Aktualisiert am 07.04.2015
Neuer Radweg an der Fuhle in Ohlsdorf: Der Gehweg wird dadurch erheblich schmaler |
Im nördlichen Abschnitt der Fuhlsbüttler Straße hatten Bezirksamt, Straßenverkehrsbehörden und Verkehrsbehörde die Belange der Radfahrer in den letzten Jahren stark vernachlässigt. Ab der Kreuzung mit der Wellingsbütteler Landstraße Richtung Bahnhof Ohlsdorf gab es noch einige erkennbare "Radweg"-Relikte, jedoch mussten Radler dort bislang auf der Fahrbahn fahren. Typischerweise für solche unklare Situationen fuhr die überwiegende Zahl der Radler regelwidrig auf dem Gehweg, von allen zuständigen Behörden geduldet. Allerdings wird von der Fahrradstaffel der Polizei gerne an anderer Stelle das illegale Gehwegradeln sanktioniert.
Kampfradlerinnen |
Nun aber ist die Zeit der unklaren Radverkehrsführung im Abschnitt zwischen Wellingsbütteler Landstraße und Im Grünen Gründe vorerst beendet. Es entsteht derzeit ein vollkommen neuer Radweg. Dafür wird aber der Gehweg von 2,75 Meter Breite auf 1,5 Meter eingeengt. Eigentlich entspricht dieses Gehwegmaß nicht den gültigen Richtlinien. Laut den Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen müsste der Gehweg wenigstens 2,5 Meter breit sein, und bei einem benutzungspflichtigem Radweg muss ein ausreichend breiter Gehweg vorhanden sein. Der neue Radweg misst 1,25 Meter zuzüglich eines Seicherheitsstreifens zu den Stehzeugen von einem halben Meter. Wenn allerdings weiterhin illegal Lkw auf dem Stehzeugstreifen abgestellt werden wird auch der neue Radweg nicht ausreichend breit sein.
Fakeradweg im Jahr 2006. Schon seit mehr als zehn Jahren war der "Radweg" an der Fuhle verlandet . . . |
Wird dieser neue Radweg zukünftig aber auch nach Ende der Bauarbeiten sich selbst überlassen und erfährt zukünftig keinerlei Instandhaltung, wird auch dieser in wenigen Jahren wie der ehemalige "Radweg" überwuchert sein. Bislang baute Hamburg zwar immer wieder Radwege, die Stadt gab jedoch kaum Geld für den Unterhalt aus. So konnte es passieren, dass selbst relativ neue Radwege schon nach ein bis zwei Jahren vollkommen von Grünzeug überwuchert waren. Vor allem in den Außenbezirken schienen die Behörden keinerlei Interesse an der Sicherheit der Radverkehrsanlagen zu haben. Selbst benutzungspflichtge Radwege wurden bislang nicht unterhalten. Anstelle Radwege regelmäßig zu warten, ließ Hamburg lieber Radwege verkommen und baute anschließend neue Radwege. Radfahrer hatten zwischenzeitlich über Jahre hinweg keine benutzbaren Radwege und mussten selbst bei Vorhandensein von blauen Schildern die Fahrbahnen benutzen, weil es keine passenden Radverkehrsanlagen zu den aufgestellten Verkehrszeichen gab.
Zwischen Im Grünen Grunde und dem Bahnhof Ohlsdorf besteht immer noch eine Lücke in der Radverkehrsführung. Zwar gilt dort noch die "Radweg"-Benutzungspflicht, doch hat es dort keinen Radweg. Denn auf einem schmalen roten Betonsteinplsterstreiflein wird überwiegend geparkt - und das großzügig von den Behörden geduldet, wie auch das regelwidrige Gehwegradeln auf dem engen Gehweg. Angesichts der derzeit immer noch vorhandenen Situation von Kombination zu schmaler Parkstreifen mit einem zu schmalen Fakeradweg ohne Sicherheitsstreifen zu den Parkstreifen und eines schmalen Gehwegs mit Geschäftsauslagen, Mülltonnen und Müllcontainern ist die Frage, welche Planung die Stadt den Bürgern für diesen Straßenabschnitt auftischen wird.
Fuhle im Abschnitt Im Grünen Grunde bis Bahnhof Ohlsdorf - Fakeradwegbenutzungspflicht
Kampfradler |
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Da fehlt nun ein Fußgänger, der ausreichend Platz für Fußgänger einklagt.
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