22. April 2013

Sicherheitskampagne "schon gecheckt": Eine Busfahrerreaktion

Safety Campaign "schon gecheckt": Reaction of a Bus Driver


Königstraße - Sicherheitskampagne "schon gecheckt"
Königstraße: "Mit Abstand besser ans Ziel"


Schon gecheckt? "Wie schön, dass es doch einen Radweg gibt" rief mir der Busfahrer an der roten Ampel auf der Königstraße im bekannten belehrenden Ton von Kraftfahrer zu Radfahrer durch sein Seitenfenster zu, als er rechts neben mir auf der Rechtsabbiegerspur extra kurz anhielt. Was wollte er mir damit sagen? Dass ihm missfällt, dass ich als Radfahrer auf der Fahrbahn fahre trotz der Existenz irgendwelcher nicht benutzungspflichtiger Radwege? Die Königstraße hat derzeit eine große Anzahl an Plakaten der Sicherheitsaktion "schon gecheckt", die dafür werben sollen Radfahrer mit einem ausreichenden Abstand auf der Fahrbahn zu überholen. Hat der Busfahrer im Auftrag des HVV, der ja schließlich tagtäglich auf Hamburgs Straßen unterwegs ist, keines der Plakate gesehen oder verstanden? Und hat er als Führerscheinbesitzer seit 1998 immer noch nicht gecheckt, dass Radfahrer nur dann auf Radwegen fahren müssen, wenn diese ein blaues Verkehrszeichen haben (VZ 237, 240, 241) und zudem auch noch benutzbar und zumutbar sind? Wenn bei solch einem Berufskraftfahrer nach einer Woche Plakatausstellung auf Hamburgs Straßen nicht einmal die Message der Kampagne angekommen ist, welchen Wert hat sie dann?




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2 Kommentare:

  1. Hallo, ich komme ursprünglich aus Wien und lebe seit knapp einem Jahr in Hamburg. Seit September bin ich ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs.

    Ich gehöre zu den Fahrradfahrern die lieber auf der Fahrbahn unterwegs sind als auf diesen engen, unzumutbaren "Fahrradwegen" auf dem Gehweg. Auf der einen Seite finde ich die Trennung Fahrrad/Fussweg schlecht ausgeführt und oftmals viel zu eng. Auf der anderen Seite sind diese Fahrradwege in einem dermaßen schlechten Zustand, dass es einfach keinen Spaß mehr macht.

    Die Kampagne find ich prinzipiell gut, nur leider ist auf den Plakaten nicht ganz ersichtlich worum es geht ohne einen Blick auf die Website zu werfen. Im vorbeifahren ist es sogar noch schwieriger.

    Die Vorzeige Velorouten sind ja sehr schön, aber kaum abgebogen, muss man eigentlich wieder auf die Fahrbahn ausweichen.

    An der Stelle muss man auch weiter ansetzen, indem man versucht, die Radwege auf die Fahrbahn zu legen und somit den Radfahrer den Platz bietet den sie benötigen. Wenn der Platz da ist, fühlen sich mehr FahrradfahrerInnen sicher auf der Straße und die Akzeptanz der anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer gegenüber den Fahrrädern würde auch steigen.


    P.S.: Ich hatte am Wochenende in Lübeck ein ähnliches Erlebnis: Ich war mit meinem Rennrad auf der Straße unterwegs (der Radweg war nicht zu befahren mit dem Rennrad) und ein Motorradfahrer(!) wurde auf einmal neben mir langsamer und schrie "Fahr' am Radweg, du Penner!".

    Einige dieser Gedanken und Berichte sind auf: vie-hh.blogspot.de nachzulesen.

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  2. Hallo,

    ich erlebe in Lüneburg Busfahrer, die in der Fußgängerzone (wo sie hier originellerweise fahren dürfen) Radfahrer mit weniger als einem halben Meter Abstand überholen - mit Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h.
    Rücksichtslose besserwisserische Busfahrer ohne Kenntnis der Verkehrsregeln gibt es anscheinend überall reichlich.

    Das Elmshorner Schild sollte in den amtlichen Kennzeichenkatalog aufgenommen und überall reichlich aufgestellt werden. Dann entlarven sich alle Ausreden als das, was sie sind: dummdreist.
    Die Hamburger Schilder sind zwar graphisch originell, können aber nicht schnell genug erfaßt werden.

    Zu Busfahrern habe ich ein inniges Verhältnis, seit ich nach einer größeren OP vor dem Krankenhaus auf einem Zebrastreifen (!) von einem Busfahrer durchs heruntergekurbelte Fenster wegen meines langsamen Humpelns angepöbelt wurde. Mit vulgärer Wortwahl legte er mir nahe, gefälligst schneller über den Zebrastreifen zu gehen. Wer eine Outdoorjacke im Januar trägt, muß einfach mit Lichtgeschwindigkeit über den Zebrastreifen düsen können - auch wenn es direkt vorm Krankenhaus ist.

    Ich habe den Eindruck, das etliche Busfahrer ihren berechtigten Ärger über schlechte Arbeitsbedingungen (bei uns fehlen Toiletten an den Endhaltepunkten der Linien!) an Radfahrern und Fußgängern abreagieren.

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