20. September 2020

Wat mutt, dat mutt: Ampelmasten auf Radwegen in Ahrensburg

Ahrensburg: Traffic light poles on cycle tracks

Aktualisiert um 17:38 Uhr

Ahrensburg, Lübecker Straße / Ostring: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

 

Die Stadt Ahrensburg hat es offenbar zum Designprinzip gemacht, an Kreuzungen Ampelmasten auf Radwegen unterzubringen. Das Abendblatt berichtete vor zwei Tagen von einem solchen Fall an der Kreuzung Manhagener Allee / Bargenkoppelredder / Moltkeallee, den der örtliche ADFC anprangert. Dort steht ein Ampelmast mittig auf dem Radweg. Laut Verwaltung der Stadt Ahrensburg sei es aber notwendig, Ampelmasten auf Radwegen unterzubringen.

"Eine andere Platzierung der Ampelanlage wurde geprüft und ist nicht möglich."

 

 

Auch an zahlreichen weiteren Kreuzungen - auch bei benutzungspflichtigen "Radwegen" - finden sich Fälle mit Ampelmasten auf Radwegen. Z.B. stehen an den Kreuzungen An der Reitbahn / Manfred-Samusch-Straße, Lübecker Straße / Ostring und Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg Ampelmasten auf dem Radweg, wodurch die Benutzbarkeit der jeweiligen "Radwege" z.T. erheblich eingeschränkt ist. Radfahrende in Ahrensburg wissen vermutlich, dass sie auf Radwegen jederzeit mit Ampelmasten rechnen müssen. Deswegen sind diese auch nicht mit Warnmarkierungen als Hindernisse - wie erforderlich, falls Ampeln mal ausfallen oder abgeschaltet werden - gekennzeichnet. Von Ampelmasten auf der Fahrbahn ist aus Ahrensburg hingegen nichts bekannt.


Ahrensburg, Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg: Benutzungspflichtgiger Radweg (bis zum Ampelmast mit angeordnetem Radgegenverkehr) © Stefan Warda

Ahrensburg, Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg: Benutzungspflichtgiger Radweg (bis zum Ampelmast mit Bettelzwang mit angeordnetem Radgegenverkehr) © Stefan Warda

Ahrensburg, Manfred-Samusch-Straße / Klaus-Groth-Straße - © Stefan Warda

Ahrensburg, An der Reitbahn / Manfred-Samusch-Straße - © Stefan Warda

 

Allerdings steht Ahrensburg mit der Aufstellung von Ampeln auf Radwegen nicht allein. Beispiele aus den ebenso autogerechten Städten Hagen und Mülheim sind bekannt. Aber wem sind Ampelmasten auf Radwegen in Amsterdam, Utrecht oder Kopenhagen bekannt?

 

Hagen, Eckeseyer Straße / Schwerter Straße: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Hagen, Eckeseyer Straße / Schwerter Straße: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

 

 

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2 Kommentare:

  1. In Elmshorn sieht's nicht besser aus. Da werden z.B. in der Kaltenweide sogar Lichtmasten im Radweg kultiviert, obwohl die durchaus 1,50 Meter weiter an der Grundstücksgrenze stehen könnten.

    Aber Ampel im Radweg ist auch dort normal. Gefährlicher sind allerdings die freien Rechtsabbieger, diese Todesfallen für Radfahrer, die nicht einmal nachgebessert werden, wenn es dort schwere Unfälle gibt! Bsp. Langelohe, Einfahrt in den Mühlendamm (Unfall Anfang 2020 mit frecher Ablehnung jeder Nachbesserung durch die Verwaltung).

    Aber den ganz normalen Wahnsinn gibt es dort an jeder Ecke, wie kürzlich in der HAZ berichtet:

    http://www.holsteiner-allgemeine.de/extern/flash/haz/kw38/haz_kw38.pdf

    (Seite 16)

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  2. Autoland Deutschland ist, wenn... Politik und Verwaltung den nicht-automobilen Verkehrsarten den Mittelfinger ins Gesicht strecken. Verbrämt durch Verwaltungsvorgänge mit vermeintlicher Prüfung und daraus abgeleiteten Pseudo-Sachzwängen.

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