13. August 2020

Hamburg-Nord: Reinigung von Verkehrszeichen sei unwirtschaftlich

Hamburg-Nord: Cleaning of traffic signs not wanted


Justus-Strandes-Weg / Ratsmühlendamm - © Stefan Warda


Vor der letzten Bürgerschaftswahl bemühten sich Senator Jens Kerstan und Senator Michael Westhagemann noch höchstpersönlich und medienwirksam um die Reinigung verdreckter Verkehrszeichen und Straßenschilder. Umwelt- und Wirtschaftsbehörde hatten vor fast genau einem Jahr die Stadtreinigung mit der Reinigung von rund 60.000 Schildern und Verkehrszeichen beauftragt (HA).


Veloroute 2, Högenstraße - © Stefan Warda


Alsterdorfer Straße - © Stefan Warda


Nun aber stellt ein Sprecher des Bezirksamts in Hamburg-Nord gegenüber dem NDR fest, dass die Reinigung solcher Schilder unwirtschaftlich sei.

"Wir sehen das vom Bezirksamt nicht so gerne, wenn Bürgerinnen und Bürger selber Verkehrsschilder reinigen. Sie können sich in Gefahr begeben dabei, wenn sie von der Leiter fallen es es kann zu vielleicht Verkehrsunfällen kommen. [...] Die haben nämlich eine sogenannte retroreflektierende Schicht. Und die können nur mit Sperzialreiniger und besonders weichem Schwamm gereinigt werden. Ansonsten wird diese Schicht zerstört. [...] Wir tauschen vom Bezirksamt Verkehrsschilder aus. Es ist unwirtschaftlich, selbst dann dort auf die Leiter zu steigen und regelmäßig zu putzen." 

Muss die Umweltbehörde nun nachträglich wegen Steuergeldverschwendung belangt werden, weil deren Stadtreinigung die "überteuerte" Schilderreingung ausführte?


Müggenkampstraße - © Stefan Warda


Offenbar hat das Prinzip des Austauschens in Hamburg System. Auch Radwege werden kaum oder gar nicht instandgehalten, sondern lieber nach einem langen Siechtum im Zustand der Unbenutzbarkeit für offenbar wenig Geld komplett neu gebaut.


Walddörferstraße - © Stefan Warda

"Veloroute" 5, Bramfelder Chaussee - © Stefan Warda

Stein-Hardenberg-Straße - © Stefan Warda

 
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1 Kommentar:

  1. Der deutsche Amtsschimmel 2020: Lieber ein total unlesbares verdrecktes Schild, aber mit intakter Reflexfolie unter der Dreckschicht. Anstatt ein sauber lesbares Schild, mit evtl. ein paar Kratzern in der Folie.... Ist ja bestimmt auch sicherer, wegen "Sicherheit im Straßenverkehr", StVO und Haftung, und so....
    Das hätten sich die - Achtung Wortwitz - Schildbürger in Schilda nicht besser ausdenken können.
    Auch lustig: BA-Sprech "Spezialreiniger"...... gemeint ist wohl Spüli, wahlweise auch ökoverträgliche Grüne Seife.

    Austausch billiger? Die Rechnung will ich sehen! Vielleicht meint das BA ja in Wirklichkeit auch nur, dass bei Austausch nicht deren Kostenstelle belastet wird, sondern eine andere. Ist aber dummerweise dennoch unser Steuergeld, by the way.

    Weniger lustig: Deutschland erhebt seit Jahren den Zeigefinger, um halb Europa zu erklären, wie man mit öffentlichem Geld umzugehen hat.
    Was wäre das für ein Gezeter in der konservativen Presse gewesen, allen voran die BLÖD, wenn so etwas aus Italien oder Griechenland bekannt wäre. Doppelmoral.

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