14. Dezember 2016

Hamburg: CDU-Abgeordnete fordern Radschnellwege

Hamburg: CDU deputies call on senate for fast cycle routes


Kopenhagen, Cykelslangen - © Stefan Warda


CDU-Bürgerschaftsabgeordnete beantragen Untersuchung von Trassen auf ihre Tauglichkeit zur Einrichtung von Radschnellwegen

Mehrere CDU-Bürgerschaftsabgeordnete haben einen Antrag gestellt, der auf eine Untersuchung zweier Trassen zur Eigung auf Einrichtung von Radschnellwegen abzielt. Die anvisierten Trassen sind die aufgelassene Güterbahntrasse zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll und die neue Wilhelmsburger Reichsstraße neben den Fernbahngleisen zwischen Veddel und der Süderelbe.

Der größte Teil der Güterbahntrasse zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll dient als Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe durch den Bau der Flughafen-S-Bahn. Falls diese Ausgleichsfläche in einen Radschnellweg umgewandelt werden sollte, müssten anderweitig Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden.


Hamburger "Nordbahntrasse": Als Alternative zur abschreckenden Langenhorner Chaussee würde sich die Trasse der ehemaligen Güterbahn Ohlsdorf - Ochsenzoll anbieten

Bahnhof Fuhlsbüttel: Links die Trasse der ehemaligen Güterbahnlinie Ohlsdorf - Ochsenzoll neben dem U-Bahngleis - © Stefan Warda

Ihren Antrag verbinden die Abgeordnete mit der von der CDU initiierten "Radverkehrsstrategie für Hamburg" von 2008. Allerdings halten die Abgeordneten es für falsch, Autofahrer zum Umstieg auf das Rad durch Flächenumwidmung zu bewegen.

Zur Förderung des Radverkehrs hat der CDU-geführte Senat im Januar 2008 die bis heute gültige Radverkehrsstrategie für Hamburg (Drs. 18/7662) beschlossen, die von dem aus Vertretern von Verbänden, Vereinen, Verwaltung und Politik bestehendem Fahrradforum erarbeitet wurde. Viele der mit der Radverkehrsstrategie erhofften und erwünschten Wirkungen sind inzwischen eingetreten. In den letzten Jahren gab es aber auch Negativentwicklungen. Insbesondere die weiterhin hohe Zahl von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung deutet darauf hin, dass die Verkehrssicherheit zuletzt vernachlässigt wurde und dass dem Wachstum des Radverkehrsanteils faktische Grenzen gesetzt sind. Es war und ist bedauerlich, dass ein von der CDU-Bürgerschaftsfraktion erst im Sommer 2016 in die Bürgerschaft eingebrachter Antrag zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit am Widerstand von SPD, GRÜNEN und LINKEN (R2G) scheiterte.
Für die CDU ist aber weiterhin klar: Der Radverkehr muss auch in Zukunft gefördert werden. Das Wachstum muss allerdings organisch und nicht sprunghaft, es muss mit Außenmaß und nicht mit der Brechstange, es muss im Konzert mit und nicht einseitig gegen andere Verkehrsmittel erfolgen. Unser Ziel ist, dass immer mehr Menschen mit dem Rad schnell und sicher ans Ziel gelangen durch attraktive Rahmenbedingungen und nicht durch einseitige Politik und staatlichen Zwang zulasten anderer Verkehrsteilnehmer.

Nach Auffassung der CDU-Abgeordneten könnten Radverkehrsverbindungen demnach nur dort ausgebaut werden, wo nicht die Belange des Fußgängerverkehrs, des öffentlichen Verkehrs und des bisherigen Vorrangs des Autoverkehrs einschließlich der Stehzeuge tangiert würden. Demnach bliebe zur Förderung des Radverkehrs tendenziell nur Platz auf Brachflächen, in Parks, entlang von Grünzügen oder die Überbauung von Wasserflächen. In hochverdichteten zentrumsnahen Stadträumen könnte demnach der Radverkehr nicht gefördert werden - ganz im Gegensatz zu Kopenhagen, wo seit Jahrzehnten Schritt für Schritt Fahrspuren oder Räume für Stehzeuge zur Verbreiterung vorhandener Radwege geopfert werden.


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1 Kommentar:

  1. Natürlich fordert die CDU Radschnellwege, tut ja auch keinem PKW-Fahrer weh.

    Christoph

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