6. Oktober 2020

Teure Fehlplanung in Hamburg: Der eleganteste Fakeradweg des Nordens verschwindet

 Hamburg: The most elegant fake cycle track in northern Germany being eliminated

Aktualisiert um 23:59 Uhr

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Der Rückbau des berühmten und Fakeradwegs - © Stefan Warda

Seit gestern wird der wohl eleganteste Fakeradweg des Nordens, der unsichtbare Design-"Radweg" auf dem Jungfernstieg, aufwändig entfernt. Im Mai 2005 wurde der erste Bauabschnitt des neugestalteten Jungfernstiegs eröffnet, 2006 wurde der fertiggestellte Jungfernstieg eingeweiht. Nach vierzehn Jahren nun das Ende: So aufwändig, wie die Radwegintarsien in den teuren Granitbelag 2004 bis 2006 eingesetzt wurden, so aufwändig werden sie derzeit entfernt. Der Langzeitversuch, Gehende auf dem Jungfernstieg mit einem kaum wahrnehmbaren Radweg in die Irre zu führen und Radfahrende auf sie zu lenken, ist gescheitert. Die Leitung der früheren Baubehörde war felsenfest davon überzeugt, dass der unsichtbare "Radweg" funktionieren würde. Der damalige Behördensprecher Volker Dumann nach Kritik am "Radweg"-Konzept gegenüber dem Abendblatt:

"Der Jungfernstieg soll zum Boulevard mit einheitlicher Oberfläche werden. Der Radweg wird aber deutlich durch schwarze Steine in der Breite eines Fahrbahnstreifens abgegrenzt. Außerdem wird es alle 20 bis 25 Meter das Piktogramm eines Fahrradfahrers geben. Es soll erreicht werden, daß Radfahrer am Jungfernstieg langsam fahren. Daß das auf Radwegen wie dem geplanten funktioniert, ist wissenschaftlich erwiesen."


Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Rückbau des Fakeradwegs - © hamburgize.com

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg / Alsterpavillon: Rückbau des Fakeradwegs - © Stefan Warda

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg / Ballindamm: Der Radverkehr wird auf die Fahrbahn geführt - © Stefan Warda

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Noch können Reste des unsichtbaren "Radwegs" besichtigt werden - © Stefan Warda

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Reger Verkehr auf dem unsichtbaren "Radweg" 2008 vor dem Alsterpavillon - © Stefan Warda



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