22. September 2014

Papenhuder Straße: Zwischen Populismus und Wahrheit

Papenhuder Straße: Between populism and truth


© hamburgize.com / Stefan Warda
Populismus und Wahrheit: "Breiter Gehweg" in der Papenhuder Straße

In wenigen Wochen soll die Papenhuder Straße zwischen Mundsburger Brücke und Hofweg für den Rad-, Bus und Fußgängerverkehr optimiert werden. Die Gegner, allesamt Verfechter des Automobilismus, stellen immer neue unwahre Behauptungen auf, um den autogerechten Zuschnitt des Straßenraums zu verteidigen. Neben der CDU haben sich mittlerweile auch die FDP und eine Initiative "Unser Uhlenhorst" gegen die Umgestaltung der Straßen eingenordet. Laut Uhlenhorster Wochenblatt beklagt ein Anwohner, dass "der Radweg vom breiten Fußweg auf die Straße verlegt werden" soll. Tatsächlich ist der Gehweg abschnittsweise nur ein Meter breit, bei Sondernutzungen stellenweise noch schmaler. Fußgänger können sich dort nicht einmal begegnen oder nebeneinander gehen.


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Mit solchen "Radwegen" und "Gehwegen" soll laut FDP der gesamte Verkehr beschleunigt werden

Die FDP behauptet, dass "Radfahrer zukünftig zwischen benutzungspflichtigen Radweg und Radfahrstreifen wechseln" müssten. "Studien zur Sicherheit entsprechender Verkehrsführung für den Standort Papenhuder Straße" lägen nicht vor. Tatsache ist aber, dass es Schutzstreifen geben soll, die nicht benutzungspflichtig sind. Ein Wechsel zwischen benutzungspflichtigem Radweg und Radfahrstreifen ist garnicht vorgesehen. Zudem ist es fragwürdig, vor einer Verkehrsplanung eine Studie anzufertigen, die die Erfahrungen mit der eigentlich geplanten neuen Verkehrsführung untersuchen soll. Offenbar will auch die FDP wie die CDU die vorhandenen zu schmalen Fake-"Radwege" belassen wie sie sind, damit als eigentliches einziges Ziel so viele Stehzeuge wie möglich im Straßenraum Platz finden. Das widerspricht allerdings dem eigenen Anliegen der FDP nicht nur den Busverkehr, sondern den gesamten Vekehr beschleunigen zu wollen. Denn die Stehzeuge blockieren den Verkehrsfluss.

Wir wollen den gesamten Verkehr beschleunigen, nicht nur einzelne Busse. 

Versteht die FDP unter Verkehr letztendlich nur Autoverkehr? Mit der Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn und zukünftig breiteren Gehwegen werden sowohl der Rad- als auch der Fußgängerverkehr beschleunigt. Die Verbreiterung der Fahrgasse trägt zu einem verbesserten Verkehrsfluss sowohl für den motorisierten Verkehr einschließlich des ÖV als auch des Radverkehrs bei.


© hamburgize.com / Stefan Warda
Links "Radweg", rechts "Gehweg"


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3 Kommentare:

  1. Populismus triffts gut, allerdings wird er von dieser Seite betrieben!
    Ich lebe und arbeite in der Papenhuder Straße, ich bin hier aufgewachsen kenne jeden Centimeter der Straße. Ich bin Fahrradfahrerin und habe nichtmal nen Führerschein und was hier beschrieben wird ist kompletter Schwachsinn!!
    Der Blickwinkel zeigt wie einseitig Ihr Interesse ist und wie wenig Sie sich mit dem eigentlichen Thema auseinandergesetzt haben. Allien die Aussage, dass die "Aurolobby" gegen den Schutzstreifen ist, beweißt Ihre Unzulänglichkeit. Es sind vor allem Familien mit kleinen Kindern und die 3 Kitas, die sich dagegen aussprechen! Ich würde auch cniht wollen, dass meon kind auf der Straße fahren muss und dann jederzeit von den rücksichtslosen Autofahrern und den geplanten Doppelgelenkbussen teilen muss!
    Wieso also glaubt ihr zu wissen was WIR hier wollen??
    Wie eingebildet kann an denn sein um soeine radikale propaganda zu verbreiten?

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    1. Wo soll der Unterschied zwischen dem Radfahren auf den Schutzstreifen im Hofweg und dem in der Papenhuder Straße sein? Die Papenhuder Straße wird zukünftig quasi genauso aussehen wie der Hofweg, die dortige Radverkehrsführung hat sich seit dem Umbau vor einigen bewährt. Seit dem Umbau des Hofwegs wurden dort bislang keine Kinder als Radfahrer totgefahren.

      Der einzige Unterschied zwischen vorher und nachher bei Hofweg und Papenhuder Straße sind die Querparker. Im Hofweg gab es vorher keine, in der Papenhuder Straße soll die gleiche Stehzeugeaufstelleung wie im Hofweg eingerichtet werden. Darüber regen sie sich auf . . .

      Übrigens dürfen Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr ohnehin auf Gehwegen radeln.

      Ihr Blickwinkel zeigt offenbar, wie wenig sie sich mit menschengerechtem Stadtverkehr bislang auseinandergesetzt haben. Wenn es ihnen tatsächlich um die Sicherheit der Kinder ginge fordern sie doch bitte mal Radwege wie in Kopenhagen: Dann hätte es beidseitig je einen Gehweg von 2 Metern Breite und je einen Radweg von 2,2 Metern. Rechnen sie sich mal aus, was dann für Stehzeuge übrigbliebe: Nichts!

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  2. @Chacaranda Das Streuen von Fehlinformation wird uns hier auch nicht weiterhelfen.
    Korrekt ist:
    Kinder bis 8 Jahren MÜSSEN den Gehweg benutzen (nicht den Radweg!), § 2 Abs. 5 StVO.
    Kinder bis 10 Jahren DÜRFEN den Gehweg benutzen, § 2 Abs. 5 StVO

    Der Untergang des Abendlandes durch die Einführung von Streifen ist also nicht zu erwarten. Gerüchten zufolge soll es auch in anderen Stadtteilen Kitas geben, und auch Familien mit Kindern. Und das alles in unmittelbarer Nähe schon Schutzstreifen und Radfahrstreifen.

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