5. März 2024

Velorouten 3 und 4 in Hamburg: Bald weniger Kampffahrende auf dem Jungfernstieg?

 

 

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Heute Entfernung der Pflanzkübel - © Stefan Warda

 

 

Gestern startete der finale Umbau des Jungfernstiegs

Seit gestern wird am Jungfernstieg wieder gebaut. Die provisorischen Pflanzkübel werden vom Mittelstreifen entfernt. Vor allem Gehende sollen vom neuen Umbau profitieren.

"Unsere zentrale Flaniermeile an der Binnenalster bekommt unter anderem mehr Bäume, mehr Freiraum für zu Fuß gehende und Radfahrende, außerdem individuelle Sitzgelegenheiten. Das ist ein gutes Konzept für diesen für uns Hamburgerinnen und Hamburger so wichtigen und zentralen Ort." (Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter)

 

Durch die im Oktober 2020 geänderte Verkehrsführung am Jungfernstieg war das heute bekannte Provisorium geschaffen worden. Bis dahin sollen 13.000 Kraftfahrzeuge pro Tag über den Jungfernstieg gefahren sein. Auf der Wasserseite schlängelte sich ein vollkommen missratener unsichtbare Fakeradweg durch die Promenade für Gehende, was kontinuierlich zu Konflikten führte. Die 2020 veränderte Verkehrsführung ermöglichte es, Rad- und Fußverkehr voneinander zu trennen, den Verkehr zu beruhigen und die Sicherheit für alle deutlich zu erhöhen. Trotz der Ankündigung eines autofreien Jungfernstiegs fuhren jedoch weiterhin zahlreiche Autofahrende hemmungslos über den für sie gesperrten Straßenabschnitt.


Aus allen Richtungen gab es seit 2020 ausreichend Information zur geänderten Verkehrsführung - © Stefan Warda

Aus allen Richtungen gab es seit 2020 ausreichend Information zur geänderten Verkehrsführung - © Stefan Warda


Der finale Umbau des Jungfernstiegs soll die Attraktivität an einer zentralen Stelle der Hamburger Innenstadt weiter erhöhen. Die Ausgestaltung des künftigen Jungfernstiegs erfolgte im Dialog mit den Hamburgerinnen und Hamburgern: Über einen umfangreichen Beteiligungsprozess haben sich die breite Öffentlichkeit, aber auch die Anliegerinnen und Anlieger inhaltlich eingebracht. Das Ergebnis: Neu gewonnene Flächen entlang des Wassers sollen mit familienfreundlichen Angeboten, zusätzlichen Bäumen, Grünpflanzen und neuen Sitzgelegenheiten weiter aufgewertet werden. Ähnlich soll auch auf der Gebäudeseite verfahren werden: In der neu gestalteten Möblierungszone sollen Sitzbänke, große Blumenkübel und weitere Ausstattungselemente platziert werden.

Die Fahrbahnbreite des Jungfernstiegs soll im Vergleich zur aktuellen Situation um etwa fünf Meter reduziert werden. Mit dieser Variante soll dem Verkehr im Jungfernstieg jeweils ein durchgängiger Fahrstreifen je Fahrtrichtung von 3,50 Meter Breite für die gemeinsame Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Um dem Radverkehr das Vorbeifahren an haltenden Bussen zu ermöglichen, soll es zwischen den beiden Richtungsfahrstreifen entlang der Haltestellen einen drei Meter breiten Mittelstreifen geben. Abseits der Haltestellen soll der Mittelstreifen als Querungshilfe dienen, um Gehenden das Überqueren der Straße zu erleichtern. Es soll weiterhin Tempo 30 gelten.

 

Wird es weiterhin Kampffahrende auf dem Jungfernstieg geben?

Der Jungfernstieg soll auch zukünftig als Kommunal-Trasse für Linienverkehr, Taxen, Radfahrende, sowie zeitlich beschränkten Lieferverkehr freigegeben sein. Für den privaten Autoverkehr soll er gesperrt bleiben. Die Kreuzungsbereiche am Neuen Jungfernstieg und am Ballindamm sollen angeblich so umgestaltet werden, dass Kampffahrende nicht mehr auf den Jungfernstieg einbiegen und aus dem Jungfernstieg nicht mehr auf die Große Bleichen fahren können.

 

Velorouten 3 und 4, Jungfernstieg: Kampffahrende - © Stefan Warda



Die eigentlichen Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis November 2024 dauern und rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2025 sollen dann noch abschließende Maßnahmen folgen, darunter Baumpflanzungen und die Aufstellung weiterer Straßenmöbel. Insgesamt will die Stadt am Jungfernstieg rund 13,4 Millionen Euro investieren.


 

 

 

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