30. Juni 2018

Hamburg: Veloroute 2 bleibt in der Weidenallee weiterhin gesperrt

Hamburg: Cycle route at Weidenallee still closed due to mismanagement
Aktualisiert am 01.07.2018

Kampfradler auf der Veloroute 2 an der Baustelle Weidenallee 60 - © Stefan Warda


Die Veloroute 2 bleibt in der Weidenallee weiterhin gesperrt - zeitweise sogar für beide Fahrtrichtungen. Trotz Unterrichtung der örtlich zuständigen Verkehrsbehörde (PK17) wurde die Sperrung stadtauswärts kurz vor der Kreuzung mit der Schäferkampsallee und der Fruchtallee immer noch nicht aufgehoben.

Zeitweise gilt die Unterbrechung der Veloroute 2 auch in Richtung stadteinwärts, verursacht durch Stehzeuge. Diese blockieren die Überleitung vom für den Radverkehr freigegeben Gehweg auf die Fahrbahn. Im weiteren Verlauf ist der Gehweg jedoch nicht für Radfahrer freigegeben, wodurch für den Radverkehr eine Sperrsituation entsteht. Bei Einfahrt in die Weidenallee an der Kreuzung mit der Fruchtallee und der Bellealliancestraße ist die Fahrbahn wegen der Baumaßnhme gesperrt. Radfahrer dürfen für einen kurzen Abschnitt den Gehweg benutzen, um anschließend auf die Fahrbahn zu wechseln.


Veloroute 2, Weidenallee / Bellealliancestraße: Gehwegradeln an der Baustelle erlaubt - © Stefan Warda

Velroute 2, Weidenallee 67: Radfahrer sollen auf die Fahrbahn wechseln - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidneallee 67: Wegen Kampfparkern bleibt die Veloroute häufig unterbrochen - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidneallee 67: Wegen Kampfparkern bleibt die Veloroute häufig unterbrochen - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidneallee 67: Wegen Kampfparkern bleibt die Veloroute häufig unterbrochen - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidneallee 67: Aufleitung vom Gehweg auf die Fahrbahn, falls mal nicht versperrt - © Stefan Warda


 
Fehlinformation seitens der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Die Sperrung der Veloroute widerspricht den Ankündigen der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI). Die Behörde ließ kurz vor Beginn der Baumaßnahme verlauten, dass Radfahrer die Straße weiterhin sicher durchqueren könnten.
Fußgänger und Radfahrer können die Straße weiterhin sicher durchqueren.

Diese Fehlinformation reiht sich ein in regelmäßige Fehlinformationen der BWVI zu angeblichen Radverkehrsführungen an Baustellen. Das ist sehr ärgerlich und passt nicht zu einer Stadt, die für sich das Ziel in Anspruch nimmt, "Fahrradstadt" werden zu wollen. Solche Falschinformationen führen unwillkürlich zu Regelverstößen und genereller Nichtbeachtung von Verkehrszeichen und Anordnungen. Radfahrern wird durch solche Propaganda das Kampfradeln nahegelegt.


Sperrung der Nebenfahrbahn der Schäferkamspallee für den durchgehenden Radverkehr aufgehoben
Die Nebenfahrbahnen in der Schäferkampsallee sind mittlerweile für den Radverkehr freigegeben worden. Nicht nur Anlieger, sondern auch ganz normale Radfahrer dürfen dort wieder in Richtung Innenstadt radeln.


Schäferkampsallee / Weidenallee, freigegebene Nebenfahrbahn - © Stefan Warda

Schäferkampsallee / Schäferstraße, freigegebene Nebenfahrbahn - © Stefan Warda



Mehr . . . / More . . . :
.

Hamburg: Leihradsystem StadtRAD soll ausgebaut werden

Hamburg: Bike rental system StadtRAD gets new bikes


Leihräder von StadtRAD - © Stefan Warda


Nach Neuausschreibeung des Leihradsystems wird das StadtRAD weiterhin von der Deutschen Bahn betrieben. Es soll jedoch einige Änderungen geben.

Deutschlands wohl erfolgreichstes Leihradsystem StadtRAD soll vollkommen erneuert werden. Mit der Neuauschreibeung will die Deutsche Bahn im nächsten alle Räder austauschen. Zudem soll die Flotte auf 4.500 Räder aufgestockt werden. Die Zahl der Ausleihstationen soll auf 350 erhöht werden. Unter den Leihrädern soll es 70 e-unterstützte Cargobikes geben. Für alle Leihräder soll der Ausleihvorgang vereinfacht werden. Die Freischaltung soll nicht mehr am Hinterrad erfolgen, sondern am Lenker der Räder. Die Ausleihe soll auch über das e-Ticket des HVV möglich sein. Auch zukünftig sollen die ersten dreißig Ausleihminuten kostenlos bleiben.


Mehr . . . / More . . . :
.

29. Juni 2018

Immer weniger Hamburger nutzen das Auto als Verkehrsmittel - Deutliche Zunahme bei ÖV und Rad

Fewer Hamburgers prefer cars as a means of transport

Aktualisiert am 01.07.2018
Veloroute 1, Neuer Pferdemarkt: Radfahrendenkolonnen - © Stefan Warda


Radverkehrsanteil liegt mittlerweile bei fünfzehn Prozent, Transport mit dem Auto nur noch bei 36 Prozent

Die Hamburger haben ihr Verhalten bezüglich der Verkehrsmittelwahl angepasst. Sie fahren weniger mit dem Auto, dafür mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad. Dies ergibt die neueste Befragung Mobilität in Deutschland (MiD) mit den aktuellen Zahlen für 2017. Rückläufig ist der Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden. 2002 wählten noch 47 Prozent der Hamburger das Auto, 2009 noch 42 Prozent, 2017 dagegen nur noch 36 Prozent. Der Radverkehrsanteil ist von neun Prozent im Jahr 2002 über zwölf Prozent im Jahr 2009 auf fünfzehn Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Auch der öffentliche Nahverkehr ist gegenüber der letzten Erhebung um drei Prozentpunkte beliebter geworden und liegt nun bei 22 Prozent. Letztendlich bewegen sich viele Bürger im Fußverkehr, dessen Anteil 27 Prozent ausmacht.


Entwicklung der Wege mit MIV und Rad - Datenquelle: Mobilität in Deutschland 2017


Das Ergebnis der Befragung belegt, dass es absolut notwendig ist, dem Radverkehr in Hamburg mehr Platz zu verschaffen. Ziel des Senats ist es, den Radverkehrsanteil bis spätestens 2029 auf 25 Prozent zu steigern. Dazu bedarf es noch enormer Anstrengungen. Die Radverkehrsanlagen, die heute mit den üblichen Standards geschaffen werden, werden in zehn Jahren dem heute geplanten Bedarf überwiegend nicht mehr gerecht werden.


Anteile der Verkehrsmittel an allen Wegen - Datenquelle: Mobilität in Deutschland 2017




Mehr . . . / More . . . :
.

28. Juni 2018

Hamburg: Neue Radspur am Theodor-Heuss-Platz

Hamburg: New bike lane at Theodor-Heuss-Platz


Edmund-Siemers-Allee, neuer Radspurabschnitt Richtung Theodor-Heuss-Platz - © Stefan Warda


Radspur neben der Verbindungsbahn stadteinwärts nun durchgängig zwischen Rentzelstraße und Dammtordamm über An der Verbindungsbahn, Bundesstraße, Edmund-Siemers-Allee und Theodor-Heuss-Platz befahrbar

Vor dem Dammtorbahnhof wurde eine neue Radspur eingerichtet. Die vor wenigen Wochen eingerichtete Radspur entlang der Edmunds-Siemers-Allee wurde somit weiter zum Bahnhof Dammtor verlängern. Dadurch gibt es nun stadteinwärts eine durchgehende Radspur parallel zu Verbindungsbahn zwischen Rentzelstraße und Dammtordamm im Verlauf des Straßenzugs An der Verbindunsgbahn, Bundesstraße, Edmund-Siemers-Allee und Theodor-Heuss-Platz.



Theodor-Heuss-Platz, neue Radspur - © Stefan Warda

Theodor-Heuss-Platz, neue Radspur - © Stefan Warda





Für den Radverkehr stadteinwärts entfällt nun dadurch der lästige und zeitaufwändige Straßenseitenwechsel und das Befahren des desolaten Zweirichtungsradwegs vor dem Uni-Hauptgebäude. Dort gab es erhebliche Konflikte, weil der stark frequentierte Gehweg neben dem viel befahrenen Radweg mit 1,5 Metern Breite vollkommen unangemessen ist.


Edmund-Siemers-Allee / Theodor-Heuss-Platz, provisorische Bushaltestelle - © Stefan Warda



Radfahrende werden allerdings noch bis Ende der Bauarbeiten vor dem Bahnhof Dammtor mit Konflikten rechnen müssen, da die Bushaltestelle vorläufig aus der Mittellage an den Rand verlegt zur Radspur wurde.


Edmund-Siemers-Allee, Radspur - © Stefan Warda

Edmund-Siemers-Allee, Radspur - © Stefan Warda

Edmund-Siemers-Allee, Radspur - © Stefan Warda


Der ADFC Hamburg kritisiert allerdings scharf die neue Radspur entlang der Edmund-Siemers-Allee. Tatsächlich erfüllt diese nicht die Mindestbreite für Radfahrstreifen. Erforderlich sind demnach 1,85 Meter inklusive der Markierung. Die Radspur ist leider etwas schmaler.



Leider müssen Radfahrende auch auf der neuen Radspur mit Geisterradlern rechnen.


Edmund-Siemers-Allee, Radspur und Geisterradler - © Stefan Warda

Edmund-Siemers-Allee, Radspur und Geisterradler - © Stefan Warda



Mehr . . . / More . . . :
.

27. Juni 2018

Hamburg: Mehr Tempo 30 auf dem Eppendorfer Weg

Hamburg: Speed limit along Eppendorfer Weg


Eppendorfer Weg, zukünftig Veleroute 13 - © Stefan Warda


Nach einem Bericht des Abendblatts von heute soll Tempo 30 auf dem Eppendorfer Weg ausgedehnt werden. Zukünftig soll auf gesamter Länge der Straße Tempo 30 gelten. Dies habe eine Prüfung der Innenbehörde ergeben.

Der Eppendorfer Weg soll zukünftig eine wichtigere Rolle für den Radverkehr spielen. Die geplante Veloroute 13, eine Ringlinie zwischen Altona und Hamm, soll zwischen Eimsbütteler Chaussee und Falkenried über den Eppendorfer Weg verlaufen. Somit wäre nur ein relativ kurzer Abschnitt des Eppendorfer Wegs, also der zwischen Falkenried und Curschmannstraße / Lehmweg, nicht Teil der geplanten Veloroute 13.


Mehr . . . / More . . . :
.

25. Juni 2018

Baustellenpropaganda in der "Fahrradstadt" Hamburg: Wie befürchtet bleibt die Veloroute 2 in der Weidenallee gesperrt

Hamburg: In most cases cyclists get no way at construction sites


Gesperrte Veloroute 2, Weidenallee 60: Laut der Wirtschaftsbehörde sollen Radfahrende diese Stelle "sicher durchqueren" können - © Stefan Warda


Die Weidenallee wird derzeit im Rahmen des Veloroutenausbau umgestaltet. Seit 7. Juni ist die Weidenallee daher für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Sperrung soll noch bis Ende August andauern. Wie befürchtet betrifft die Sperrung entgegen der üblichen Propaganda der Wirtschaftsbehörde (BWVI) auch den Radverkehr.

Fußgänger und Radfahrer können die Straße weiterhin sicher durchqueren.

Angeblich sollten laut der Pressepropaganda der BWVI Radfahrende die Weidenallee "weiterhin sicher durchqueren" können, tatsächlich ist dies aber unmöglich bzw. verboten.


Veloroute 2, Weidenallee / Kleiner Schäferkamp: Radfahrende dürfen in den Baustellenbereich einfahren - © Stefan Warda


Bei der Fahrt stadtauswärts gelangen Radfahrende bis kurz vor die Kreuzung mit der Fruchtallee bzw. Schäferkampsallee. Dort verbietet ein Verkehrszeichen 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art) die Weiterfahrt (Laut der Straßenverkehrs-Ordnung zählen Fahrräder auch zu den Fahrzeugen.). Einige Meter weiter beginnt ein benutzungspflichtiger Stummelradweg, der jedoch mit Baustellenmaterial blockiert ist.


Veloroute 2, Weidenallee / Agathenstraße: Der Gehweg bleibt für Radfarende tabu - © Stefan Warda


Einmal mehr zeigt sich, dass die Ankündidungen der Behörde nichts anderes als leere Versprechen sind. In Folge verkündet die Wirtschaftsbehörde freie Wege für Radfahrende im Bereich von Baustellen, ohne dass diese jemals eingerichtet werden.


Veloroute 2, Weidenallee 60: Die Weiterfahrt ist auch für Radfahrende verboten - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidenallee 60: Die Weiterfahrt bleibt leider auch für Radfahrende verboten - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidenallee / Schäferkamspallee: Der benutzungspflichtige Radweg ist unbenutzbar, die Veloroute bleibt unterbrochen und kann somit nicht sicher durchquert werden - © Stefan Warda


Wenige Meter weiter in der Schäferkampsallee wird Radfahrern eine weitere ärgerliche Baustellensituation geboten. Die Nebenfahrbahn der Schäferkamspallee ist abWeidenallee bis kurz vor dem Schlump von Bauarbeiten beeinträchtigt. Allerdings dürfen nicht Radfahrer, die ein anliegen haben, die Nebenfahrbahn, auf der sogar ein Schutzstreifen markiert wurde, befahren. Alle anderen müssen auf die sechsspurige Hauptfahrbahn ausweichen und sich dem Nahkampf mit Kampffahrern ausliefern, die "ihren Platz verteidigen" wollen.


Schäferkampsallee / Weidnealle: Die Einfahrt ist nur für Radfahrer mit Anliegen gestattet, der Durchgangsverkehr ist nicht gestattet - © Stefan Warda

Schäferkamspallee aus Radfahrerperspektive während der Sperrung der Nebenfahrbahn - © Stefan Warda

Schäferkamspallee / Schäferstraße: Durchgehender Radverkehr muss auf die Hauptfahrbahn ausweichen - © Stefan Warda

Schäferkampsallee: Der benutzungspflichtige Radweg, der am Ende der Nebenfahrbahn beginnt, ist für Radfahrende auf der Fahrbahn unerreichbar. Somit müssen Radfahrende wegen der Sperrung der Nebenfahrbahn auf der Fahrbahn die nächste Kreuzung queren, u.U. mit nicht angepassten Räumzeiten an der Lichtzeichenanlage - © Stefan Warda



Mehr . . . / More . . . :
.

Ich mach mir meine Welt, wie sie mir gefällt: Neun Kampffahrer in fünfzehn Minuten

Fifteen minutes in Hamburg: Nine motorists violate traffic rules


Mühlenkamp 23, Kreuzung mit der Gertigstraße: Seit des Umbaus im Rahmen der Busbeschleunigung muss der MIV geradeaus fahren, nur Radfahrer dürfen links in die Gertigstraße abbiegen - © Stefan Warda


Radfahrer halten sich bekanntlich nie an Verkehrsregeln - so oder ähnlich ist es von einem großem Teil der deutschen Bevölkerung zu hören. Umgekehrt soll diese Aussage wohl bedeuten, dass Autofahrer sich wohl immer an Verkehrsregeln halten. Schließlich haben sie einen Führerschein gemacht, fahren mit einem Kennzeichen und müssen sich sogar auch noch anschnallen. Die Stuttgarter Bloggerin Sabine Lehmann hat sich heute mit der Thematik ausführlich auseinandergesetzt: Ich habe ja nichts gegen Radfahrer, aber ...

Fünfzehn Minuten an einer Hamburger Kreuzung zeigen neun Autofahrer, die die Verkehrsregeln bewusst missachtet haben. Also naja, das waren wohl alles Versehen. Die fahren sonst ganz bestimmt immer ganz brav. Und Halten und Parken ansonsten auch immer ganz rücksichtsvoll und regelkonform. Schließlich sind es ja keine Radfahrer . . .


Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Der Kampffahrende auf der Radspur behindert den nachfolgenden Bus, der auf der rechten Fahrspur leider nicht passieren kann - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Erst als der Kampffahrende abbiegt, kann der nachfolgende Bus über die Kreuzung fahren - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda

Mühlenkamp 23: Kampffahrer - © Stefan Warda


Übrigens soll die Kreuzung Bestandteil der geplanten Veloroute 13 werden. Radfahrende sollen in deren Verlauf vom Mühlenkamp links in die Gertigstraße abbiegen.



Mehr . . . / More . . . :
 .

21. Juni 2018

300.000 Radfahrende im Mai 2018 - Rekord an der Zählstelle An der Alster

New record: 300,000 cyclists in May 2018 at Alster lake

Aktualisiert am 22.06.2018
An der Alster, Dauerzählstelle - © Stefan Warda


Die Radfahrenden-Zählstelle an der Außenalster verzeichnet einen neuen Rekord. Im Mai 2018 wurden An der Alster mehr als 300.000 Radfahrende gezählt. Durchschnittlich passierten im Mai 2018 jeden Tag 9856 Radfahrende den Messpunkt. Seit Inbetriebnahme der Zählsäule im Oktober 2014 hatte es kein höheres Radfahrendenaufkommen an Hamburgs bislang einziger Dauerzählstelle gegeben. Die Ergebnisse beruhen auf einer Senatsantwort auf eine schriftliche kleine Anfrage des Bürgerschafts-Abgeordneten Martin Bill.




Laut den Monatsauswertungen seit 2015 passierten in den ersten Monaten diesen Jahres mehr als 800.000 Radfahrende die Zählstelle An der Alster. Das ist bisheriger Rekord. In den Jahren zuvor lag der Wert für die Monate Januar bis Mai bei 754.000, 733.000 und 757.000. Der Rekord-Wert für dieses Jahr überrascht, denn das Ergebnis für 2018 fällt trotz der langen Winterperiode mit ungeräumten und unpassierbaren Radwegen im Monat März gut aus. Im Februar und März 2018 wurden bislang die wenigsten Radfahrenden für diese Wintermonate an der Zählsäule ermittelt. Nur 94.000 Radfahrende ermittelte die Zählstelle im März 2018 wegen der schlechten Winterdienst-Bedindungen auf Hamburgs Straßen. Ein Jahr zuvor waren es 166.000 Radfahrende, die den Radweg an der Außenalster nutzten.


Geplante Velorouten 5 und 6, An der Alster: Der benutzungspflichtge Zweirichtungsradweg bei der Zählsäule ist während der Hauptverkehrszeit vollkommen überlastet. Überholen langsamer Radfahrender ist bei Gegenverkehr unmöglich - © Stefan Warda

Im Hinblick auf den ITS-Verkehrskongress kündigte die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) die Erneuerung des Zählstellennetzwerkes an. Zukünftig soll es 44 Dauerzählstellen im gesamten Stadtgebiet geben. Zusätzlich zur bekannten Zählsäule An der Alster sollen 2019 weitere sieben Zählsäulen (Mönckebergstraße, Große Bergstraße, Osterstraße, Krugkoppelbrücke, Wandsbeker Markt, Hermann-Blohm-Straße, Alte Holstenstraße) installiert werden. Alle weiteren Dauerzählstellen sollen unsichtbar bleiben.



Mehr . . . / More . . . :
.

17. Juni 2018

Hamburg: Grüne und SPD wollen Eppendorfer Landstraße umgestalten

Hamburg: New design for Eppendorfer Landstraße


Eppendorfer Landstraße 92: Fakeradweg - © Stefan Warda


Grüne und SPD haben in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord einen Antrag zur Umgestaltung der Eppendorfer Landstraße eingebracht. Das Bezirksamt soll ein Konzept für ein Beteiligungsverfahren erstellen.

Für die genaue Gestaltung soll ein Beteiligungsverfahren durchgeführt werden, in dem insbesondere Möglichkeiten ein Mehr an Lebensqualität zu generieren diskutiert und von Fachplanern untersucht werden sollen.


Umgestaltung der Eppendorfer Landstraße (Quelle: FHH, Baubehörde: Straßenraumgestaltung und Verkehrsberuhigung in Hamburg, ca. 1989)


Die Eppendorfer Landstraße ist eine beliebte Einkaufsstraße im Stadtteil Eppendorf. In den 1970er Jahren wurde sie letztmalig aufwändig umgestaltet und den Bedürfnissen der autogerechten Stadt angepasst. Die schon vor dem damaligen Umbau vorhandenen Radwege verliefen noch fahrbahnparallel und geradlinig, wurden jedoch häufig von Wildparkern missbraucht. Mit dem Umbau wurden die Straßenbahnschienen der 1969 eingestellten Linie 18 entfernt, extrem viel Platz für Stehzeuge eingerichtet und drumherum schmale Slalomradwege gelegt, die teilweise gleichzeitig auch zum Abstellen von Fahrrädern dienen. Die Doppelnutzung der "Radwege" zum gleichzeitigen Befahren und Parken wurde aus praktischen Gründen gewählt: Unmittelbar neben den Fakeradwegen wurden Bügel zum Anschließen von Fahrrädern eingebaut, sodass die "Radwege" bei Gebrauch der Bügel allerdings unbenutzbar sind. Die Bügel sollten jedoch auch das Wildparken mit den vierrädrigen Stehzeugen auf den "Radwegen" verhindern, gleichzeitig Platz zum Fahrradparken vorhalten, ohne jedoch dadurch den MIV und den Fußverkehr zu beeinträchtigen. Mittlerweile werden in Hamburg Fahrradbügel nicht mehr unmittelbar neben "Radwegen" aufgestellt (wie sonst noch beispielsweise in der Fruchtallee bei Radwegbenutzungspflicht vorhanden), so dass die Benutzbarkeit dieser dadurch beeinträchtigt wird.


Eppendorfer Landstraße 102: Fakeradweg - © Stefan Warda

Seit 2015 sind in der Eppendorfer Landstraße nicht mehr durchgängig "Radwege" vorhanden. In Richtung Norden wurde zwischen Hegestieg und Haynstraße der im Dooringbereich verlaufende "Radweg" entfernt und zu Baumscheiben umgewandelt. Radfahrende müssen dort auf jeden Fall auf die Fahrbahn ausweichen. Mangels einer sicheren und direkten Einfädelung auf die Fahrbahn fahren viele Radfahrnde in dem Abschnitt regelwidrig über den Gehweg.


Eppendorfer Landstraße 65: Fakeradweg mit Geisterradlern - © Stefan Warda

Eppendorfer Landstraße: Slalomparcour für den Radverkehr - © Stefan Warda

Gegen die Radwegbenutzungspflicht wurde 1999 von einem damals in Hamburg lebenden Bürger Klage eingereicht. Nach einem mehrstufigen Klageverfahren bis zum Bundesverwaltungsgericht ließ die beklagte Innenbehörde die letzten benutzungspflichtigen Abschnitte in den Jahren 2010 / 2011 freigeben. Dennoch fahren immer noch viele Radfahrende - wenn nicht sogar die Mehrzahl - nicht auf der Fahrbahn, also regelwidrig auf Gehwegen oder den benutzbaren Abschnitten der noch vorhandenen Fakeradwege.


1968 wurde der die Kreuzung Eppendorfer Landstraße / Lenhartzstraße / Curschmannstraße / Eppendorfer Weg / Lehmweg / Eppendorfer Baum autoverkehrsgercht ausgebaut, nachdem der Straßenbahnlinienverkehr über die Curschmannstraße zum UKE ein Jahr zuvor eingestellt worden war - © Stefan Warda


Eppendorfer Landstraße / Hegestieg: Richtung Norden wurde 2015 der "Radweg" beseitigt - © Stefan Warda


Laut Vorstellungen von SPD und Grünen sei insbesondere der Abschnitt zwischen Goernestraße / Kümmellstraße und Martinistraße / Eppendorfer Marktplatz für eine Verkehrsberuhigung geeignet. Der MIV könne über Kümmellstraße / Schottmüllerstraße / Martinistraße umgeleitet werden.



Mehr . . . / More . . . :
.