwaltungsgericht einen weiteren Erfolg zugunsten der Radler. Die Radwegbenutzungspflicht soll nun aufgehoben werden. Radler dürfen zukünftig auf ganzer Länge die Fahrbahn benutzen, was sie bislang in Teilabschnitten ohnehin schon machen mussten, etwa wenn Mülltonnen oder Stehzeuge den Radweg versperrten, der Winter die Radwege in Besitz nahm oder während Bauphasen Radwegabschnitte unterbrochen waren oder derzeit
sind.
Hoheluftchaussee: Unbenutzbare "Radwege" brauchen keine blauen Schilder
Auch am Eppendorfer Baum, am Nedderfeld und dem Lokstedter Weg sollen Radler zukünftig auf der Fahrbahn radeln dürfen. Dort genügen die vorhandenen "Radwege" oder gemeinsamen Geh- und Radwege nicht den Anforderungen, die der Gesetzgeber für eine Radwegbenutzungspflicht vorsieht. Mit weiteren Klagen beim Verwaltungsgericht ist noch zu rechnen.
Eppendorfer Baum
Benutzungspflicht am Eppendorfer Baum soll weg |
Eppendorfer Baum: Dies soll der passende "Radweg" zur obigen Benutzungspflicht sein |
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