30. Juli 2018

Hamburgs einziges Veloroutenendeschild hat ausgedient

Hamburg: Traffic sign for end of cycle route


Veloroute 4, Krugkoppel: Veloroutenendezeichen, als es noch neuwertig war - © Stefan Warda


Im Bezirk Eimsbüttel gibt es ein ganz besonderes Verkehrszeichen, das in Hamburg einmalig ist. Es soll das Ende der Veloroute kennzeichnen. Die Überlegung, solche Schilder aufzustellen, waren und sind weiterhin begrüßenswert: Nur für baulich hergerichtete Velorouten wurde die Wegweisung im Straßennetz angebracht. Das Veloroutenendeschild sollte Radfahrer am Ausbauende der Route darauf hinweisen, dass im nachfolgenden Verlauf keine weiteren Wegweiser zu erwarten sind. Radfahrer sollten sich also darauf verlassen können, dass sie durch die Wegweisung nicht in die Irre geleitet werden. Das Schild wurde 2001 am Ausbauende der Veloroute 4 vor der Krugkoppelbrücke angebracht. Hamburgs Veloroutennetz befand sich damals im ersten Entstehungsprozess. Ausgangspunkt der meisten Velorouten ist der Rathausmarkt. Dort wurde in der ersten Velorouteeuphorie ein Mast aufgestellt, an dem Wegweiser für alle damals noch geplanten und nicht verwirklichten ausgehenden Routen angebracht waren. Je weiter Radfahrende sich von den letzten Wegweisern entfernten, desto größer die Wahrscheinlichkeit, nicht mehr auf der Route zu sein. Nach Kritik an den Wegweisern, für die es keine Folgewegweisung im restlichen Straßennetz gab, wurde der Wegweisungsmast entfernt.


Veloroute 4, Krugkoppel: Veloroutenendezeichen heute - © Stefan Warda
Veloroute 4, Krugkoppel: Veloroutenendezeichen im September 2001 bei der Eröffnungsfahrt mit Bezirksamtsleiter Dr. Jürgen Manteill, Fahrradbeauftragte Dagmar Meyer, Bürgerschaftsabgeordneter Dr. Martin Schmidt u.a. - © Stefan Warda

Obwohl der Bezirk Eimsbüttel als einziger Beizirk Hamburgs solch ein Veloroutenendezeichen verwendete, brach er später diese Logik. Nachdem 2001 mit dem Regierungswechsel zu einem konservativ-populistischem Senat der Veloroutenausbau gestoppt und für mehrere Jahre eingestellt worden war, wollte der rot-grün-regierte Bezirk Eimsbüttel dennoch am Veloroutenkonzept festhalten. Nach Einrichtung der Veloroute 3 vom Rathaus über Dammtor, Uni, Eimsbüttel nach Lokstedt und der Veloroute 4 vom Rathaus über Alsterufer und Alstervorland bis zur Bezirksgrenze an der Krugkoppel sollte mit dem vorhandenen bezirklichen Mitteln für Straßenerneuerung die Veloroute 2 eiingerichtet werden. Auf Eimsbütteler Bezirksgebiet wurde 2008 die Wegweisung angebracht, ohne dass dazu baulich die Radverkehrsführung auf die Wegweisung angepasst wurde. Radfahrer können bis heute nicht an zahlreichen Kreuzungen dem Veloroutenverlauf folgen, weil die Radwegeführungen und die vorhandenen Verkehrszeichen dies nicht erlauben. Auch sind zahlreiche Streckenführungen über Kopfsteinpflaster nicht veloroutengerecht. Der Ausbau zur echten Veloroute 2 ist mit zehn Jahren Verspätung angelaufen. U.a. wird der Abschnitt zwischen Lagerstraße und Weidenstieg umgestaltet.


Rathausmarkt / Mönckebergstraße: Veloroutenwegweisung im Jahr 2002. Die Wegweiser wurde später entfernt. Bis heute gibt es keine Veloroute 5 nach Poppenbüttel. Der nächste Wegweiser für die Veloroute 5 folgte an der Ecke Bergstraße / Ballindamm. Danach folgen bis heute keine weiteren Wegweiser, weil die Veloroute bis heute nicht hergestellt wurde: Ein klarer Fall für ein Veloroutenendezeichen - © Stefan Warda

Das Veloroutenendezeichen an der Krugkoppel wird an der Stelle nicht mehr gebraucht. Die Veloroute wurde mittlerweile verlängert und führt über die Krugkoppelbrücke und den Leinpfad weiter in den Bezirk Hamburg-Nord. An zahlreichen anderen Stellen wären Veloroutenendezeichen aber sinnvoll.




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