Future cycle route in Hamburg: Residents worried about traffic safety
Aktualisiert am 22.09.2021
|
Zukünftige Veloroute 5N, Pergolenviertelradweg - © Stefan Warda |
Vor zwei Jahren wurde der Radweg am Pergolenviertel in Winterhude für die zukünftige Veloroute 5N feierlich mit einer Balloninstallation eingeweiht. Der etwa 1,2 Kilometer lange Radweg verknüpft Saarlandstraße und Sengelmannstraße und unterquert dabei die stark befahrene Jahnbrücke (Ring 2) wie auch die Hebebrandstraße auf der Trasse einer Jahrzehnte zurvor geplanten Stadtautobahn Richtung Norderstedt. Die zuständige Verkehrsbehörde verkündete zur Eröffnung damals, dass der neue Radweg "Maßstäbe für den Radschnellwegestandard und künftige Fahrradinfrastruktur" setzen würde.
"Das neue Teilstück der Veloroute 5 ist eine selbständig geführte Wegeverbindung für den Radverkehr, separiert vom Fußverkehr und von den stark befahrenen Straßen Hebebrandstraße und Jahnring. Auf rund 1,2 Kilometern Länge und mit vier Metern Breite ist es die ideale städtebauliche Einbindung zwischen dem neuen Wohnquartier Pergolenviertel und der Bürostadt City Nord in landschaftlich attraktiver Kulisse und setzt so Maßstäbe für den Radschnellwegestandard und künftige Fahrradinfrastruktur."
|
Zukünftige Veloroute 5N, Unterführung an der Jahnbrücke - © Stefan Warda |
Zwar lässt es sich auf dem Neubauabschnitt des Radwegs zwischen
Saarlandstraße und Sengelmannstraße, der innerstädtische Zulaufstrecke für den geplanten Radschnellweg Hamburg - Norderstedt - Kaltenkirchen - Bad Bramstedt werden soll, zügig radeln. Jedoch gibt es etwa auf der
Hälfte der Strecke eine Kreuzung, an der Radfahrende auf dem Radweg der
zukünftigen Veloroute keine Vorfahrt genießen. Im Juli geschah dort ein Unfall mit einem Radfahrer,
der mit einem vorfahrtberechtigten Pkw kollidierte und schwere
Verletzungen erlitt (laut Polizeibericht Armfraktur, Schulterverletzung,
lebensgefährliche Kopfverletzung).
|
Radschnellwegenetz für Hamburg: Pergolenviertelradweg Teil der Radschnellnetzplanungen - © Behörde für Verkehr und Mobilitätswende |
Anwohnende an der zukünftigen Veloroute 5N am Pergolenviertel sind trotz des Maßstäbe setzenden Radschenllwegstandards besorgt um die Sicherheit der Radfahrenden - insbesondere an der genannten Kreuzung Limaweg / Dakarweg. Erschwerend komme hinzu, dass aufgrund der Bautätigkeiten im Pergolenviertel im Dakarweg bis dicht an die Kreuzung mit dem Radweg Stehzeuge abgestellt werden, wodurch die Sicht auf die Kreuzungssituation erheblich beeinträchtigt sei.
"... ich wohne mit meiner Familie im nördlichen Teil des neu gebauten Pergolenviertels mit direktem Blick auf die Veloroute 5.
An
der Kreuzung der Veloroute mit dem Dakarweg (zur Zeit die einzige
Zufahrtsstraße zum Viertel) ist es in der jüngsten Vergangenheit zu
mehreren Beinahe-Unfällen und einem tatsächlichen Unfall gekommen. Das
liegt vor allem daran, dass dem Fahrradverkehr hier keine Vorfahrt
eingeräumt wird und außerdem keine ausreichende Kennzeichnung der
Veloroute für Autofahrer besteht.
Wir machen
uns im Viertel große Sorgen, dass noch weitere Unfälle passieren und
suchen gerade jeden Weg, damit sich da politisch etwas bewegt. Das Thema
ist angeblich schon auf der Agenda der Bezirksversammlung, aber es
bewegt sich dennoch bisher nichts."
|
Zukünftige Veloroute 5N, gefürchtete Kreuzung am Dakarweg - © Stefan Warda |
|
Dakarweg / Limaweg, Kreuzung mit der zukünftigen Veloroute 5N - © Stefan Warda |
Warum in Hamburg lediglich an ganz wenigen einzelnen Beispielen Radfahrenden im Verlauf von Radwegen oder Radverbindungen Vorfahrt gegenüber querenden Straßen einräumt wird, ist unverständlch. Eine bekannte Stelle gibt es für die Veloroute 11 (LOOP) im Verlauf des Gert-Schwämmle-Wegs an der Hermann-Westphal-Straße in Wilhelmsburg.
|
Veloroute 11 / LOOP, Gert-Schwämmle-Weg / Hermann-Westphal-Straße: Vorfahrt auf der Veloroute - © Stefan Warda |
Andere Städte sind da wesentlich fortschrittlicher. Nicht nur in Houten, wo der Radverkehr auf Radwegen an den meisten Kreuzungen Vorfahrt vor querenden Straßen hat, sondern auch in Großstädten wie Amsterdam oder Malmö haben Radfahrende auf wichtigen Hauptrouten Vorfahrt gegenüber Querstraßen, auch bei größeren Autoverkehrsmengen als an Hermann-Westphal-Straße oder Dakarweg. Für die "Fahrradstadt" Hamburg bleibt diesbezüglich noch sehr viel Luft nach oben.
Malmö
|
Malmö, Kungsgatan / Exercisgatan: Vorfahrt auf dem Radweg - © Stefan Warda |
|
Malmö, Kungsgatan / Exercisgatan: Vorfahrt auf dem Radweg - © Stefan Warda |
|
Malmö, Exercisgatan / Kungsgatan: Vorfahrt für den querenden Radweg - © Stefan Warda |
|
Malmö, Exercisgatan / Kungsgatan: Vorfahrt für den querenden Radweg - © Stefan Warda |
Amsterdam
|
Amsterdam, Arlandaweg / Kingsfordweg: Vorfahrt auf dem Radweg - © Stefan Warda |
|
Amsterdam, Kingsfordweg / Arlandaweg: Vorfahrt auf dem querenden Radweg - © Stefan Warda |
|
Amsterdam, Brettenpad / Velserweg: Vorfahrt auf dem Radweg - © Stefan Warda |
|
Amsterdam, Brettenpad / Velserweg: Vorfahrt auf dem Radweg - © Stefan Warda |
Beuningen
|
Radschnellweg in Beuningen, Burgermeester van Suchtelenstraat / Wilhelminalaan: Vorfahrt auf dem Radschnellweg nach Nijmegen - © Stefan Warda |
|
Radschnellweg in Beuningen, Burgermeester van Suchtelenstraat /
Wilhelminalaan: Vorfahrt auf dem Radschnellweg nach Nijmegen - © Stefan
Warda |
|
Radschnellweg in Beuningen, Burgermeester van Suchtelenstraat /
Wilhelminalaan: Vorfahrt auf dem Radschnellweg nach Nijmegen - © Stefan
Warda |
|
Radschnellweg in Beuningen, Burgermeester van Suchtelenstraat /
Wilhelminalaan: Vor dem Umbau Vorfahrt im Verlauf der Querstraße - © Stefan
Warda |
|
Radschnellweg in Beuningen, Burgermeester van Suchtelenstraat /
Wilhelminalaan: Vor dem Umbau Vorfahrt im Verlauf Wilhelminalaan. Immerhin gab es eine Aufpflasterung im Kreuzungsbereich - © Stefan
Warda |
Mehr . . . / More . . . :
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen