Seit dieser Woche wirbt Hamburg mit der Kampagne "Fahr ein schöneres Hamburg" für das Radfahren. Damit wurde um einige Jahre verspätet eine Maßnahme der "Radverkehrsstrategie für Hamburg" umgesetzt, die 2008 unter dem CDU-Senat beschlossen worden war.
5-1 Es wird eine professionell konzipierte Kommunikations- und Imagekampagne angeregt, die ein positives Bild vom Radfahren vermittelt und den Stellenwert und die Akzeptanz des Radverkehrs im Verkehrssystem verbessert. Die Kampagne soll hamburgspezifische Merkmale aufweisen und auch die Nahmobilität in den Stadtteilen berücksichtigen. Die BSU wird die Anforderungen und die Vorgehensweise zur Durchführung einer solchen Kampagne konkretisieren. Eine Möglichkeit ist das Einbeziehen von Hochschulen im Rahmen von Ideenwettbewerben.
5-2 Weitere Empfehlungen aus dem Fahrradforum für eine solche Kampagne sind:
• Die Kampagne soll Lust auf das Radfahren machen. • Auch die Autofahrerinnen und Autofahrer sollen über die Vorzüge des Radfahrens informiert und zum Umsteigen motiviert werden.
Zur Verzahnung mit den Verkehrssicherheitsaktivitäten soll die Botschaft transportiert werden: „Fahrt mehr Rad, aber sicher.“
• Radfahrende Spitzenpolitikerinnen und -politiker sowie sonstige Prominente sollen als Vorbilder integriert werden.
• Auch die vielen ehrenamtlich Tätigen (in den Verbänden) sollen einbezogen werden.
• Durchführung von Wettbewerben, z.B. zum „Fahrradfreundlichsten Stadtteil“.
• Integration des Themas „Diebstahl-Prävention“ durch Einbeziehen der Spezialdienststelle „Kriminalprävention“ des Landeskriminalamtes (LKA).
5-3 Im Sinne einer „Produktmarke“ für die Öffentlichkeitsarbeit zum Radverkehr in Hamburg sollten ein Slogan und/oder ein Logo eingesetzt werden. Diese Produktmarke kann im Rahmen der Kampagne entwickelt werden, sollte aber auch darüber hinaus als Klammer der verschiedenen Informations- und Kommunikationsmaßnahmen dienen.
5-4 Es soll eine kontinuierliche Information über die Umsetzung der Radverkehrsstrategie und der diesbezüglichen Maßnahmen entsprechend dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ gewährleistet werden. Hierzu können vor allem Presseartikel, Flyer (z.B. zu hergerichteten Radrouten) und das Internet dienen.
5-5 Zur Abstimmung der Vielzahl der bereits laufenden und zukünftig möglichen Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit, auch unterhalb der Ebene einer Kommunikationskampagne, soll ein Arbeitskreis unter Leitung der BSU gebildet werden. Teilnehmer: Dienststellen und Verbände, die sich bereits in diesem Bereich engagieren.
5-6 In den Bezirken können sich – entsprechend dem Hamburger Fahrradforum – „Bezirksforen“ bilden, die die Ansätze und Maßnahmen der Radverkehrsstrategie (Gesamtstadt) auf die Ebene der Bezirke und Stadtteile herunterbrechen und sie entsprechend ortsbezogen weiterentwickeln.
Laut der "Radverkehrsstrategie für Hamburg" sollte die ehemalige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) verantwortlich für die Imagekamagne sein. An der Festlegung der Anferderungen und Vergehensweise sollten die Behörde für Bildung und Sport (BBS) und die Behörde für Inneres (BfI) beteiligt werden. Verantwortlich für die Produktmarke (Slogan, Logo) sollte die BSU sein. Die Kampagne hätte gemäß der "Radverkehrsstrategie für Hamburg" spätestens bis 2015 durchgeführt werden sollen.
Der Koaltionsvertrag der jetzigen Landesregierung hat das Thema wieder aufgegriffen und auf einen Bürgerschafts-Antrag an den Senat umgesetzt.
Die Koalitionspartner möchten in Hamburg ein Willkommensklima für den Radverkehr schaffen und eine langfristige, facettenreiche, moderne Kampagne starten, die die Vorteile des Fahrrads als ideales städtisches Verkehrsmittel ins Gespräch bringt. Dabei soll das positive Image des Radfahrens verstärkt werden und identitätsstiftend wirken. Eine solche Kampagne kann Radfahren inszenieren und erlebbar machen. Damit können Mobilitätsgewohnheiten hinterfragt und zum Umsteigen motiviert werden.
Für die jetzige Kampagne "Fahr ein schöneres Hamburg" hatte die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) eine Werbeagentur beauftragt. Schade, dass dabei solch ein sperriger Slogan entstanden ist.
Auf der neu geschalteten Seite fahrrad.hamburg sind einige Informationen zum Radverkehr in Hamburg gebündelt, z.B. aktuell zum Winterdienst.
Zum Vergleich zu "Fahr ein schöneres Hamburg" das vor zehn Jahren entstandene Video zur Kampagne "City of cyclists" der Stadt Kopenhagen.
Copenhagen - City of Cyclists from Mikael Colville-Andersen on Vimeo.
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