30. November 2014

Norderstedt: Kreuzung am Ochsenzoll für den "Pannenflicken 2014" nominiert

Norderstedt: Roundabout at Ochsenzoll nominated for "Pannenflicken" award 2014

© hamburgize.com / Stefan Warda


Bislang hat Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse die Fehlplanung am Ochsenzoll beharrlich ausgesessen. Als Belohnung wurde die Kreuzung nun nominiert für die deutschlandweite Auszeichnung "Pannenflicken 2014" der "Initiative Cycleride". Norderstedt steht dabei in Konkurrenz u.a. mit Frankfurt, Köln, Geesthacht und Ingolstadt.

Der Knoten Ochsensoll - ein wohl einzigartiges Beispiel für die komplette Vernachlässigung der Belange nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer frei nach dem Motto "schlimmer gehts nimmer"

Die Mitarbeiter der Initiative Cycleride haben schon viele unsinnige und gefährliche Radverkehrsführungen erlebt und gesehen. Eine derart einseitig ausschließlich auf die Belange des Kraftverkehrs ausgerichtete Gestaltung eines Verkehrsknotens wie im Falle des Knotens Ochsenzoll in Norderstedt verschlägt aber auch uns beinahe die Sprache. Würde es sich hier um ein Bauwerk aus den 1970er Jahren handeln so könnte man den Verantwortlichen immerhin zugestehen, dass es die Fachwelt damals nicht besser wusste. Aber der Knoten wurde nicht vor gut 40 Jahren so gestaltet, sondern im Jahr 2013 fertiggestellt.
Seit der Fertigstellung hagelte es Kritik von allen Seiten, weshalb ein Gutachten über die Sicherheit und den Radverkehr in dem Kreisverkehr beauftragt wurde. In diesem wird eine umfangreiche und teilweise teure Umgestaltung gefordert, was die Verantwortlichen jedoch ablehnen.

Seit dem Jahr 2006 verleiht die bundesweit aktive "Initiative Cycleride" in steter Folge den Negativpreis "Pannenflicken" für unzureichende, unzumutbare, unnötige, unmögliche, unbenutzbare und gefährdende Radverkehrsanlagen. Benutzungspflichtige Radwege, die nie als solche hätten ausgewiesen werden dürfen, unsinnige Führungen, gefährdende Kreuzungen, benachteiligende Vorrangregelungen, miserable Oberflächen, politische Einflussnahme auf die Straßenverkehrsbehörden und generell unzureichende Radverkehrsanlagen stehen genau so zur Wahl wie Streckensperrungen und gängelnde Ampelschaltungen. Anfang Januar 2015 werden die Mitglieder der IC aus allen Einsendungen die "Gewinner" des Pannenflickens 2014 ermitteln und damit Mitarbeiter von Straßenverkehrsbehörden und/oder Politiker "ehren", die - oft wider besseres Wissen - den Radverkehr durch ihre besondere Art der Verkehrsraumgestaltung behindern oder gefährden.


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4 Kommentare:

  1. Der zweispurige Kreisverkehr gerade für ältere Autofahrer überfordernd. Für Radfahrer Lebensgefahr, da der Autofahrer kommend von der Langenhorner Chaussee den Radweg kaum einsehen kann.Die Lichtanlage (Ampel) kurz hinterm Kreisel sorgt nach wie vor für stehenden Verkehr bis in den Kreisel und weiter zurück.Die Fußgängerunterführung ist Kinderwagen, Fahradfahrer und Gehilfenbenutzer nicht tauglich.Es fehlen die Rampen zum rauf und runter schieben. Fahrstuhl zu klein nur für Fußgänger nutzbar. In klaren Worten : Norderstedt und der Bund haben da nicht nur die Bauzeit um zwei Jahre überschritten(sollte ja zur Landesgartenschau fertig sein) sondern gewaltigen Mist gebaut. Und das kann nur unter großen Mehrkosten abgeändert werden, wozu gerade Herr Bosse nicht bereit ist.Sein Denkmal hat er ja nun, ob nun posetiv oder mehr negativ ist " Ihm " scheinbar völlig egal. Das nenne ich mal Steuergelder verschwenden !

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  2. Der Kreisverkehr ist nicht zweispurig, sondern hat eine zweispurige einfahrt...

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  3. Als Bewohner der südlichsten Bundeslandes habe ich diesen nur kurz auf dem Weg zum Flughafen mit dem Mietwagen "genossen". Schlimmer geht es wirklich nimmer. Sogar meine Frau meinte im Auto. "was ist den das hier für ein Mist", als es sich IM Kreisel staute.

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  4. Bereits vor 6 Wochen, als die Presse wegen der Nominierung beim Stadtrat wegen einer Stellungnahme nachfragte, erhielt der Reporter die Antwort: "Zum Kreisel ist alles gesagt".
    Inzwischen wurde allen Verwaltungs-Mitarbeitern ein Maulkorb zum Kreisel verpasst. Die Stadtvertretung in Norderstedt scheint jeglichen Widerstand aufgegeben zu haben.
    Die Mehrheitsfraktion CDU hatte 2008 noch heftig protestiert, als der Radweg aus den Bauplänen gestrichen wurde, sich aber im Endeffekt einwickeln lassen.

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