16. April 2020

Hamburg-Altona: Sternbrücke vor Abriss und Neubau

Hamburg-Altona: New railway bridge planned

Aktualisiert am 17.04.2020
Sternbrücke - © Stefan Warda


Die Sternbrücke in Hamburg-Altona soll erneuert werden. Die geplante Brücke wird durch die geplante hohe Bogenausführung eine massive Veränderung des Ortsbildes zur Folge haben. Sie soll 2026 fertiggestellt sein.
   
Die historische Bahnbrücke überspannt eine fünfarmige Straßenkreuzung über Stresemannstraße, Max-Brauer-Allee und Wohlers Allee. Derzeit bedeutet der autoverkehrsgerechte Ausbau der Straßenflächen unter der Brücke für Passanten und Radfahrende ein äußerst lästiges Nädelöhr. Da die jetzige Brücke auf einnigen Stützpfeilern mitten im Kreuzungsbereich ruht, hat beispielsweise die Stresemannstraße unter der Brücke nur auf  statt ansonsten vier Fahrspuren.


Links Max-Brauer-Allee, rechts Stresemannstraße - © Stefan Warda

Links Max-Brauer-Allee, rechts Stresemannstraße - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße - © Stefan Warda


Im Verlauf der Stresemannstraße gibt es für Radfahrende keine gesonderten Flächen. Sie werden gezwungen, die ohnehin sehr engen Gehwege zusammen mit den Passanten zu nutzen.


Stresemannstraße / Sternbrücke, stadtauswärts: Gehwegbenutzungspflicht - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Max-Brauer-Alle, stadtauswärts - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Sternbrücke, stadteinwärts: Unter der Brücke wird es auf dem Gehweg (mit Radelzwang) zwischen Hauswand und Geländer sehr, sehr eng . . .  - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Max-Brauer-Allee, stadteinwärts: Weiter geht es auf dem Gehweg (mit Radelzwang) . . .  - © Stefan Warda

Stresemannstraße 110: Fortführung des Gehwegradelzwangs Richtung Innenstadt - © Stefan Warda


Im Verlauf der Max-Brauer-Allee gibt es in Richtung Altona unter der Brücke nur einen Gehweg. Radfahrende müssen in diese Fahrtrichtung die Fahrbahn benutzen. In Richtung Eimsbüttel / Sternschanze beginnt kurz vor der Kreuzung ganz recht am Straßenrand eine Radspur. Im Kreuzungsbereich über die Stresemannstraße werden Radfahrende mittels einer Furt auf einen Radweg geführt, der direkt unter der Brücke beginnt. Neben diesem - zwar nicht benutzungspflichtigen - Radweg gibt es allerdings keinen Gehweg. Der Gehweg beginnt erst hinter den Brückenkasematten kurz vor dem nachfolgenden Tankstellengelände. Passanten nutzen allerdings regelwidrig diesen Radweg. Das Problem ist den zuständigen Behörden (Straßenverkehrsbehörde, Bezirksamt Altona) offenbar noch nicht aufgefallen.


Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Altona: keine Radverkehrsanlage - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Altona: keine Radverkehrsanlage - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Altona: keine Radverkehrsanlage - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße, Richtung Altona: mittlerweile keine Radverkehrsanlage - © Stefan Warda


Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel / Sternschanze: Kurz vor der Kreuzung beginnt eine Radspur - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel / Sternschanze: Es gilt keine Radwegbenutzungspflicht - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Radfahrende aus Richtung altona kommend - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße, Richtung Eimsbüttel / Sternschanze - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße, Richtung Eimsbüttel / Sternschanze: der wartende Radquerverkehr blockiert wie an vielen Hamburger Kreuzungen den Radverkehrsfluss - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Stresemannstraße, Richtung Eimsbüttel / Sternschanze: vor der Astra-Stube setzt im Anschluß an die Radfurt ein Radweg den Weg für Radfahrende fort - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel: ein Gehweg ist nicht vorhanden - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel: ein Gehweg ist nicht vorhanden - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel:der Gehweg beginnt erst nahe der Tankstelle - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel: Als vor etwa zehn Jahren die Benutzungspflicht in der Max-Brauer-allee aufgehoben wurde, wurde kein Ersatz das das entfernte Verkehrszeichen VZ 240 geschaffen. Ein Verkehrszeichen 239 mit Radfahrerndenfreigabe wäre ggf. sinnvoll gewesen - © Stefan Warda

Max-Brauer-Allee / Sternbrücke, Richtung Eimsbüttel: Vor etwa zehn Jahren sollte es sich um einen gemeinsamen Geh-/Radweg handeln - © Stefan Warda



Der Neubau der Brücke soll die Kreuzung stützenlos überspannen und einen breiteren Durchlass bieten. Somit hat die Stadt die Chance auch dem Rad- und Fußverkehr mehr Platz abzuzweigen, wenn auch der größtmögliche Autoverkehrsfluss unter der Brücke der Maßstab aller Verkehrsplanung bleiben wird. Zu der Planung lädt die Deutsche Bahn heute zu einer Bürgerveranstaltung ein, die ab 18 Uhr über Livestream verfolgt werden kann.



Stresemannstraße / Sternbrücke - © Stefan Warda

Visualisierung der geplanten Bogenbrücke



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2 Kommentare:

  1. Anstatt auf die DB-Ingenieure zu schimpfen und diese für das riesige Bauwerk verantwortlich zu machen, sollte man lieber fragen wer hier die Order ausgegeben hat, die Brücke in voller Spannweite freitragend zu errichten? Ich vermute sehr, dass hier die Stadtverwaltung bzw. Politik maßgeblich ist, die nämliche keine "Störkörper" für den Autoverkehr in Form von Zwischenstüzen haben möchte.
    Solange diese gewollte Maßgabe gilt, ist klar, dass sich ein 4-gleisiger Bahnkörper nicht alleine an Siemens-Lufthaken befestigen lässt. Man hätte höchstens noch die Wahl, das Ding als Fachwerkbrücke im industrial-look zu errichten, was den meisten Menschen noch weniger gefallen dürfte.
    Um es mal mit positiver Perspektive zu deuten: Der öffentliche Aufschrei wird dafür sorgen, dass nun doch in der Mitte Zwischenstützen geplant werden, um die Brückenkonstruktion kleiner und filigraner bauen zu können. Aus denen man dann auch argumentativ Restriktionen für den KFZ-Verkehr ableiten kann. Wäre dort bitter nötig.
    Im schlechteren Fall werden die Zwischenstützen zulasten des Rad- oder Fußverkehrs errichtet, um dem in HH heiligen Blech Tribut zu zollen.
    All das ist nur an zweiter Stelle eine Frage der Technik oder Architektur, sondern in erster Linie eine Frage der Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik. Da muss die Öffentlichkeit immer schön den Finger in die Wunde legen.

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  2. Schimpfen auf die Ingenieure tut keiner. Höchstens auf die Obkektplaner, die glauben sie wären Ingenieure.
    Das sieht sehr nach Standard-(ehem.)ProjektBau-Entwurf aus, wie vielerorts auch (s. neue Brücke Alter Güterbahnhof, Barmbek) - gemäß Lastenheft, nehme ich an - daher kann man auch nicht auf sie schimpfen.

    An dieser städtebaulich herausragenden Stelle muss aber ein gestalterischer Wettbewerb her, bei dem nicht alleine die Bautechnik maßgeblich ist.

    Das wichtigste ist aber das hier:
    "... der größtmögliche Autoverkehrsfluss unter der Brücke der Maßstab aller Verkehrsplanung bleiben wird."

    Diese Planungsgrundlage ist so 1960er und typisch Kfz-vernarrtes, mobilitätsrückständiges Hamburg.

    Immer nur mit mehr 3,50m-Fahrspuren für Kfz planen macht uns nicht froh, Peter & Katharina!

    Her mit der Zwischenstütze!
    Her mit breiten Geh- und Radwegen!

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