16. Oktober 2018

"Fahrradstadt" Hamburg: Aktuelle Baustellenschikanen für Radfahrende

Hamburg: Chikanes for cyclists at construction sites



Friedhof Ohlsdorf, Talstraße / Cordesallee: Baustelle mit Benutzungszwang in Tempo-30-Zone - © Stefan Warda

Friedhof Ohlsdorf

Auf dem Friedhof Ohlsdorf, dem größten Parkfriedhof Deutschlands, geht es eher ruhig zu. Zwar leidet die Friedhofsstille durch Durchgangsverkehr zwischen Bramfeld und Ohlsdorf, aber das Friedhofsstraßennetz ist eine große Tempo-30-Zone. Trotz dieses Verkehrsregimes werden Radfahrende an einer Baustelle entgegen der Straßenverkehrsordnung auf irgendwelche "Rad"- oder "Gehwege" verpflichtet.


Friedhof Ohlsdorf, Talstraße / Cordesallee: Baustelle mit Benutzungszwang in Tempo-30-Zone - © Stefan Warda

Friedhof Ohlsdorf, Talstraße: Baustelle mit Benutzungszwang in Tempo-30-Zone - © Stefan Warda


Fruchtallee

Entlang der Fruchtallee gibt es u. a. zwischen Eimsbütteler Marktplatz und Doormannsweg Straßenbauarbeiten. Stadteinwärts wurde eine Fahrspur für Gehende und Radfahrende abgetrennt, stadtauswärts verhält es dagegen für den nicht motorisierten Verkehretwas beschwerlicher. Zwischen Heußweg und Emilienstraße wurde der Radgegenverkehr angeordnet. Davon betroffen ist ein stellwenweise nur eta 75 Zentimeter schmaler vom Gehweg abmarkierter "Radweg", der dem Begegnungsverkehr eindeutig nicht gewachsen ist. Auch im weiteren Verlauf auf dem nicht von der Baustelle betroffenen Radweg darf entgegen der üblichen Fahrtrichtung geradelt werden. So gibt es dadurch am U-Bahnhof Emilienstraße unschöne Begegnungen im kurvigen Verlauf des Radwegs um das Bahnhofsgebäude herum.


Fruchtallee 128, Baustelle: Getrennter Geh- und Radweg bis zum Heussweg - © Stefan Warda

Fruchtallee 134, Baustelle: Engstelle für getrenntem Rad- und Gehweg - © Stefan Warda

Fruchtallee / Heussweg, Baustelle: Getrennter Geh- und Radweg? - © Stefan Warda

Fruchtallee / Heussweg, Baustelle: Erst beim Blick nach links kann das Verkehrszeichen für getrennten Geh- und Radweg erfasst werden - © Stefan Warda

Fruchtallee 134, Baustelle: "Zweirichtungsradweg" - © Stefan Warda

Fruchtallee 130, Baustelle: Zweirichtungsradverkehr - © Stefan Warda

Fruchtallee / U-Bahnhof Emilienstraße: Mit Gegenverkehr muss derzeit gerechnet werden - © Stefan Warda


Rödingsmarkt, Velouten 11 und 12 

Seit der Totalsperrung des Rödingsmarkts und Graskellerbrücke werden Radfahrende am Rödingsmarkt ab Willy-Brandt-Straße bis Groer burstah auf den schmalen Gehweg verpflichtet, obwohl die Totalsperrung längst aufgehoben worden ist und das Fahrbahnradeln eigentlich wieder erlaubt sein müsste.


Velorouten 11 und 12, Rödingsmarkt 11: Gehwegbenutzungspflicht während der Fahrbahnsperrung - © Stefan Warda

Velorouten 11 und 12, Rödingsmarkt 11: Fahrbahnbenutzungspflicht vor der Fahrbahnsperrung - © Stefan Warda

Velorouten 11 und 12, Rödingsmarkt 11: Weiterhin Gehwegbenutzungspflicht nach Aufhebung der Fahrbahnsperrung - © Stefan Warda

Velorouten 11 und 12, Rödingsmarkt 11: Weiterhin Gehwegbenutzungspflicht nach Aufhebung der Fahrbahnsperrung - © Stefan Warda



All diese unschönen Radverkehrsführungen an Hamburger Baustellen ermuntern Radfahrende zu regelwidrigem Verkehrsverhalten. Verkehrsanordnungen ohne Sinn und Verstand werden nicht ernst genommen und führen ganz allgemein zu weniger Regeltreue. Die "Kampfradler" erzieht sich die "Fahrradstadt" Hamburg selbst.



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2 Kommentare:

  1. Die Baustellen"lösung" an der Ecke Kieler-Straße/Stresemannstraße passt dazu.
    Dort wird Fahrradfahren einfach verboten... statt eine 30er für alle einzurichten und Fahrbahnradeln zu erlauben. Kann auch keiner ernst nehmen.

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  2. Aber mittlerweile erobern sich die Radfahrer ihren Weg auf der Ecke Kieler-Straße/Stresemannstraße auf der Fahnbahn zurück.. Wie auch in der Stresemannstraße stadteinwärts hinter der Sternenbrücke das Radeln auf der Fahrbahn problemlos gemacht wird....

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