Neuer Trend in der "Fahrradstadt" Hamburg: Bürger legen Radwege frei - © Stefan Warda |
Das Ausgraben von verschollenen Radwegen scheint sich in Hamburg als neuer Trend zu etablieren. Gestern buddelten mehrere Bürger den benutzungspflichtigen Radweg im Kreuzungsbereich An der Alster / Kennedybrücke / Ferdinandstor frei.
Der @raHHdentscheid hat heute Radwege freigelegt, weil Hamburg sich nicht darum kümmert! pic.twitter.com/6JYvGT4v2E— Dörte Determann (@DoerteD) 29. September 2017
Der Radweg im Verlauf der geplanten Velorouten 5 und 6 war zu einem Drittel in der Breite "verlandet". Auf den roten Betonsteinen hatte sich eine mächtige Grasnarbe entwickelt. Durch die Verengung des Radwegs kam es an diesem wichtigen Radweg in der Hauptverkehrszeit zu Rückstaus und zu Regelverstößen. Weil der Radweg verengt war, wichen viele Radfahrer regelwidrig auf den angrenzenden Gehweg aus. Hätten alle Radfahrer tagtäglich sich an dieser Stelle an die Verkehrsregeln gehalten und ausschließlich brav den schmalen Rest-Radweg benutzt, hätte es auf dem Radweg von An der Alster kommend einen langen Rückstau gegeben.
Kreuzung Kennedybrücke / Ferdinandstor mit vormals verlandetem Radweg - © Stefan Warda |
Kennedybrücke / Ferdinandstor: Nur weil Radfahrer tagtäglich auf den Gehweg ausweichen, kommt es in der Hauptverkehrszeit an der Kreuzung mit dem verlandeten Radweg nicht zu langen Rückstaus |
Offenbar erwarten die Behörden der "Fahrradstadt" Hamburg von Radfahrern regelmäßige Regelverstöße, damit der Verkehr nicht zusammenbricht. Reaktionen erfolgen nur, wenn sich Bürger beschweren. Die für den Zustand der Verkehrswege zuständigen Wegewarte der Bezirksämter sehen die begrünten "Radwege" offensichtlich als gewollt an.
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