8. Februar 2019

Hamburg: Vom Engagement gegen deplatzierte Werbeträger

Hamburg: Struggle against out of place bill boards


Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger - © Stefan Warda


Beharrlichkeit und Ausdauer haben dazu geführt, dass ein sichtbehindernder Werbeträger (bzw. Stadtinformationsdisplay) im Stadtteil Hoheluft immerhin leicht versetzt worden ist. An der Kreuzung Hoheluftchaussee / Lehmweg verdeckte ein beleuchtetes Werbedisplay die Sicht auf querende Gehende und Radfahrende. Die schwächeren Verkehrsteilnehmer waren vor allem durch nach rechts abbiegende Autos gefährdet.


Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger - © Stefan Warda

Ein aufmerksamer Anwohner wandte sich letztes Jahr zunächst an die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde, nachdem er zweimal fast von einem abbiegenden Kfz beim Überqueren der Hoheluftchaussee (aus Richtung Lehmweg in Richtung Bismarckstr) angefahren wurde. Er bat die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde um Entfernung oder ggf. Versetzen der Werbetafel an einen Ort, wo sie nicht verkehrsgefährdend sei. 

Laut Straßenverkehrsbehörde wurde die Werbeanlage 1986 genehmigt. Beim späteren Umbau der Kreuzung sei der jetzige Standort von allen am Verfahren beteiligten Behörden überprüft worden. Aufgrund der Eingabe des Anwohners wurde die Werbeanlage erneut in Augenschein genommen. Der Bitte, die Werbeanlage zu entfernen, weil sie verkehrsgefährdend sei, konnte die Straßenverkehrsbehörde nicht folgen. Eine Sichtbehinderung möge "marginal gegeben sein, wird jedoch aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht nicht als verkehrsgefährdend bewertet." Die Unfalllage sei unauffällig.

Anschließend schaltete der Anwohner die politischen Gremien ein. Auf eine gemeinsamen Antrag von SPD- und Grünen-Fraktion wurde der Bezirksamtsleiter Eimsbüttels aufgefordert, "falls nötig in Absprache mit dem zuständigen Polizeikommissariat die genehmigung für die sichtbehindernde Stadtinformationsanlage am Standort Hoheluftchaussee Ecke Lehmweg aufzuheben und für eine Versetzung zu sorgen." 


Hoheluftchaussee / Lehmweg: Werbeträgerstandort nach Eingaben im Dezember 2018 - © hamburgize

Hoheluftchaussee / Lehmweg: Werbeträgerstandort nach Eingaben im Dezember 2018 - © hamburgize


Einige Zeit später gab es Veränderungen an der Stelle. Die Werbeanlage war verschwunden - leider nur für kurze Zeit. Einige Tage später wurde die Werbeanlage wieder aufgebaut, jedoch ein wenig eingedreht. Die Sichtbehinderung wurde dadurch ein klein wenig gemindert, der Standort bleibt aber zum Nachteil der Gehenden und Radfahrenden auf dem Radweg.


Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger nach Eindrehen - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee / Lehmweg: Deplatzierter Werbeträger nach Eindrehen - © Stefan Warda


Im Bezirk Mitte fielen dem Bürger sechs weitere Werbeträger auf, die die Verkehrsabläufe behindern oder gefährden. Dazu zählt u.a. der Werbeträger an der Kreuzung Simon-von-Utrecht-Straße / Kleine Seilerstraße. Ein antrag der Fraktion der grünen in der Bezirksversammlung Mitte blieb bislang ohne Ergebnis. Wahrscheinlich ist der Antrag zu weich formuliert worden:

Der Ausschuss für Verkehr und Umwelt möge daher beschließen:
1. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte möge eine Verlegung der o.g.  Werbetafeln und -säulen prüfen und sie, wenn möglich, an andere, weniger störende oder gefährliche Standorte verlegen.
2. Über das Ergebnis wird dem Ausschuss für Verkehr und Umwelt Bericht erstattet

Wegen der Werbetafel an der Simon-von-Utrecht-Straße hatte sich hamburgize schon vor einigen Jahren an das Bezirksamt Mitte und die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde gewandt. Da es erst schwere Unfälle geben muss, wird die Anlage wohl solange noch bleiben.


Simon-von-Utrecht-Straße / Kleine Seilerstraße: Deplatzierte Werbetafel - © Stefan Warda

Simon-von-Utrecht-Straße / Kleine Seilerstraße: Deplatzierte Werbetafel - © Stefan Warda

Simon-von-Utrecht-Straße / Kleine Seilerstraße: Deplatzierte Werbetafel - © Stefan Warda



Dangerous Cycle Track in Hamburg from hamburgize.com on Vimeo.


Schlechte Sichtbeziehungen verursacht u.a. auch der Werbeträger beim Hanseatic Trade Center Am Sandtorkai 40. Der Werbeträger erschwert die Sichtbeziehungen zwischen Autofahrenden (und Radfahrenden) und Passanten, die die Straße queren wollen.


Am Sandtorkai 40: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Am Sandtorkai 40: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Am Sandtorkai 40: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize

Am Sandtorkai 40: Deplatzierter Werbeträger - © hamburgize


Werbeträger behindern jedoch nicht nur die Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmern, sie nehmen auch die Sicht auf entscheidende Verkehrszeichen.


Habichtstraße / Steilshooper Straße: Litfaßsäule verdeckt VZ 237 - © Stefan Warda

Barmbeker Straße / Eppendorfer Stieg: Werbeträger verdeckt VZ 237 - © Stefan Warda

Veloroute 11, Harburger Ring / Neue Straße: Werbeträger verdeckt VZ 237 - © Stefan Warda






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1 Kommentar:

  1. Nun ja. Können wir Radfahrer als Erfolg verbuchen, aber genau schräg gegenüber an der gleichen Kreuzung zur Bismarckstraße die gleiche Situation.

    Nicht weniger gefährdend. Aber da fahren der Bürger, SPD- und Grünen-Fraktion wohl nie vorbei. Oder ist die Werbeanlage dort etwa auch versetzt worden?

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