Tangstedter Landstraße: Kein Fortschritt: Erneuerter "Radweg" an der Bushaltestelle Bahnhof Langenhorn Markt - © Stefan Warda |
Hamburgs Radfahrer genießen seit rund einem Monat freie Fahrt entlang der Bushaltestellen bei den St. Pauli Landungsbrücken. Der ehemalige Fakeradweg vor den dauerhaft wartenden Stadtrundfahrtbussen ist ersetzt worden durch eine Radspur, die den Konfliktpunkt mit den Bussen, Fahrgästen, flanierenden Touristen und illegalen Werbeaufstellern umgeht. Nach dem gleichen Prinzip waren vor einiger Zeit auch Haltestellen an der Bramfelder Chaussee und der Holsteiner Chaussee umgestaltet worden. Und auch am Baumwall wurde der konfliktträchtige Fakeradweg entfernt. Radler haben dort eine Spur erhalten, die um den Bereich des haltenden Busses beim Bahnhof Baumwall herumführt. Bei der Umgestaltung des Gänsemarkts wurden dieses Jahr neue Radspuren aufgetragen, die Radler an den haltenden Bussen vorbeiführen, ohne in Konflikt mit Passanten oder wartenden Fahrgästen zu geraten.
Fortschritt: Neue Radspur an der Bushaltestelle Bei den St. Pauli Landungsbrücken im Verlauf der Velorouten 11, 12 und Elberadweg - © Stefan Warda |
Anders dagegen in Langenhorn am Bahnhof Langenhorn Markt. Seit einigen Jahren wird der Knoten an der Tangstedter Landstraße (Ring 3) umgebaut. Schon während der langen Bauphase gab es keine regelkonformen Radverkehrsführungen. Mittlerweile sind die Baumassnahmen fast komplett abgeschlossen. Auf der Nordseite ist ein neuer breiter Radweg entstanden, der halbwegs von wartenden Fahrgästen frei bleibt, weil dort Fahrgäste überwiegend aussteigen und von dort zügig zur U-Bahn gehen.
Auf der Südseite, auf der es während der Bauphase keine Radverkehrsführung gab, ist prinzipiell alles so geblieben wie vor dem Umbau. Der Fahrgastwechsel von U-Bahnhof auf Busse wirkt sich unmittelbar auf den Radverkehr aus. Große Menschenansammlungen, die auf Busse warten blockieren dauerhaft den Fakeradweg. Da hilft Radlern auch keine Radwegbenutzungspflicht: Auf dem Fakeradweg besteht für Radfahrer tagsüber kein Durchkommen. "Kampfsteher" blockieren in größeren Gruppen gemeinsam den Radverkehr. Obwohl der gesamte Straßenbereich am Bahnhof Langenhorn Markt umgestaltet wurde, haben die Kampfplaner eine sichere und benutzbare Radverkehrsführung schlicht vergessen. Nach historischem Muster werden Radler an der Tangstedter Landstraße weiterhin mitten in Gruppen wartender Fahrgäste gelotst, die überwiegend ahnungslos auf dem "Radweg" stehen. Das hilft höchstens dem Autoverkehr, wenn Radler nicht vom hier rechtmäßigem Fahrbahnradeln Gebrauch machen (solange der "Radweg" blockiert ist).
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Es mag vielleicht kleinkariert erscheinen, aber muss das Zeichen 237 nicht rechts der Fahrspur stehen und wären demzufolge die ganzen Kraftfahrzeuge völlig illegal auf dem benutzungspflichtigen Radweg? ;-)
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