10. Mai 2022

Kostproben aus dem "Fahrradland" Schleswig-Holstein

 Cycling in Schleswig-Holstein

 

Welt: Wegweisung - © Stefan Warda

 

 

Ziel der bisherigen Landesregierung Schleswig-Holsteins war es, bis 2030 einen Radverkehrsanteil von 30 Prozent zu erreichen. Zudem strebte der für den Radverkehr zuständige Minister Buchholz an, Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2030 zu "Deutschlands Rad-Land Nummer 1" unter den Flächenländern zu machen.

 

Meggerdorf: Naturbadestelle an der Alten Sorge - © Stefan Warda

 

Bislang jedoch laden viele "Radwege" kaum zum Radfahren ein. Bei einer touristisch motivierten Radtour durch Schleswig-Holstein gab es auf dem Land viele Überraschungen zu entdecken. Selbst für Touristen und Freizeitradelnde ist es wenig einladend, wenn beim Radfahren volle Konzentration auf die "Radweg"-Oberfläche notwendig ist, anstelle die vorbeigleitende Landschaft in Augenschein zu nehmen und zu geniessen. Wer nur nach unten blicken muss, um Schlaglöchern, Querrinnen und Querwölbungen auszuweichen, bekommt von Schleswig-Holsteins landschaftlichen Vorzügen und Sehenswürdigkeiten kaum etwas mit. 

 

Friedrichstadt, "Wikinger-Friesen-Weg" bei der Bahnhofstraße (Mai 2022): Fernradweg soll über Gehweg führen - © Stefan Warda

Friedrichstadt, "Wikinger-Friesen-Weg" bei der Bahnhofstraße (2018): Fernradweg sollte auch damals schon über Gehweg führen - © Stefan Warda

Tönning, B5 vor der Eiderbrücke: Gemeinsamer Geh-/Radweg - © Stefan Warda

Tönning, B5 vor der Eiderbrücke: Gemeinsamer Geh-/Radweg, Tempo 50, Radfahrer absteigen - © Stefan Warda

Tönning, B5 vor der Eiderbrücke: Gemeinsamer Geh-/Radweg, Tempo 50, Radfahrer absteigen - © Stefan Warda

Friedrichstadt, "Wikinger-Friesen-Weg" bei Tönninger Straße / Bahnhofstraße: Gemeinsamer Geh-/Radweg - © Stefan Warda

Friedrichstadt, "Wikinger-Friesen-Weg" bei Tönninger Straße / Marschbahnstrecke: Gemeinsamer Geh-/Radweg endet, Radfahrende müssen auf die Fahrbahn ausweichen - © Stefan Warda

Tetenbüll, Karkenstraat: Gemeinsamer Geh-/Radweg beginnt linksseitig kurz vor der Kreuzung mit dem Kirchdeich - © Stefan Warda

Tetenbüll, Kirchdeich: Gemeinsamer Geh-/Radweg endet linksseitig kurz hinter der Kreuzung mit der Karkenstraat - © Stefan Warda

Tetenbüll, Kirchdeich: Gemeinsamer Geh-/Radweg beginnt kurz vor der Kreuzung mit der Karkenstraat - es kann vom benutzungspflichtigen Geh-/Radweg nicht links abgebogen werden - © Stefan Warda

Meggerdorf / Sandschleuse: Gemeinsamer Geh-/Radweg mit einem Drängelgitter und "Radwegschäden" - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert und Radfahrenden - im Vergleich zu Autofahrenden auf der Fahrbahn - nicht einmal eine Pedelechöchstgeschwindigkeit erlaubt - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert - © Stefan Warda

Tönning, "Wikinger-Friesen-Weg" im Katinger Watt: Neben der bestens ausgebauten ebenen Fahrbahn werden Radfahrende per Verkehrszeichen 240 auf eine fahrbahnbegleitende Rumpelpiste gezwungen, die höchste Aufmerksamkeit erfordert - © Stefan Warda

Seeth, L38 / Mildterkoog: Gemeinsamer Geh-/Radweg? - © Stefan Warda

Seeth, L38 / Mildterkoog: Gemeinsamer Geh-/Radweg? - © Stefan Warda

Seeth, L38: Gemeinsamer Geh-/Radweg? - © Stefan Warda

Seeth, L38: Gemeinsamer Geh-/Radweg? - © Stefan Warda

Seeth, L38: Der "Gemeinsame Geh-/Radweg" wird durch den gelben Löwenzahnstreifen hinter den Bäumen dargestellt - © Stefan Warda

Seeth, L38: Der "Gemeinsame Geh-/Radweg" wird durch den gelben Löwenzahnstreifen dargestellt - © Stefan Warda

Seeth, L38 / Nordholm: "Gemeinsamer Geh-/Radweg" - © Stefan Warda

Koldenbüttel, "Wikinger-Friesen-Weg": Landwirtschaftliche Wege sind nicht immer einfach zu beradeln - © Stefan Warda

Stapel, "Eider-Treene-Sorge-Radweg" neben der Treene: Landwirtschaftliche Wege sind nicht immer einfach zu beradeln - © Stefan Warda

Friedrichsholm, "Eider-Treene-Sorge-Radweg" auf stillgelegter Bahntrasse Husum - Rendsburg: Schotterpiste - © Stefan Warda

Friedrichsholm, "Eider-Treene-Sorge-Radweg" auf stillgelegter Bahntrasse Husum - Rendsburg: Sandpiste - © Stefan Warda

 

 

Zudem werden Radfahrende oft für nur kurze Abschnitte auf zumeist gemeinsame Geh- und Radwegabschnittchen gezwungen, die nach kurzen Entfernungen wieder enden, wonach Radfahrende sich dann wieder mühselig in den Fahrbahnverkehr einfädeln müssen. Besonders schikanös und ggf. auch noch gefährlich sind solche überflüssigen Anordnungen, wenn diese mit mehrfachem Straßenseitenwechsel auf kurzer Entfernung verbunden sind. Und dann gibt es auch noch ausgewiesene benutzungspflichtige blühende Grünstreifen, die sich Radfahrende und Gehende teilen sollen, aber zum Radfahren ganz und gar ungeeignet sind. 

Auf den Internetseiten des Landes Schleswig-Holstein heißt es zu den beiden dargestellten Fernradwegen, dass sie gut befahrbar wären:

"Der Eider-Treene-Sorge-Radweg verläuft über gut ausgebauten Wirtschaftswege, Nebenstraßen und Radwegen abseits des Autoverkehrs. Die Strecke ist einfach zu befahren und für Anfänger, Familien mit Kindern sowie Langstreckenfahrer gut geeignet."

"Der Wikinger-Friesen-Weg verläuft auf gut befestigten, meist verkehrsarmen Strecken. Die Strecke ist einfach zu befahren und eignet sich für Anfänger und Familien mit Kindern." 

 

Trotz der genannten Unannehmlichkeiten hat sich die Tour gelohnt . . . 

 

 

Rendsburg, Schwebefähre: Vorrang für Radfahrende - © Stefan Warda

Rendsburg, Schwebefähre - © Stefan Warda

 

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1 Kommentar:

  1. Was mir in SH auch oft negativ auffällt, dass selbst in kleinen Dörfern mit geringem KFZ-Verkehr die Gehwege mit "Lollies" benutzungspflichtig sind. Und ohne jegliche Not verspürt der gewöhnliche Dörfler offenbar auch ständig Parkzwang zum halbachsigen Gehwegparken.
    Ich war letzten Sommer auf dem Weser-Radweg unterwegs, der sich in der Selbstdarstellung als "Premium-Radweg" bezeichnet. Abgesehen von einzelnen Lichtblicken sah es dort an vielen Stellen ähnlich aus. Auch der Radfernweg HH-HB war grottig. Hessen und Brandenburg sind (zumindest auf den ausgewiesenen Radfernwegen) besser.
    Aber insgesamt gilt leider "Premium" weiterhin nur für KFZ-Verkehr.

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