25. Mai 2012

Superschnelle Beförderung auf der Superveloroute

Super fast transport on super cycle route

www.hamburgize.com / Stefan Warda
Superveloroute
Super cycle route

C99: Super schnelle Beförderung, super schnell zu Hause. Die Metropolregion Kopenhagen lädt seit April Pendler ein auf der ersten Superveloroute Dänemarks in die Hauptstadt und zurück nach Hause zu radeln. Auf vorhandenen und zum Teil neu angelegten oder verbesserten Radverkehrsanlagen sowie einer Tempo 30-Zone verbindet die neue Route die Städte Kopenhagen und Frederiksberg mit den Umlandgemeinden Rødovre, Glostrup und Albertslund westlich der Hauptstadt. Die neue Route hat eine Länge von achtzehn Kilometern und wurde letzten Monat eingeweiht.

Wir sind gespannt auf die angekündigten nächsten Velorouten in Hamburg: nach Boberg über Billstedt, nach Dulsberg, nach Eidelstedt, sowie über den Hafen und Wilhelmsburg nach Harburg. "Das ursprünglich in der Radverkehrsstrategie 2008 benannte Ziel,  die Realisierung des Routennetzes bis zum Jahr 2015, kann auf Grund langwieriger Planungen und umfangreicher Abstimmungsbedarfe nicht aufrechterhalten werden." (BWVI)


www.hamburgize.com / Stefan Warda


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"Superschnelle Beförderung"
"Super fast transport"


"Superschnelle Beförderung"
"Super fast transport"


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"Superschnelle Beförderung - super schnell nach Hause"
"Super fast transport - super fast home"

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"Superschnelle Beförderung - super schnell nach Hause"
"Super fast transport - super fast home"

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Kreuzungsfreie Unterquerung einer Querstraße

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Reger Verkehr an der Engstelle auf dem Damm


Kritik an der neuen Superveloroute gab es von mehreren Seiten. Leser der dänischen Zeitung Politiken bewerten die Route ambivalent. Einige sind zufrieden mit der Veloroute, andere bemängeln einige Details, wie kurzer fehlender Radwegabschnitt, vereinzelt schlechter Belag, Engpass auf einem straßenunabhängigem Dammabschnitt, umständliche Routenführung, enger Radweg neben Parkplätzen, und insgesamt sei das Versprechen von Supervelorouten Populismus angesichts der Ausführung mit einem Budget von nur 13,4 Millionen Kronen (1,8 Millionen Euro). Dies dürften vorwiegend die Kosten für Wegweisung, Markierung und Ausstattung mit Luftpumpen und Ampelgriffen gewesen sein, denn die Stadt Kopenhagen gibt generell acht Millionen Kronen (ca. eine Million Euro) für die Anlage von einem Kilometer Radweg aus.

Die Gemeinde Rødrove hat als Radwegbelag auch in Deutschland bekannte S-förmige Betonsteine vermutlich auf Sanduntergrund verbaut. Darauf fahre es sich wie auf einem "Waschbrett", beklagt ein Leser, der bessere Radwegqualitäten aus Kopenhagen gewohnt ist. In der Tempo 30-Zone gäbe es zu viele parkende Autos und die Fahrbahn sei in einem schlechten Zustand.

Generell hat die Stadt Frederiksberg im Vergleich zu Kopenhagen mehr Autoparkplätze im Straßenraum untergebracht. Dies führt leider zu der in Hamburg sehr bekannten Kombination von Radweg unmittelbar neben parkenden Kfz. Zwar sind die Frederiksberger Radwege deutlich breiter als Hamburger Radwege in ähnlicher Lage, jedoch wird in Kopenhagen / Frederiksberg generell zweispurig gefahren. Die Radfahrer auf der linken Seite des Radweges fahren dann direkt im Bereich, wo sie durch sich öffnende Autotüren getroffen werden könnten. Das ist gefährlich und hat keinen Vorbildcharakter.

In den Gemeinden Rødrove und Glostrup gibt es im Verlauf der Superroute einige Drängelgitter, die nicht auf eine Veloroute gehören.

Im Vergleich mit Hamburg wirkt die Kritik an der Veloroute wie Meckern auf höchstem Niveau. Allerdings spielt Kopenhagen gewollt weltweit eine Vorreiterrolle im Radverkehr, die Messlatte ist daher entsprechend höher angelegt. Kopenhagen und die anderen Gemeinden sollten daher keine falschen Erwartungen provozieren und die eine oder andere Stelle zukünftig im Rahmen von Bestandspflege nachbessern. Sicherlich sind wie auch in Hamburg Abstimmungen oftmals schwierig und zeitaufwändig. Die Macher der Supervelorouten sollten die Kritik beherzigen und bei der Umsetzung des weiteren Programms berücksichtigen.



Politiken: Die neue Superveloroute C99 im Fünf-Minuten-Zeitraffer. Bemerkenswert: Der Testfahrer (vermutlich mit einem E-Bike unterwegs) hatte auf den 17,8 km nur siebenmal an einer roten Ampel halten müssen, einmal um eine Straße zu queren, eimmal an einer Bushaltestelle, insgesamt also nur neun Stopps. Alle zwei Kilometer ein Stopp, im Vergleich mit Hamburgs Velorouten ausgezeichnet. An einer Stelle hat sich der Politiken-Testfahrer verfahren. Er hat den Tunnel zur kreuzungsfreien Unterfahrung der Querstraße in Glostrup (siehe Bild oben) trotz Wegweisung nicht genutzt, sondern fuhr ebenerdig über die Querstraße.



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