Hamburg: New Copenhagen style cycle tracks
Aktualisiert um 19.06 Uhr
Elbchaussee: Neuer Radweg nach Kopenhagener Vorbild - © Stefan Warda |
Radfahrende dürfen sich auf die Fertigstellung der andauernden Grundinstandsetzung der Elbchaussee freuen. Zumindest in einigen Abschnitten wird es dort zukünftig Radwege geben, die dem Radwegdesign von Kopenhagen nachempfunden sind: Der Radweg ist asphaltiert, hat eine hohe Bordkante links zur Fahrbahn, eine niedrige Bordkante rechts zum Gehweg und an Grundstücksquerungen geradlinig und eben durchgezogen. Bei der Radwegbreite von 1,8 Metern (inklusive Bordstein) wird es für gemütliches Nebeneinanderradeln etwas knapp, aber gerade noch ausreichend. Der Straßenquerschnitt ist dort allerdings auch nicht sonderlich breit. Auf jeden Fall sind die Radwege ein Fortschritt gegenüber dem bisherigen Zustand - wenn es an den Radwegabschnittenden gute Aufleitungen in den Fahrbahverkehr geben wird. Bislang gab es keine Radverkehrsanlagen. Nur in einigen Abschnitten war das Befahren der zum Teil engen Gehwege bei Schritttempo erlaubt.
Elbchaussee: Neues Radwegdesign für Hamburg - © Stefan Warda |
Elbchaussee: 1,8 Meter Radwegbreite inklusive Kantstein © Stefan Warda |
Elbchaussee: 1,8 Meter Radwegbreite inklusive Kantstein © Stefan Warda |
Erste Abschnitte mit neuen Radwegen sind zu besichtigen ab Teufelsbrück stadteinwärts den Hügel aufwärts und stadtauswärts ab Elbchaussee 268 (Chinesisches Konsulat) abwärts Richtung Teufelsbrück.
Elbchaussee: Vobildliches Radwegdesign an Grundstückszufahrten - © Stefan Warda |
Elbchaussee: Vobildliches Radwegdesign an Grundstückszufahrten - © Stefan Warda |
Elbchaussee: Vobildliches Radwegdesign an Grundstückszufahrten - © Stefan Warda |
Bislang dienten Hamburgs Radwege eigentlich als provisorische Abdeckung von Versorgungsleitungen. Unter den Radwegen wurden bislang vornehmlich Leitungen für Gas, Telekommunikation und sonstiges verlegt. Wegen regelmäßiger Anpassungen an den Leitungsnetzen wurden die Radwege daher bislang minderwertig hergestellt, um ohne großen technischen Aufwand immer wieder die Versorgungsleitungen zu öffnen. Für Hamburgs Radwege wurden seit einigen Jahrzehnten Betonsteine auf einer Sandbettung verlegt, die weder Belastungen durch Überfahrten mit Autos oder Wildparken trotzten, noch den Einflüssen der Natur dauerhaft standhielten (Wurzelaufbrüche, Absackungen durch Ausspülungen, Pioniervegetation in den Fugen, usw.). Dass nun Radwege in hoher Qualität mit einer dicken Asphaltdecke und ebenem Verlauf an Grundstückszufahrten gebaut werden, scheint für Hamburger Verhältnisse daher nahezu revolutionär zu sein. Allerdings hatten die Planungsrichtinien für die Anlage der Hamburger Stadtstraßen (PLAST) schon im Jahr 2000 ebene Radwegverläufe an Grundstückszufahrten im Programm. Sie kamen leider bislang so gut wie nie zur Anwendung.
Elbchaussee: Neues Radwegdesign - © Stefan Warda |
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Soweit die hier angegeben Maße korrekt sind, widerspricht das den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, wonach (nur) bei "Radwegen mit größeren Breiten als die Regelbreite von 2.00 m" "zwischen Rad-und Gehweg auch ein tastbarer niedriger Bord angelegt werden" kann (ERA 2010, S. 78). Das ist leider etwas versteckt im Kapitel 11.1.5, aber nichtsdestotrotz gültig. Hintergrund der Vorgabe ist die Vielzahl an Alleinunfällen von Radfahrenden mit Hindernissen, auch Borden (Schieneneffekt).
AntwortenLöschenIch will ja nicht lästern, aber erst misst du den Randstein zwischen Radweg und Strasse zu den 1.80 m dazu. Und dann lobst du die Auffahrten (die ich prinzipiell auch klasse finde), die aber fast 20 cm links in den Radweg hineinragen.
AntwortenLöschenWenn man nebeneinander fährt und nicht aufpasst, kann einen solch eine Schräge plötzlich in den Fahrzeugverkehr ablenken.