27. April 2023

Etikettenschwindel in Krefeld: "Fahrradfreundliche Stadt" tatsächlich fahrradfeindliche Stadt

 

 Aktualisiert um 17.32 Uhr

Wegweisung in Krefeld - © Stefan Warda

 

 

 Die Stadt Krefeld wurde von Radfahrenden im Rahmen des Fahrradklima-Tests 2022 für ihre "fahrradfreundliche" Gestaltung mit der Note 4,5 ausgezeichnet - ausreichend -- (siehe WDR-Beitrag). Damit belegt die Stadt Krefeld in der entsprechenden Ortsgrößenklasse den 26. von 26 Plätzen. Wie konnte das nur geschehen? Krefeld nennt sich doch seit Jahrzehnten "fahrradfreundliche Stadt" - aufgrund der Mitgliedschaft in der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte NRW). Krefeld ist seit 1993 Mitglied in diesem Club, zählt zu den Gründungsmitgliedern und hat es nach dreißig Jahren Mitgliedschaft nicht fertiggebracht, Radfahrende von dieser "Fahrradfreundlichkeit" zu überzeugen. 

 

Bernd Müllener ging für die taz der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, dass die Stadt Krefeld sich immer noch ohne Scham "fahrradfreundliche Stadt" nennt:

"Dass die Aufnahmekriterien in die AFGS derart lax sind und sich sogar Krefeld radfreundlich nennen darf, macht das nicht die Arbeitsgemeinschaft überflüssig?"


Eine Krefelderin über die autogerechte Stadt Krefeld: 

"Aber Krefeld hat vor dem Parkdruck kapituliert. Parkmarkierungen reichen bis in Kreuzungsbereiche, sodass ich auch als Fußgängerin den Verkehr nur dann überblicken kann, wenn ich schon halb auf der Straße stehe." (taz)


 

Wegweisung in Essen - © Stefan Warda
 

 

Auch die Stadt Essen, seit 1995 offiziell "fahrradfreundlich", wurde von Radfahrenden für ihre "Fahrradfreundlichkeit" ausgezeichnet: Essen eroberte beim Fahrradklima-Test mit der Note 4,3 den 14. Platz von 14 Plätzen in der Ortsgrößenklasse mit mehr als 500.000 Einwohnenden. Grenzt das nicht an Verhöhung der Radfahrenden? 



"Radwege" in Essen (Frankenstraße) - © Stefan Warda


 

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