Aktualisiert um 19:26
Bild: LSBG |
Der schmale benutzungspflichtige "Radweg" bei der Kunsthalle, der insgeheim gleichzeit aber auch Gehweg und Reisebushaltestelle war, wird beseitigt. Radler erhalten als Ersatz Radfahrstreifen.
Seit einigen Tagen ist der "Radweg" entlang der Kunsthalle gesperrt. Die unangenehme Folge: Radler sollen irgendwie eine Umleitung über Ernst-Merck-Brücke, Holzdamm und Ferdinandstor fahren. Die angenehme Folge: Den früheren "Radweg" wird es nie mehr geben, da er während der nun andauernden Bauarbeiten durch einen Radfahrstreifen ersetzt werden soll. Mit der Umstellung der Radverkehrsführung von "Radweg" auf Radfahrstreifen ändert sich auch die Führung im Kreuzungsbereich am Ferdinandstor. Der nicht ungefährliche Slalom über den freien Rechtsabbieger soll zukünftig entfallen.
Animation: LSBG
Der frühere "Radweg" am Glockengießerwall zwischen Ernst-Merck-Straße und Ferdinandstor parallel zur Kunsthalle war eine Fehlkonstruktion. Der "Radweg" war wie fast alle Hamburger Radwege recht schmal. Parallel zum "Radweg" gab es keine behindertengerechte Fußwegverbindung. Fußgänger sollten im Bereich der neueren Kunsthallenbauten eine Treppe mit 26 Stufen erklimmen oder hinabsteigen. Viele Fußgänger benutzten daher regelwidrig den schmalen "Radweg". Zudem war unmittelbar an diesem "Radweg" eine Touristenbushaltestelle eingerichtet, an der drei Reisebusse Platz fanden. Das langandauernde Ein- und Aussteigen der Reisegruppen erfolgte auf dem "Radweg", der dann blockiert war. Die Reisegruppen nutzten häufig auch den "Radweg" in voller Länge zum Haupteingang der Kunsthalle. Für Radfahrer war vor allem dieser Konflikt auf dem eigentlich benutzungspflichtigem "Radweg" ein großes Ärgernis. Neben diesen Problemen verursacht durch schlechte Fußgängerverkehrsführungen und Bushaltstellen bereiteten aber auch Radler Konflikte entlang dieses "Radwegs". Bei Geisterradlerverkehr auf dem schmalen "Radweg" musste langsam und äußerst vorsichtig gefahren werden - ein weiteres, aber vollkommen überflüssiges Ärgernis.
Die Umleitung verweist auf einen linken Radweg, der in Fahrtrichtung links nicht für Radfahrer freigegeben ist und zudem für den Gegenverkehr nicht die erforderliche Breite aufweist |
Fußgänger mit Kinderwagen mussten eigentlich den Gehweg oberhalb des Radwegs entlang der Kunsthalle nutzen und anschließend die 26 Treppenstufe ohne Rampe nutzen |
Hier soll demnächst ein neuer Gehweg entstehen |
Die Beseitigung des "Radwegs" war schon sehr lange überfällig. Leider sollen Radler den Reisebussen zukünftig auf der anderen Straßenseite Richtung Hauptbahnhof ausweichen müssen. Die Animation vom LSBG zeigt zwischen Ferdinandstraße und Raboisen Reisebusparkplätze auf dem Radfahrstreifen. Fußgänger werden zukünftig nicht mehr die Treppen bewältigen müssen. Auf der Achse des früheren "Radwegs" soll eine behindertengerechte Fußwegeverbindung entstehen.
Geisterradeln
Mehr Sicherheit: "Verkehrsverbesserung" freier Rechtsabbieger an der Kunsthalle wird nach neun Jahren beseitigt
Mit dem Glockengießerwall werden auch die Kreuzung Ferdinandstor mit An der Alster, Lombardsbrücke, Ballindamm und Glockengießerwall und der östliche Abschnitt der Lombardsbrücke umgestaltet. Dort werden im Zulauf auf die Kreuzung Radfahrstreifen die bisherigen Radwege ablösen und damit an der Kreuzung Konflkte mit Fußgängern und querendem Radverkehr vermeiden helfen. Die Kreuzung und Straßenzüge werden im Zuge mit der notwendigen Sanierung des Wallringtunnels durchgeführt. Anlass soll eine Kapazitätserweituerung für den zunehmenden Verkehr mit der Hafencity sein. Die Kreuzung am Ferdinandstor wurde schon 2006 aufwendig umgestaltet, um die Leistungsfähigkeit für den MIV zu erhöhen. Für den damaligen Umbau wurde die Stadt Hamburg vom ADAC ausgezeichnet. Damals richtete der CDU-geführte Senat einen freien Rechtsbabieger an der Kunsthalle ein. Die als "Verkehrsbesserung" gepriesene Umgestaltung der Kreuzung entpuppte sich für Radfahrer als eindeutige Verschlechterung. Es ist verwunderlich, dass trotz dieser gefährlichen Radverkehrsführung in den letzten neun Jahren keine Radfahrer zu Tode kamen."Verkehrsverbesserung" im Jahre 2006 |
Freies Chaos auf dem freien Rechtsabbieger |
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