Vesterbrogade: Radwege werden auf drei Meter je Straßenseite verbreitert
Kopenhagen hat den Radverkehr in den letzten zehn Jahren erheblich steigern können. Um nun auch die Infrastruktur an die Bedürfnisse der Radfahrer anzupassen werden die Radwege in der Vesterbrogade angepasst. Die Radwege sollen ein Regelmaß von drei Metern erhalten, an Engstellen jedoch mindestens 2,8 Meter breit werden. Dadurch sollen sich die Radwege um 80 bis 100 cm verbreitern. Eine weitere Bushaltestelle soll einen Wartebereich für Busfahrgäste erhalten. Von 23 Autoparkplätzen werden neun verloren gehen. Mit dem Umbau soll die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger erhöht werden. Die Bauarbeiten sollen von Mai bis September andauern. Der Umbau des 350 Meter langen Abschnitts soll inklusive Leitungsarbeiten eine Million Euro kosten. Über die Vesterbrogade soll zukünftig ein "Superradweg" (Veloroute / Radschnellweg) nach Roskilde verlaufen. Diese sind Teil des Kopenhagener PLUS-Radwegenetzes, auf denen das dreispurige Radfahren möglich sein soll. Somit wird die Leistungsfähigkeit für den Individualverkehr innerhalb des vorhandenen Straßenquerschnitts erhöht.
Vesterbrogade |
Die Vesterbrogade ist die Haupteinkaufsstraße im Quartier Vesterbro nahe des Kopenhagener Hauptbahnhofs und zugleich auch Hauptverkehrsstraße. Beim letzten Umbau der Straße vor rund zehn Jahren erhielt die Vesterbrogade einen aufgepflasterten Mittelstreifen, der Fußgängern das Queren der Straße quasi auf ganzer Länge angenehm und sicher erleichtern hilft. Zudem waren zahlreiche Abstellmöglichkeiten für Radfahrer geschaffen worden. Zur Verminderung von Konflikten zwischen Radlern und Busverkehr sowie Radlern und Busfahrgästen bekamen einige Bushaltestellen Warteflächen für Fahrgäste.
Vesterbrogade |
Vor etwa zwei Jahren wurde der Umbau des südlichen Teils der Nørrebrogade, der zentralen Einkaufsstraße im Quartier Nørrebro, abgeschlossen. Dort haben die Radwege eine Breite von bis zu vier Metern erreicht. Anders als in der Vesterbrogade können nur noch Radfahrer und Linienbusse die Nørrebrogade in ganzer Länge durchfahren. Der MIV muss auf dem Weg zur Innenstadt auf parallele Straßen ausweichen.
Sowohl Vesterbrogade, Nørrebrogade, als auch die Planung "Neue Amagerbrogade", eine weitere wichtige Geschäftsstraße, könnten als Gegenbeispiele zu Straßenplanungen in Hamburg dienen. Heftig diskutiert werden die Planungen zu Osterstraße und Lange Reihe, beides ähnlich strukturierte Straßen wie die drei vorgestellten Kopenhagener Straßen. Hamburgs Planer und Politiker behaupten zwar immer wieder Hamburger Straßen seien vergleichsweise besonders eng. Ein Vergleich mit den Lösungen in Kopenhagens engen Straßen - hier Vesterbrogade, Nørrebrogade und Amagerbrogade - lohnt da allemal. Im Gegensatz zu Hamburg hat in Kopenhagen der fließende Verkehr Vorrang vor dem ruhenden Verkehr - so wie es zwar im Hamburger Wegegesetz festgelegt ist, aber dennoch kaum jemals in Hamburg zur Anwendung kommt.
Vergleich Kopenhagen - Hamburg
Vesterbrogade - Geschäftsstraße und Hauptstraße des Stadtteils Vesterbro, quasi die Lange Reihe Kopenhagens |
Ideen für die neue Osterstraße
Im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau der Osterstraße werden derzeit Unterschriften für eine autofreie Osterstraße gesammelt. Und das Bezirksamt möchte die Wünsche der Bürger zur Zukunft der Osterstraße erfahren. Anfang Juli möchte das Bezirksamt
gerne dazu die Bürger vor Ort in einem mobilen Baubüro
begrüßen: Alle interessierten Anwohner, Gewerbetreibende,
Nachbarn sowie Kinder und Jugendliche sollen die Gelegenheit
bekommen, Anregungen und Ideen zur Umgestaltung der Osterstrasse
textlich oder auch graphisch zu formulieren. Hierzu wird das
Fachamt Management des öffentlichen Raumes Flyer vor Ort zu
Verfügung stellen, auf denen die Bürger ihre Anregungen
niederschreiben können.
Zu den folgenden Öffnungszeiten werden
je ein Mitarbeiter des beauftragten Planungsteams und des
Bezirksamts vor Ort im mobilen Baubüro sein, um Fragen,
Anregungen und Ideenskizzen entgegen zu nehmen:
Datum: 2. bis 7. Juni 2014,
jeweils 9 bis 12 und 16 bis 20 Uhr
Ort: Fanny-Mendelssohn-Platz,
U-Bahn-Haltestelle Osterstraße
Vesterbrogade - der Mittelstreifen ermöglicht Fußgängern leichtes Queren der Straße Vesterbrogade - easy street crossing via the cubble stone stripe |
Vesterbrogade ca. 2004 / 2005 mit Radwegen - heutiger Zustand (bei Helgolandsgade / Trommesalen) Vesterbrogade as today with cycle tracks |
Vesterbrogade 1968 noch ohne Radwege (bei Helgolandsgade / Trommesalen, Foto: Kurt Rasmussen) Vesterbrogade in 1968 without cycle tracks |
Vesterbrogade: Diese Radwege werden auf 2,8-3 Meter verbreitert Vesterbrogade: These cycle tracks will be widened up to three meters |
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