29. Mai 2021

Gelsenkirchen: Bau des Radschnellweg RS1 erfolgreich geglückt

Gelsenkirchen got fast cycle track section

 

 

Die Messlatte für Radschnellwegestandards in Deutschland wird immer höher gelegt. Die neuesten Ergebnisse beim Bau des Radschnellwegs RS1 im Ruhrgebiet stimmen zuversichtlich. Erste Bilder eines Abschnitts in Gelsenkirchen zeigen deutliche Unterschiede im Vergleich zu den ersten missglückten Radschnellwegversuchen in Mülheim - vor allem bei den Kreuzungen. Auf dem mittlerweile fertiggestellten Abschnitt in Gelsenkirchen sind an Abzweigungen und Anschlüssen die Vorfahrtregelungen eindeutig geregelt: Radfahrende im Verlauf des Radschnellwegs geniessen Vorfahrt. 

In Mülheim dagegen gilt auf dem Radschnellwegversuchsabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Essen-Frohnhausen Rechts-vor-links-Regel an allen Querungen. Da es in Mülheim (und Essen) zudem im Bereich der Abzweige keine getrennten Verkehrsflächen gibt und z.T. keine Verkehrszeichen den Übergang zwischen zuvor getrennten und anschließend gemischten Verkehrsflächen (und umgekehrt) erklären, scheint der "Radschnellweg" dort mehrfach unterbrochen zu sein - Radwegeende.

 

Zukünftiger Radschnellweg Ruhr, Rheinische Bahn in Essen: Abzweig beim Terassenfriedhof: Unklare Vorfahrtregelung, unklare Definition der unterschiedlichen Verkehrsflächen - © Stefan Warda
 

 

Der erste echte Abschnitt des Radschnellwegs RS1, der also Radschnellwegstandards erfüllt, wurde vor zwei Jahren zwischen der Mülheimer Ruhrbrücke und der Hochschule in Mülheim fertiggestellt. Zwischen der Mülheimer Ruhrbrücke ist die Trasse der Rheinischen Bahn im Verlauf des zukünftigen Radschnellwegs Richtung Osten bis Essen befahrbar, der Ausbau der Trasse - zum Teil sogar mit Grandoberfläche als gemeinsamer Geh- ud Radweg mit eher geringem Querschnitt - entspricht bislang keinem Radschnellweg. 

 

Radschnellweg RS1, Rheinische Bahn in Mülheim - © Stefan Warda

Zukünftiger Radschnellweg Ruhr, Rheinische Bahn in Essen: Grandoberfläche (Staubpiste im Sommer, Schlammpiste bei Feuchtwetterperioden) und gemeinsame Verkehrsfläche für Gehende und Radfahrende - © Stefan Warda

 

In Dortmund wollen am 5. Juni Menschen für eine zügige Fertigstellung des Radschnellwegs RS1 demonstrieren. Die Stadt Dortmund, die den Bau des Radschnellwegs selbst ausführen will, scheint mit dem Projekt überfordert. Die anvisierte Fertigstellung wurde laut Aufbruch Fahrrad erneut um mehrere Jahren verschoben - von zuletzt 2024 auf das Jahr 2030. Damit würde Dortmund bei der beabsichtigten Mobilitätswende deutlich hinterherhinken.

 

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