Fast cycle routes in the metropolitan area of Hamburg
Aktualisiert am 11.08.2021
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Geplantes Radschnellwegenetz - © OpenStreetMap/MRH ODBL 1.0 |
Das Radschnellnetz der
Metropolregion Hamburg soll in die Umsetzung gehen. Die
Machbarkeitsstudien und gutachterlichen Empfehlungen für acht von neun
geplanten Routen wurden gestern vorgestellt. Die Umsetzung wird allerdings noch Jahre brauchen.
Die MetropolregionMetropolregionen sind Ballungsräume und Entwicklungsmotoren mit internationaler Ausstrahlung.
Hamburg hat die Untersuchung der Umsetzbarkeit von neun regionalen
Radschnellwegen mit einer Millionen Euro gefördert. Damit habe sie den
Grundstein für die Verlagerung von Teilen des Pendlerverkehrs vom PKW
auf das Fahrrad gelegt. Mit der Fertigstellung der Machbarkeitsstudien zum
Radschnellnetz sei nun der nächste entscheidende Schritt getan.
Die MetropolregionMetropolregionen sind Ballungsräume und Entwicklungsmotoren mit internationaler Ausstrahlung.
mache sich nun auf den Weg, auf Grundlage der Machbarkeitsstudien in
die Umsetzung zu gehen. Dafür müsse gemeinsam über kommunale, Kreis- und
Ländergrenzen hin geplant, finanziert und gebaut werden - ein möglicherweise langwieriger Prozess.
Die gestern vorgelegten acht Machbarkeitsstudien machen zu allen
Radschnellwegen konkrete Aussagen zu sinnvollen Trassenführungen und
baulichen Maßnahmen. Sie ließen erkennen, dass ein Radschnellwegstandard
überwiegend erreichbar sein würde. Die beauftragten Gutachterteams hätten
für alle Korridore konkrete Empfehlungen für Vorzugstrassen erarbeitet.
Wo derzeit keine eindeutige Empfehlung möglich sei, stünden mehrere
Varianten zur Auswahl. Damit seien elementare planerische Voraussetzungen
für die Realisierung geschaffen. Mit den Vorzugstrassen würden Strecken
zum Bau empfohlen, die möglichst viele Wohngebiete an Arbeitsplätze in
Unternehmen, weiterbildende Schulen und Bahnstationen anbinden. Sie seien
vorzugsweise eng mit dem Schienenverkehr verknüpft, würden vorwiegend
auf bestehenden Straßen liegen und seien gut in Siedlungen und die Landschaft
eingebettet.
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© Lorenz Siegel (Copenhagenize)
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Im Rahmen der Machbarkeitsstudien sei für alle Routen eine
Verbindung gefunden worden, die den von den Fördermittelgebern im Bund und bei
den Ländern geforderten hohen Ausbaustandard ermöglichen würde. Damit hätten die
Partner die Grundlage in der Hand, um Anträge einzureichen und
Fördermittel einwerben zu können. Zu diesem Zweck würden in den
Machbarkeitsstudien grobe Kostenschätzungen gemacht, die in der
Detailplanung noch konkretisiert werden müssten. Beeinflussende Faktoren
seien beispielsweise Grunderwerbs- oder Entwässerungskosten.
Die
beteiligten Bundesländer wollen beim Bund gemeinsam darauf dringen, sich noch stärker an
der Finanzierung von Radschnellwegen zu beteiligen und Förderprogramme
zu verstetigen. Die Bundesregierung stellt den Ländern im Fördertopf für
Radschnellwege bis 2030 pro Jahr 25 Millionen Euro zur Verfügung. Bis
2023 sind die Mittel im Rahmen des Klimapakets auf 50 Millionen Euro
verdoppelt.
An vielen Stellen würden Gemeinden, Kreise und Länder kurz davor stehen, in die
Detailplanung einzusteigen, um erste Abschnitte umzusetzen. An anderen
Stellen müssten vorher noch weitere Aufgaben gelöst werden. Dabei handele
es sich zum Beispiel um Gutachten zum Natur- und Landschaftsschutz, um
Grundstückskäufe oder um die Planung von Unter- oder Überführungen. Auch
stünde die Festlegung der Projekt- und Bauträgerschaft noch an. Nun
sollen an den untersuchten Strecken Trassenbündnisse zwischen den
zuständigen Verwaltungen geschlossen werden, in denen Arbeitsziele und
Zuständigkeiten vereinbart werden, um die Umsetzung zu koordinieren und
zu beschleunigen. Die MetropolregionMetropolregionen sind Ballungsräume und Entwicklungsmotoren mit internationaler Ausstrahlung. wolle den Prozess weiter unterstützen und vorantreiben und bereite dazu ein Folgeleitprojekt vor.
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Mülheim, Radschnellweg Ruhr (RS1): Strecke im Verlauf der "Rheinischen Bahn" - © Stefan Warda |
Erfahrungen mit Radschnellwegen in anderen Regionen würden zeigen, dass es
nicht möglich sei, ein Netz oder einzelne Strecken durchgehend und in
einem Guss herzustellen. Deshalb sollen Bauabschnitte gebildet werden, in denen
dann beispielsweise Grundstückfragen oder komplexe Maßnahmen wie
Brücken geklärt würden. In Hamburg soll es mit ersten Abschnitten
bereits losgehen. Das alte Gütergleis an der U1 als
Verbindung in Richtung Bad Bramstedt werde ausgebaut, so dass es möglich werde,
sechs Kilometer ohne Ampeln und Autos zu radeln. Über den
Pergolenradweg und die Alsterachsen soll die Verbindung dann nahtlos und
in hohem Ausbaustandard ins Zentrum führen. Auf einen ersten
Spatenstich bis 2024 werde gehofft. In Halstenbek in Schleswig-Holstein soll es ebenfalls schon losgehen und zwischen Ochtmissen und Bardowick in
Niedersachsen sei ein erster Abschnitt bereits im Bau.
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Nimwegen - © Stefan Warda |
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Houten - © Stefan Warda |
Es bleiben jedoch viele Fragen noch offen. Wer kommt zukünftig für den Unterhalt der Radschnellwege auf? Wollen anliegende Kommunen sich am Unterhalt (Instandhaltung, Winterdienst) überhaupt beteiligen? Und was, wenn nicht? Werden Radschnellwegpläne daran scheitern?
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