16. September 2024

Umbau der Kaiser-Wilhelm-Straße im Verlauf der Velorouten 1 und 2: Hatte die Stadt zu viele Radwegschilder?

 

 

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße (SPRINGERQUARTIER): Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

Die Kaiser-Wilhelm-Straße in der Neustadt wurde vor wenigen Wochen für den Verkehr freigegeben. Radfahrende im Verlauf der Velorouten 1 und 2 waren irritiert angesichts der vielen Radwegschilder. 

Vor wenigen Wochen endete die langjährige Umbauphase am Axel-Springer-Platz und der Kaiser-Wilhelm-Straße im Verlauf der Velorouten 1 und 2. Vor dem Umbau gab es Richtung Innenstadt bergab keine Radverkehrsanlagen, bergan stadtauswärts hatte es zuvor mal einen Fakeradweg gegeben. Mittlerweile gibt es beidseitig Radfahrstreifen, die jedoch für Querungsstellen unterbrochen wurden - gute Gelegenheiten, um von Kampffahrenden besonders eng überholt oder abgedrängt zu werden. Vorteilhaft sind die nun zahlreichen Fahrradbügel. 

 

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße (Bezirksamt): Radfahrstreifen (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße (ehemals Springer, heute Bezirksamt): früherer Zustand - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße (SPRINGERQUARTIER): unterbrochener Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße 55: unterbrochener Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße 53: Drängelei ohne Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

 

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße 115: Fahrradbügel - © Stefan Warda

 

 

Direkt nach Öffnung der Straße für den Verkehr sahen Radfahrende blau: Zahlreiche Verkehrszeichen 237 deklarierten alles Mögliche als benutzungspflichtige "Radwege". Der Bäckerbreitergang war "Radweg", vor dem Bezirksamt gab es einen breiten grauen Radweg (allerdings mit zahlreichen regelwidrig Gehenden), und auch sonst gab es "Radwege", die nicht sofort eingeordnet werden konnten. War der "Radweg" nun rechts oder links von der Bordkante? Die Radwegschilderschwemme wurde mittlerweile eliminiert. Der Bäckerbreitergang ist kein "Radweg" mehr, der Gehweg vor dem Bezirksamt bleibt (vorerst?) Gehweg. 


Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße 115: Radfahrstreifen mit VZ237 - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße 155: ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bäckerbreitergang: VZ237 (Radweg rechts oder links des Kantsteins?) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bäckerbreitergang: ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Neustädter Straße: Radfahrstreifen mit VZ237 - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Neustädter Straße: ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bezirksamt: sehr breiter grauer Radweg mit VZ237 - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bezirksamt: ohne Radweg und ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bäckerbreitergang: VZ237 (Radweg rechts oder links des Kantsteins?) - © Stefan Warda

Velorouten 1und 2, Kaiser-Wilhelm-Straße / Bäckerbreitergang: ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda

Bäckerbreitergang / Kaiser-Wilhelm-Straße: "Radweg" mit VZ237 - © Stefan Warda

Bäckerbreitergang / Kaiser-Wilhelm-Straße: ohne "Radweg" sowie ohne VZ237 (heutiger Zustand) - © Stefan Warda



Bleibt die Frage: Wer hatte die Verkehrszeichen angeordnet? Wurde das nicht sorgfältig überprüft?


 

 

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Trotz Klimakatastrophe weniger Mobilitätswende in Hamburg geplant: Bezirk Wandsbek soll möglicherweise wieder autogerechter werden

 

 Aktualisiert um 18.11 Uhr

Kein neuer Trend: Wandsbek plant Entpollerung für mehr Stehzeuge - © Stefan Warda

 

 

Laut einem Artikel des Abendblatts [] soll der Bezirk Wandsbek möglicherweise deutlich autogerechter werden. Falls eine Koalition aus SPD, Grüne und FDP zustande käme, würde dies den Radverkehr zurückwerfen.

Im Gespräch sind:

  • "notwendige Korrekturen in der Verkehrspolitik zugunsten des Autos [...] mit einem Erhalt bestehender Fahrspuren und Parkplätze"
  • "Priorität bei der Sanierung bestehender Radwege" / "Bei Radwegen liegt der Fokus zukünftig auf der notwendigen Sanierung des Bestands"
  • "Die Hauptverkehrsstraßen im Bezirk bleiben leistungsfähig, wir behalten Tempo 50 als Regelgeschwindigkeit bei"
  • "Die Wandsbeker Chaussee soll sechsspurig erhalten bleiben und der Berner Heerweg vierspurig."
  • 100-Tage-Programm zur Schaffung von mindestens 300 Plätzen für Stehzeuge durch Abbau von Zier-Pollern

 

Wandsbeker Chaussee: Soll für Autos sechsspurig bleiben - © Stefan Warda

 

Das geplante Entpollerungsprogramm für "nicht erforderliche Poller" erinnert stark an die Poller-Hotline des CDU-Schill-FDP-Senats von 2001, als u.a. Grünflächen in Flächen für Stehzeuge umgewandelt sowie neue Dooringgefahren an bestehenden Radverkehrsanlagen geschaffen wurden. 

 

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Update zum Todesfall am Baumwall: Radfahrerin auf Radfahrstreifen von Kampffahrerin überrollt

 

 Aktualisiert am 16.09.2024, 18.38 Uhr

Baumwall 5 - © Stefan Warda

 

Hamburg verzeichnet einen weiteren Verkehrsunfall mit Todesfolge: Eine Radfahrerin sollte zunächst laut Polizeimeldung regelwidrig auf dem Gehweg am Baumwall gefahren sein, dann regelwidrig unvermittelt auf den angrenzenden Radfahrstreifen gewechselt haben. Dort wurde sie von einer Lkw-Fahrerin, die regelwidrig den Radfahrstreifen befuhr, überrollt. 

Der Unfallhergang wurde mittlerweile genauer untersucht: Nach aktuellem Stand soll die Radfahrerin nicht den Gehweg genutzt haben, sondern regelkonform auf dem Radfahrstreifen gefahren sein. Die Lkw-Fahrerin querte den Radfahrstreifen, ohne auf die Radfahrerin zu achten und überfuhr die Frau. 

"Die fortgesetzten Ermittlungen und Erkenntnisse zur Unfallrekonstruktion ergaben nun, dass der Lkw die Straße Baumwall im rechten Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken befuhr. Im Bereich der baustellenbedingt veränderten Verkehrsführung fuhr der Lkw nach rechts in Richtung der dort befindlichen Bushaltebucht und querte den Radfahrstreifen. Dabei kam es weiterhin aus noch ungeklärter Ursache zur Kollision mit der zu diesem Zeitpunkt auf dem Radfahrstreifen fahrenden 71-Jährigen."

 

Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5: Bushaltestelle mit einfahrendem Bus sowie Radfahrstreifen und Fahrbahnverengung - © Stefan Warda

Baumwall 5: Querender Bus - © Stefan Warda

 

Der Unfall ereignete sich bei einer Busbucht sowie Fahrbahnverengung aufgrund einer anschließend folgenden Baustelle. Der LKW-Fahrer hätte nicht den Radfahrstreifen befahren dürfen. Wie vermutlich auch die Lkw-Fahrerin kürzen sich zahlreiche Kampffahrende den Weg regelwidrig über Busbucht und Radfahrstreifen ab, um die Fahrbahnverengung so zu umgehen. Das andauernde Kampffahren über den Radfahrstreifen schreit nach dem tödlichen Unfall nach einer Überarbeitung der Verkehrsführung.


Baumwall 5: Kampfahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Baumwall 5: Kampfahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Baumwall 5: Kampfahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Baumwall 5: Kampfahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Baumwall 5: Kampfahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda


 

 

 

Die Radverkehrsfürhung an der Unfallstelle wurde nun erneut nachgebessert.

 

 

 

 

Der ADFC ruft zu einer Mahnwache am 21. September um 13 Uhr an der Unfallstelle Baumwall 5-7 auf.


Baumwall 5 - © Stefan Warda

Baumwall 5 - © Stefan Warda

 

 


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15. September 2024

Hamburg-Neustadt: Neuer Radweg nach nur wenigen Wochen entfernt

 

 Aktualisiert am 16.09.2024

Bäckerbreitergang / Kaiser-Wilhelm-Straße: Kein "Radweg" mehr vorhanden - © Stefan Warda

 

Der erst kürzlich eingerichtete neue Radweg im Bäckerbreitergang wurde schon nach wenigen Wochen entfernt. Der Bäckerbreitergang wurde in eine gewöhnliche Einbahnstraße innerhalb einer Tempo-30-Zone umgewandelt, in der Radfahrende gegen die Einbahnrichtung radeln dürfen. Die Stehzeuge, die sich zuvor regelwidrig auf dem Radweg breitmachten, haben nun Bleiberecht.

 

Bäckerbreitergang / Kaiser-Wilhelm-Straße: Zuvor "Radweg" - © Stefan Warda

 

 

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11. September 2024

Hamburg-St. Pauli: Zwangsgeisterradeln neben dem Heiligengeistfeld aufgehoben

 

 Aktualisiert um 12.00 Uhr

Glacischaussee / Heiligengeistfeld: Geisterradelzwang - © Stefan Warda

 

Die Anordnung, den in Fahrtrichtung linken Radfahrstreifen der Glacischaussee neben dem Heiligengeistfeld in Richtung Norden verpflichtend zu benutzen, wurde vor zwei Tagen aufgehoben.

Für mehrere Wochen lang waren Radfahrende auf St. Pauli verpflichtet, den linken Radfahrstreifen der Glacischaussee in Richtung Karolinenplatz zu befahren. Vor zwei Tagen wurde die Anordnung endlich aufgehoben. Das Verkehrszeichen 241 wurde entfernt. Radfahrende können also wieder den Radfahrstreifen auf der östlichen Straßenseite benutzen (neben den Wallanlagen).


Glacischaussee: Wegen Geisterradelzwang auf der Westseite ist das Befahren des Radfahrstreifens auf der Ostseite nicht erlaubt gewesen - © Stefan Warda

Glacischaussee / Millerntorplatz: Geisterradelzwang - © Stefan Warda

Glacischaussee / Heiligengeistfeld: Geisterradelzwang - © Stefan Warda


Weiterhin besteht allerdings eine Gehwegbenutzungspflicht in Fahrtrichtung Süden (Millerntorplatz). Ab Feldstraße müssen Radfahrende weiterhin den rechten Gehweg neben dem Heiligengeistfeld befahren (westliche Straßenseite), obwohl ein Radfahrstreifen (mittlerweile ohne zu erwartenden Gegenverkehr) vorhanden ist.  

 

Glacischaussee / Feldstraße: Gehwegradelzwang - © Stefan Warda

Glacischaussee / Feldstraße: Gehwegradelzwang - © Stefan Warda

Glacischaussee / Heiligengeistfeld: Die Gehwegbenutzungspflicht führt zu Konflikten mit Gehenden. Ein zügiges Radfahren ist vollkommen unmöglich - © Stefan Warda


Die Geisterradelanordnung auf der Glacischaussee steht in guter Gesellschaft mit der temporären Anordnung in der Krausestraße vor einem Jahr. Ab S-Bahnhof Friedrichsberg galt für den linken Radfahrstreifen (und Radweg) verpflichtender Zweirichtungsverkehr in Richtung Barmbek.

 

Krausestraße beim S-Bahnhof Friedrichsberg: Geisterradelzwang - © Stefan Warda

Krausestraße beim S-Bahnhof Friedrichsberg: Geisterradelzwang - © Stefan Warda

 


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9. September 2024

Landesverfassungsgericht: Grünes Licht für geplantes Volksbegehren "Hamburg werbefrei"

 Hamburg: Initiative against displaced billboards

 Aktualisiert um 17.31 Uhr

Esplanade / Neuer Jungfernstieg: Behindernder Werbeträger - © Stefan Warda

 

 

Gericht ebnet Weg für Volksbegehren gegen (nervige) Werbeträger

 

Laut taz hat das Landesverfassungsgericht dem Gesetzentwurf der Initiative Volksbegehren "Hamburg werbefrei" in viele Punkten zugestimmt. Es besteht Hoffnung, dass die Hansestadt in Zukunft von einigen lästigen Werbeträgern befreit wird.

 

Steht im Weg, weil der Senat es bislang so will - © Stefan Warda

 

 

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8. September 2024

Hamburg-Altona: Beim Umbau der Kreuzung Julius-Leber-Straße / Max-Brauer-Allee wurden Radfahrende vergessen

 

 

Julius-Leber-Straße / Max-Brauer-Allee - © Stefan Warda

 

 

Beim Umbau der Kreuzung Julius-Leber-Straße / Max-Brauer-Allee wurde eine Ampel für Radfahrende vergessen

 

Viele Radfahrende sind irritiert: Nach Umbau der Kreuzung sehen die Ampeln an der Julius-Leber-Straße keine Lichtzeichen für die Fahrt geradeaus in die Chemnitzstraße vor. Eigentlich ist dies jedoch die wichtigste Wegebeziehung aus Julius-Leber-Straße an der Kreuzung. Gehende haben eigene Lichtzeichen, um die Max-Brauer-Allee zu kreuzen. Radfahrende erhalten Grün mit der Ampel für den Fahrbahnverkehr nach links in die Max-Brauer-Allee Richtung Stresemannstraße. Doch dürfen Radfahrende in die Chemnitzstraße mit diesem Grünlicht fahren? Radfahrende wurden an der Kreuzung ganz offensichtlich vergessen. Selbsterklärend ist die Kreuzungssituation jedenfalls nicht.



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