9. April 2022

Hamburg: Straßenumbau in Ottensen für zukünftige Veloroute 1 nahezu abgeschlossen

Hamburg-Ottensen: New street design for future cycle route nearly completed

Aktualisiert am 10.04.2022

Zukünftige Veloroute 1, Eulenstraße - © Stefan Warda

 

Die Hamburger Mobilitätswendebehörde meldete gestern den Abschluss der Straßenarbeiten für die geplante Veloroute 1 im Stadtteil Ottensen in Hamburg-Altona.

Die Veloroute 1, die zukünftig Hamburgs Innenstadt mit Rissen an der Landesgrenze zu Wedel verbinden soll, endet bislang noch an der Bezirksgrenze zwischen Mitte und Altona an der Thadenstraße. Die Wegweisung für die geplante Veloroute wird auf dem Gebiet des Bezirks Altona nicht fortgeführt. Mittlerweile wurden jedoch auf Altonaer Bezirksseite Thadenstraße und Chemnitzstraße sowie jüngst mehrere Straßen im Stadtteil Ottensen zwischen Platz der Republik und Hohenzollernring umgebaut. 

 

  • Stadtauswärts 

Zukünftige Veloroute 1, Lobuschstraße / Museumstraße - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Lobuschstraße / Winterstraße - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Klausstraße / Beetsweg: "Schutzstreifen" als Ersatz für vorherigen zu schmalen "Radfahrstreifen" - weiterhin Gelegenheit, regelwidrig zu eng überholt zu werden - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Eulenstraße / Bahrenfelder Straße: Schutzstreifen als Ersatz für vorherigen Fakeradweg - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee / Tönsfeldtstraße - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee / Hohenzollernring: Einige zusätzlich Ampel für rechtsabbiegenden Radverkehr würde den Komfort erhöhen - © Stefan Warda

 

  • Stadteinwärts

 

Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee / Hohenzollernring - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee / Friedhof: Deutlich breiterer Radfahrstreifen gegenüber vor dem Umbau - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Keplerstraße: Deutlich weniger Dooringgefahr gegenüber vor dem Umbau - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Keplerstraße: Deutlich weniger Dooringgefahr gegenüber vor dem Umbau - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Arnoldstraße - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Lobuschstraße - © Stefan Warda

 

 

Der Umbau der Straßen im Stadtteil Ottensen hatte im Juli 2020 begonnen. Bis auf einige Restarbeiten ist der Umbau nun abgeschlossen. Betroffen waren sowohl Straßen, über die die geplante Veloroute 1 zukünftig verlaufen soll (stadtauswärts: Lobuschstraße, Klausstraße, Eulenstraße, Bleickenallee - stadteinwärts: Bleickenallee, Keplerstaße, Arnoldstraße, Lobuschstraße) aber auch Querstraßen dazu (Teile von Am Felde, Bahrenfelder Straße und Rothestraße samt den Kreuzungen im Verlauf der zukünftigen Veloroute). Verbessert wurden vor allem die Breite der Radspuren, wodurch Konflikte mit Stehzeugen verringert werden. Mit Konflikten muss jedoch auf den neu hergestellten Radspuren gerechnet werden, denn der Platz für Stehzeuge ist in dem eng bebauten Stadtteil begrenzt und Parkraumüberwachung wird nicht immer vor Ort sein.


Zukünftige Veloroute 1, Klausstraße: Wildparken - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Eulenstraße: Wildparken - leere Ladezone bleibt ungenutzt - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Eulenstraße: Wildparken - leere Ladezone bleibt ungenutzt - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee: Wildparken - © Stefan Warda


Der Umbau von Am Felde und Bahrenfelder Straße soll Radfahrenden mehr Wegebeziehungen ermöglichen. Dazu wurde versucht, die bisherigen Einbahnstraßenabschnitte zwischen Mottenburger Twiete und Arnoldstraße / Lobuschstraße für den Radgegenverkehr anzupassen, was bislang noch nicht vollkommen gelungen ist. Die geplanten neuen Wegebeziehungen werden Radfahrenden erhebliche Verbesserungen zwischen Ottensen und Altona Altstadt verschaffen, wenn noch notwendige Restarbeiten abgeschlossen sein werden. Bislang war es nur mit Umwegen, Hindernissen und Konflikten möglich, von der Ottenser Hauptstaße oder dem Spritzenplatz nach Osten jenseits der Max-Brauer-Allee zu gelangen. Ähnlich verhält es sich mit Wegebeziehungen von Spritzenplatz / Ottensener Hauptstraße Richtung Süden. Der erfolgte Umbau der Kreuzung Am Felde / Lobuschstraße und die geplante Aufhebung der Einbahnstraße Bahrenfelder Straße für den Radverkehr bringt auch für diese Verbindungen Verbesserungen und fördert somit regelkonformes Verhalten.

 

  • Kreuzung Am Felde / Lobuschstraße


Am Felde / Lobuschstraße: Neue Wegebeziehung Richtung Süden (wenn Verkehrszeichen 267 für Radfahrende aufgehoben ist) - © Stefan Warda



  • Bahrenfelder Straße Richtung Süden


Bahrenfelder Straße / Spritzenplatz: Einbahnstraße Richtung Süden für Radverkehr freigegeben, allerdings nicht sehr weit . . .  - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Mottenburger Twiete: Einbahnstraße Richtung Süden für Radverkehr nicht freigegeben - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Eulenstraße / Klausstraße: Für Radfahrende ist eine Ausfahrt aus der Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung jedoch vorgesehen - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Eulenstraße / Klausstraße: Für Radfahrende ist eine Ausfahrt aus der Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung jedoch vorgesehen. Diese Kreuzung soll noch Ampeln erhalten anstelle der provisorischen Fußgängerüberwege - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Eulenstraße / Klausstraße: Für Radfahrende endlich freigegeben. Falls noch eine Mittelinsel ergänzt werden sollte, würde es weniger Wildparkende geben - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße: Neue Fahrradstellplätze - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Arnoldstraße / Lobuschstraße: Verbindung nach Süden jetzt hergstellt mit neuer Aufstellfläche und Lichtzeichenanlage - © Stefan Warda

Bahrenfelder Straße / Arnoldstraße / Lobuschstraße: Neue Aufstellfläche vor Lichtzeichenanlage (wird hoffentlich demnächst nicht von Wildparkenden blockiert) - © Stefan Warda



  • Kreuzung Keplerstraße / Arnoldstraße / Rothestraße

 

Zukünftige Veloroute 1, Keplerstraße / Arnoldstraße / Rothestraße: Bislang dürfen Radfahrende nur links in die Arnoldstraße abbiegen, obwohl rechts die Arnoldstraße, geradeaus die Rothestraße und scharf links die Rothestraße von Radfahrenden im Gegenverkehr befahren werden dürfen. Zudem ist das Verkehrszeichen 209 äußerst ungeschickt aufgestellt (Ampel wird verdeckt) - © Stefan Warda


Arnoldstraße / Keplerstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Arnoldstraße / Keplerstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Rothestraße / Arnoldstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Rothestraße / Arnoldstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Rothestraße / Arnoldstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Rothestraße / Arnoldstraße: Für Radgegenverkehr zugelassen - © Stefan Warda

Rothestraße / Keplerstraße / Arnoldstraße: Radfahrende hier vom Linksabbiegegebot ausgenommen - © Stefan Warda

 

 

Auch die Gehwegflächen und Bushaltestellen wurden im Bereich der Baumaßnahmen modernisiert und 437 neue Fahrradbügel aufgestellt. Mobilitätswendesenator Anjes Tjarks sieht die zukünftige Veloroute schon jetzt als schnelle und komfortable Verbindung zwischen Elbvororten und Altona. 


"Die Veloroute 1 ist eine schnelle und komfortable Verbindung von den Elbvororten über Altona bis in die Hamburger Innenstadt. Direkt vom Elbufer aus gelangt man entlang des schönen Jenischparks auf der Baron-Voght-Straße schnell auf die Veloroute und ins Altonaer Zentrum. Das Netz wächst stetig weiter. Jedes zusätzlich ausgebaute Teilstück macht das Radfahren noch attraktiver und ist ein wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zur Fahrradstadt. Mehr noch: Zwischen der Museumstraße und dem Hohenzollernring wurden im Zuge der Velorouten-Maßnahme auf knapp drei Kilometern auch die Gehwegflächen im Sinne der Mobilitätswende verbreitert, saniert und barrierefrei gestaltet, sodass die Aufenthaltsqualität auch für Fußgängerinnen und Fußgänger in einem beliebten Quartier mit Geschäften und Cafés entscheidend verbessert wurde."

 

Auf dem noch geplanten Streckenabschnitt zwischen dem jetzigen Ausbauende (Bleickenallee / Hohenzollernring) und der Landesgrenze gibt es allerdings noch so manche Holperpiste oder auch Kopfsteinpflaster. Für Radfahrende, die zwischen Altona und Blankenese stressarm unterwegs sein wollen, ist die geplante Route eine gute Wahl.


Zukünftige Veloroute 1, Bleickenallee: Kopfsteinpflaster - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 1, Jungmannstraße: Flickenteppich auf der Fahrbahn - © Stefan Warda

 

 

 

Mehr . . . / More . . . :

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4 Kommentare:

  1. Man sieht der Maßnahme den Aufwand an und das Ergebnis ist eine sehr deutliche Verbesserung! Gleich im ersten Bild ist noch Regelbedarf (Kreuzung Eulen-/Gr. Brunnenstrasse - ankommende Radler von rechts): In Fahrtrichtung Stadtauswärts herrscht Vorfahrt (gelbe Raute), für von rechts regelkonform ankommende Radler jedoch auch (kein Vorfahrt-achten-Schild, statt dessen effektiv rechts vor links)

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    1. Nachtrag: Vorfahrt Eulenstrasse/Große Brunnenstrasse ist nun klar geregelt - ERLEDIGT

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  2. Insgesamt offenbar einige Verbesserungen zu vorher. Was aber gefährlich aussieht sind die Straßen mit den Schutzstreifen (gestrichelte Linien). Auf den Fotos sieht es nicht so aus, als könne dort von Autofahren legal mit dem vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50m überholt werden. Wird der Steifen mit dem Fahrrad genutzt, sind zu enge und gefährliche Überholvorgänge vorprogrammiert. Wird er nicht genutzt (Radfahren auf der Fahrbahnmitte), sind Hauptkonzert, Nötigung und drängeln durch Autofahrende vorprogrammiert. Fail by Design.

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    1. An einigen Stellen ist eine ausreichende Breite zum legalen Überholen nicht gegeben, ja. In der Planung auf den Querschnitten kam das rechnerisch oft noch hin, allerdings war auch nicht jede Situation abgebildet. In der Praxis ist der Radverkehr in den Stoßzeiten nunmehr so dicht, dass mehrspurig gefahren und auch über die Fahrbahn überholt wird. Dann ist an ein Überholen mit PKW immer weniger zu denken (was einige wenige nicht abhält…) Deshalb hab ich mich ja auch gefragt, warum man in 2021/22 so enorm aufwändige Planungen realisiert, wenn die Fahrrad-Dichte doch absehbar so schnell wächst, dass "max. Tempo 20" mit Mischverkehr die flexiblere Lösung wäre (freilich mit ausreichender Überwachung und Sanktionierung). Was wir da sehen, wird in 5 Jahren genau so als veraltet und überholt gelten, wie die bereits eingestampfte "Abbiegeweiche", die noch vor 2 Jahren als das Nonplusultra gehandelt wurde (und teuer teuer gebaut…)

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