12. Mai 2012

Mit der Hamburger Fahrradstaffel unterwegs bei fragwürdiger Rotlichtkontrolle

With the Hamburg cycle police on tour during questionable traffic control



Rotlichtverstoß ist Rotlichtverstoß, so sieht es selbstverständlich die Polizei. Der NDR begleitete die Hamburger Fahrradstaffel bei einem Einsatztag. Die Radelpolizisten verteilten Bußgelder und Flensburger Punkte an Radfahrer, die an sie an der Kreuzung Osterstraße / Eppendorfer Weg kontrollierte. Worum geht es dort und wie sieht die Kreuzung aus? Entlang der Osterstraße gibt es beidseitig nicht benutzungspflichtige Radwege, die an der Kreuzung relativ weit abgesetzt und verschwenkt sind, wie bei alten Radwegen üblich. In Hamburg gilt bei allen alten Radwegen das Fußgängersignal mit der kurzen Grünphase auch für die Radfahrer. Wer also rechtmäßig auf der Fahrbahn radelt, für den gilt die lange Grünphase geregelt mit dem Ampel für den Kfz-Verkehr. Wer auf dem schmalen verschwenkten Slalomradweg radelt, der ist als Radfahrer benachteiligt, weil er nur die kurze Grünphase für Fußgänger hat. Jeder Radfahrer weiß aber, dass er noch über die Kreuzung kommt, wenn das Fußgängersignal schon Rot zeigt, das Ampelsignal an der Fahrbahn aber noch Grün anzeigt. Dennoch, in den Augen der Hamburger Fahrradstaffel ist es ein Rotlichtverstoß, kostet einen Punkt in Flensburg und 45 Euro für reumütige Radfahrer, für "nicht einsichtige" Radfahrer zockt die Polizei aber den doppelten Betrag, nämlich 90 Euro ab.




Für die Fahrradstaffel ist die Kreuzung ein Unfallschwerpunkt. Sicherlich nicht wegen der Rotlichtverstöße auf dem mittelalterlichen Radweg, der den Radverkehrsbelangen nicht gerecht wird. Die abgesetzte Lage des Radweges, die zu kurze Grünphase, schlechte Sichtbeziehungen, all das kommt bei der Aussage zum Unfallschwerpunkt gar nicht zur Sparache. Ein schlechtes Bild liefert die Hamburger Polizei beim NDR. Etwas mehr Fingerspitzengefühl raten wir der Polizei. Den Radfahrern raten wir möglichst auf der Fahrbahn zu fahren und bei Polizeikontrollen immer gleich reumütig den "Regelverstoß" einzugestehen - es wird preiswerter!


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