14. Mai 2017

Hamburg: Umbau der Veloroute 3 entlang der Stresemannallee geplant

Hamburg: Cycle route no. 3 going to be renewed along Stresemannallee


Veloroute 3 - © Stefan Warda


Hamburgs älteste noch bestehende Veloroute soll demnächst umgebaut werden. Die Veloroute 3, die den Rathausmarkt über Dammtor, Universität, Eimsbüttel, Lokstedt mit Niendorf verbidnet, war vor rund zwanzig Jahren feierlich eingweiht worden. Demnächst soll der Abschnitt entlang der Stresemannallee vollkommen neu gestaltet werden. Der Umbau spiegelt den Zeitgeist des Radverkehrsanlagenbaus wider. Als Ersatz für den vor zwanzig Jahren eingerichteten konflikträchtigen einseitigen Zweirichtungsradweg sehen erste Planungen beidseitig Schutzstreifen vor.


Veloroute 3, Stresemannallee - © Stefan Warda


Zum Zeitpunkt der Einweihung der Veloroute 3 war der Zweirichtungsradweg für beide Fahrtrichtungen benutzungspflichtig. Konflikte gab es von Anfang an mit Wertstoffcontainerstandorten entlang des Radwegs, Stehzeugen und Wildparkern, unterlassener Grünpflege, sowie kreuzendem Autoverkehr an Querstraßen. Nach wenigen Jahren wurde die Benutzungspflicht nur noch in richtung Norden beibehalten. In richtung Süden durften Radfahrer wählen zwischen Fahrbahnbenutzung und beradeln des linksseitigen Radwegs. Später wurde die Radwegbenutzungspflicht vollkommen aufgehoben. Heute ist abschnittsweise nicht einmal mehr das Radfahren stadteinwärts auf dem linksseitigen Radweg gestattet, da dazu entsprechende Zusatzzeichen fehlen.


Veloroute 3, Stresemannallee: Wildparker - © Stefan Warda

Veloroute 3, Stresemannallee: Wildparker - © Stefan Warda


Konflikte mit Wildparkern gab es vor allem im nördlichen Abschnitt im Bereich eines Gartenmarktes und Supermarktes. Dort wird der Radweg regelmäßig durch Stehzeuge eingeschränkt oder bockiert. Im nördlichsten Abschnitt gibt es je Fahrtrichtung einen schmalen Radweg, getrennt durch Bäume und legale Stehzeugeplätze. Die schmalen Radwegteile führen in voller Breite durch die Dooringbereiche der Stehzeuge. Schon am Tag der Einweihung der Veloroute 3 war der aufgeteilte benutzungspflichtige Radwegabschnitt wegen unterlassener Grünpflege unbenutzbar.


Veloroute 3, Stresemannallee: Legalisierter Stehzeugeraum - © Stefan Warda


Die bislang veröffentlichen Planstudien sehen für den nördlichen Abschnitt nicht einmal mehr Schutzstreifen vor, sondern nur noch das Fahrbahnradeln. Stehzeugeliebhaber wird das erfreuen, denn im Bereich der Einkaufsmöglichkeiten werden zukünftig mehr Stehzeugeflächen angeboten.



Mehr . . . / More . . . :
.

2 Kommentare:

  1. Eine seltsame Art von "Konzept", Radwege an manchen Stellen einfach ganz abzuschaffen. Schon Schutzstreifen anstelle von Radfahrsteifen sind eine unbefriedigende Lösung, denn auf Schutzstreifen dürfen Autos z.B. 3 Minuten herumstehen - toller Schutz.

    Hintergrund ist wahrscheinlich ähnlich wie bei den Debatten um die Walddörferstraße, dass die Fahrbahn nicht breit genug für Radfahrstreifen ist. Vielleicht sollte man dann mal etwas mehr Mut haben und eine Lösung wie im Graumannsweg einführen: Mit der Einbahnstraße für den motorisierten Verkehr haben sich mittlerweile längst alle gut arrangiert.

    Tom

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nicht ganz! In Fahrtrichtung St. Georg wird man auf dem Radfahrstreifen regelmäßig durch den überholwilligen Gegenverkehr gefährdet, auf den man dann an der Ampel mit der Kuhmühle wiedertrifft.

      Löschen