29. Juli 2016

Hamburg: Neue Osterstraße für "Deutschen Verkehrsplanungspreis 2016" nominiert

Hamburg: New Osterstraße nominated for German transport planning award

Osterstraße - © Stefan Warda

Die umgestaltete Osterstraße wurde mit zwei weiteren konkurrierenden Projekten für den Deutschen Verkehrsplanungspreis 2016 nominiert. Im Oktober soll die Preisvergabe durch die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) erfolgen. Eingereicht wurden insgesamt 21 Projekte.

Das Umgestaltungsprojekt „Mehr Freiraum in der Osterstraße“ ist von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) in Berlin für den Deutschen Verkehrsplanungspreis 2016 nominiert worden. Der Fokus des diesjährigen Wettbewerbs liegt auf der Suche nach beispielhaften Verkehrslösungen zur Stärkung und Förderung einer nachhaltigen Mobilität auf Hauptverkehrsstraßen in Städten und Gemeinden. Von den 21 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wurden jetzt drei für den Preis nominiert – dazu zählt das Projekt des Bezirksamtes Eimsbüttel, das vom Hamburger Stadt- und Verkehrsplanungsbüro ARGUS für die Planungsgemeinschaft mit SBI, kfp, und steg eingereicht wurde. Die beiden weiteren nominierten Projekte kommen aus Kassel und Rudersberg. Der Sieger wird bei der SRL-Jahrestagung am 13. Oktober 2016 gekürt.


Osterstraße - © Stefan Warda

Osterstraße - © Stefan Warda



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Hamburg: Straßenverkehrsbehörde kündigt Modellierung der Hecke am Neuen Pferdemarkt an

Hamburg: Hedge is going to have a cut
Aktualisiert um 16:55 Uhr

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße - © Stefan Warda


Die Meldung zum Gefahrenpunkt am Neuen Pferdemarkt hat eine erste Reaktion gebracht. Die örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde hat für die Hecke einen neuen Schnitt in Aussicht gestellt. Geisterradler werden dann hoffentlich rechtzeitig wahrgenommen, ohne bei Schritttempo die Kreuzung passieren zu müssen oder sich ggf. gar einweisen zu lassen.


Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße - © Stefan Warda

Ob das Versprechen tatsächlich eingehalten wird? Schließlich hat das Bezirksamt Mitte die Hecke vor dem Umbau der Kreuzung den vorherigen benutzungspflichtigen "Radweg" jedes (!) Jahr für mehrere Monate bis zur totalen Unbenutzbarkeit zuwachsen lassen. In der entsprechenden Wuchsphase mussten Radfahrer bislang jedes Jahr auf die Fahrbahn ausweichen, und im Winter mangels Winterdienst.


Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße 2015 mit Kampfradlerin - © Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße 2015 mit regelkonformem Radfahrer - © Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße 2011 mit unbenutzbarem "Radweg" - © Stefan Warda


hamburgize wird wieder berichten . . .



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Hamburg-Altona: Schlechtes Baustellenmanagement führt zu mehreren Tausenden Regelverstößen am Tag

Hamburg-Altona: Bad management of road works leads to thousands of rule violations per day


Veloroute 1, Chemnitzstraße / Karl-Wolff-Straße: Baustelle mit Unterbrechung der Veloroute - © Stefan Warda

Veloroute 1 in in der Chemnitzstraße in Richtung Altona derzeit unterbrochen

Die Veloroute 1 ist auf Altonaer Seite derzeit stadtauswärts gesperrt. Eine Umleitung ist nicht eingerichtet, Verkehrshinweise fehlen. In der Chemnitzstraße an der Kreuzung mit der Karl-Wolff-Straße beginnt das Problem. In Richtung Altona sollen Radfahrer die Veloroute verlassen und in die Karl-Wolff-Straße einbiegen. Zwar dürfen sie im Verlauf der Chemnitzstraße den hinter der Kreuzung liegenden Teil weiter fahren, doch zunächst müssen sie abbiegen. Doch Radler, die anschließend versuchen, aus der Karl-Wolff-Straße in die Chemnitzstraße Richtung altona abzubiegen, müssen feststellen, dass auch dieser kleine umweg über die Karl-Wolff-Straße nicht nützt. Radfahrer sollen aus der Karl-Wolff-Straße nur in die Chemnitzstraße richtung Innenstadt abbiegen. Damit ist die Veloroute 1 in der Chemnitzstraße in Richtung Rltona komplett unterbrochen.


Veloroute 1, Chemnitzstraße / Karl-Wolff-Straße: Baustelle mit Kampfradlern - © Stefan Warda


Regelmäßig schlecht ausgeführte Radverkehrsführungen führen allgemein zu regelabweichendem Verkehrsverhalten

Die Baustellenausführenden und Verantwortlichen haben jedoch nicht mit dem Widerstand der Radfahrer gerechnet. Pro Tag können nun mehrere tausend Radfahrer beobachtet werden, die die Verkehrsregeln dort missachten und den Abbiegegeboten nicht folgen. Mütter mit Kindern, Alte, Junge, Anzugträger, und alle anderen verhalten sich als Kampfradler. Wer sich als Radfahrer ständig mit solch unhaltbaren Verkehrsführungen konfrontiert sieht, der wird auch andernorts die Verkehrsregeln generell etwas "großzügiger" auslegen.


Karl-Wolff-Straße / Chemnitzstraße, Baustelle - © Stefan Warda



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28. Juli 2016

Hamburg-Sternschanze: Böse Falle Geisterradler

Hamburg Sternschanze: Unsafety due to rule violating cyclists
Aktualisiert um 16:24 Uhr

Geisterradeln am Neuer Pferdemarkt - © Stefan Warda


Dieses Jahr wurde der Umbau der großflächigen Straßenkreuzung am Neuen Pferdemarkt zwischen Schulterblatt, Schanzenstraße, Stresemannstraße, Beim Grünen Jäger, Budapester Straße, Neuer Kamp, Beckstraße und Augustenpassage abgeschlossen. Noch nie hatten Radfahrer dort so gute Bedingungen wie seit dem Umbau. Einige zusätzliche Wegeverbindungen wurden eingerichtet und die Radwege, soweit noch verhanden, wesentlich verbreitert. Radverkehrsanlagen und Gehwege wurden soweit möglich voneinander getrennt.


Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle, Geisterradlerin - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle, Geisterradler - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Kamp / Rindermarkthalle, Geisterradler - © Stefan Warda


Doch trotz all dieser erfreulichen Neuerungen gibt es immer noch zahlreiche Radfahrer, die andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst erheblich gefährden. Sie fahren falsch - als Geisterradler. Auf den neuen Radfahrstreifen entlang des Neuen Kamp im Verlauf der Veloroute 1 wird gern geistergeradelt, auch auf dem Radfahrstreifen am Neuen Pferdemarkt in Richtung Norden zwischen Neuer Kamp und Beckstraße. Und selbst an extrem uneinsichtigen Stellen scheuen sie nicht das unbeliebte Geisterradeln.


Neuer Pferdemarkt / B4: Dieser Radweg ist beliebt bei Geisterradlern. Mögliche Gefahren werden dort beim Geisterradeln vollkommen ignoriert  - © Stefan Warda

© Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße: Wegen der schlechten Sichtverhältnisse käme es allerdings etwa an dieser Stelle zu Unfällen mit Geisterradlern - © Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße: Radfahrer kommen mit der Grünphase aus richtung Schulterblatt / Schanzenstraße zügig um die Ecke gebogen dank der neuen geradlinigen Furt über die Stresemannstraße - © Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße: Auch Geisterradler fahren dank des Gefälles relativ zügig auf die potentielle konflikstelle zu - © Stefan Warda

Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße: Auch Geisterradler fahren dank des Gefälles relativ zügig auf die potentielle konflikstelle zu - © Stefan Warda


Nach mehreren Beinahezusammenstößen an einer nicht einsehbaren Stelle hat hamburgize nun die Polizei bzw. Straßenverkehrsbehörde gebeten, geeignete Maßnhamen zu treffen, damit andere Radfahrer nicht durch Geisterradfahrer am Neuen Pferdemarkt gefährdet werden und es zukünftig nicht noch zu bösartigen Unfällen kommt.


Neuer Pferdemarkt / Stresemannstraße: Für Radfahrer Richtung Süden kann es wegen der Geisterradler zu bösen Überraschungen kommen - © Stefan Warda



Zum Schutz der Radfahrer könnte baulicherseits beispielsweise wenigstens ein Teil der Hecke zwischen Radweg und Fahrbahn entfernt werden, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Das verhindert jedoch nicht das Geisterradeln. Gegen Geisterradler könnte die Hamburger Fahrradstaffel Kontrollen durchführen. Ob aber vereinzelte Kontrollen einen langfristigen Erfolg haben werden, bleibt fraglich. Eine Änderung der Radverkehrsführung, also der Ersatz des Radwegs durch Radfahrstreifen, wäre u.U. auch ohne Erfolg, da das Geisterradeln sogar auf den neuen Radfahrstreifen am Neuen Kamp recht häufig zu beobachten ist. Letztendlich beginnt das Geisterradeln im Kopf. Und dort sollte eine Veränderung ansetzen.



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27. Juli 2016

Hamburg: Mysteriöse Freigabe für Radfahrer an der Kreuzung Isestraße / Grindelberg

Hamburg: Mysterious opening for cyclists to nowhere


Isestraße / Grindelberg mit Freigabe - © Stefan Warda


Einladung zum Geisterradeln?

Radfahrer dürfen seit Neuestem am westlichen Ende der Isestraße an der Kreuzung mit dem Grindelberg auch in andere Richtungen als nach rechts abbiegen. Allerdings dürfen sie weder geradeaus die Fahrbahn queren, da die Fahrbahn eine durchgezogene Mittellinie aufweist, noch dürfen sie nach links auf den straßenseitig linken Radweg abbiegen, da dieser Radweg nicht in Gegenrichtung befahren werden darf. Eine Freigabe zum Linksradeln fehlt. Offensichtlich soll die neue Freigabe zum illegalen Geisterradeln einladen.


Isestraße / Grindelberg zuvor ohne Freigabe - © Stefan Warda



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Hamburg: Baustelle Kennedybrücke provoziert illegales Geisterradeln

Hamburg: Construction site on Kennedybrücke induces rule violating
Aktualisiert um 16:43 Uhr

Kennedybrücke, Baustelle - © Stefan Warda


Baustellen lassen in der Regel nichts Gutes befürchten, zumindest aus Radfahrersicht. Die Baustelle auf der Kennedybrücke fällt einigermaßen positiv aus.


Kennedybrücke, Baustelle: Radfahrer haben in Richtung Alsterglacis nach Passieren der Baustelle die Wahlfreiheit zwischen Radwegbenutzung oder Fahrbahnbenutzung - © Stefan Warda

Negativ bleibt hervorzuheben, dass in Richtung St.Georg Radfahrer am Ende der Baustelle nicht weiter den Radweg benutzen dürfen. Dafür wäre das Zeichen 241 mit dem Zusatz 1000-31-erforderlich gewesen. Am Ende des gemeinsamen Geh- und Radwegs ist die Freigabe des Linksradelns unterblieben. Radfahrer müssen an der Stelle auf den Radweg auf der rechten Straßenseite wechseln. Eine Querungshilfe zum Wechseln der Straßenseite wurde leider nicht eingerichtet. Radfahrer, die auf der Seite des Bezirks Mitte den nördlichen Radweg Richtung St. Georg nutzen, sind nach der jetzigen Baustellenverkehrsführung Geisterradler.


Kennedybrücke, Baustelle - © Stefan Warda


Kennedybrücke, Baustelle - © Stefan Warda


Kennedybrücke, Baustelle: Das Benutzes des Radwegs hinter der Baustelle in richtung St. Georg ist verboten, da es sich um einen nicht freigegeben linken Radweg handelt. Das Benutzen linker Radwege ist in Deutschland grundsätzlich verboten, wenn es nicht ausdrücklich durch entsprechende Verkehrszeichen erlaubt ist. Diese Verkehrszeichen fehlen hier. Radfahrer müssen daher an dieser Stelle in Richtung Ferdinandstor / An der Alster die Straßenseite wechseln! - © Stefan Warda



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Hamburg: Schmalspurgehwege durch Außengastronomie auf dem "Opernboulevard"

Hamburg: Less space for pedestrians due to outdoor restaurants
Aktualisiert am 28.07.2016
Stephansplatz, "CAMPUS SUITE" - © Stefan Warda


Flanieren auf dem "Opernboulevard" unerwünscht

Geschäftiges Gedränge herrscht auf den Gehwegen de Dammtorstraße und dem Stephansplatz. Mit der Neugestaltung der Dammtorstraße im Rahmen eines Business Improvement Districts (BID) sollte alles viel schöner werden. Doch mittlerweile sind die Bedingungen für Fußgänger extrem verschärft worden. Gerade in der Nähe des Eingangs zur U-Bahnstation Stephansplatz ist die Gehwegfläche trotz einer sehr hohen Fußgängerfrequenz erheblich eingeschränkt worden. Nur noch im Gänsemarsch hintereinander können Fußgänger an den neuen Hindernissen vorbei. Breite Bänke und Tische einer Außengastronomie blockieren den eigentlich ausreichend dimensionierten Gehweg derartig, dass Fußgänger im Bereich der Straßenbäume nur noch ein Minimum an Platz zugestanden wird. Es ist sehr schade, dass in Hamburg bei Genehmigungen für Sondernutzungen wie Außengastronomien selten die Fußgängerfrequenz berücksichtigt wird, sondern oft nur ein kümmerliches Mindestmaß von 1,5 Metern Nettogehwegbreite herangezogen wird.


Stephansplatz, "DAILY you" - © Stefan Warda

Stephansplatz, "CAMPUS SUITE" - © Stefan Warda




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21. Juli 2016

Hamburg: Während der Schulferien ganztägige Fahrradmitnahme beim HVV

Hamburg: During summer holidays bikes can taken on trains and certain buses around the clock


© Stefan Warda


Während der Schulferien von heute bis zum 31. August entfallen die Sperrzeiten zur Fahrradmitnahme in den U- und S-Bahnen und einzelnen Buslinen des HVV.


© Stefan Warda



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20. Juli 2016

Hamburg: Radweg auf der Kennedybrücke soll gesperrt werden

Road works on Kennedybrücke: Cycle track closed


Kennedybrücke - © Stefan Warda

Wegen Fahrbahnschäden auf der Kennedybrücke sollen laut der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) ab morgen bis Sonntag, den 31. Juli Sperrungen auf dem Radweg auf der Nordseite der Brücke erfolgen.

Der Fußgänger- und Radverkehr auf der Nordseite der Brücke wird während der Arbeiten in verengter Breite zusammen über den Gehweg geführt.

2015 wurden auf der Kennedybrücke rund 9.000 Radfahrer zwischen 6 und 19 Uhr gezählt. Zahlen zum Fußgängerverkehr liegen nicht vor.


Kennedybrücke, Radsperrung - © Stefan Warda



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Hamburg: CDU fordert die autogerechte Stadt

Hamburg: CDU calls for car city
Aktualisiert um 22:12 Uhr

Ausfallstraßen nur noch für Radfahrer? - © Stefan Warda


CDU-Fraktionschef André Trepoll sprach sich im NDR-Sommerinterview für Hamburg als autogerechte Stadt aus.

Wir erfahren ja viel Frust und auch Wut von den Menschen, dass sie sagen: Das kann nicht sein,  dass so ´ne internationale Handelsmetropole wie Hamburg zur Fahrradstadt umgekrempelt wird. Keine Stadt über 600.000 Einwohner in Europa kann Warenwirtschaftsverkehr in dem Sinne auch bewältigen, ohne dass es auch ´ne gute Infrastruktur gibt. Und wir wissen, dass Hamburg eine der Staumetropolen ist und dass dort zu wenig getan wird und dass man jetzt Ein- und Ausfallstraßen, die noch vierspurig sind, dann für den Fahrradverkehr dicht macht. Dass man Straßen umbaut, wo man nachgewiesen hat, dass gerade mal 600 Fahrradfahrer am Tag unterwegs sind, aber 42.000 Autos. Das ist keine richtige politische Prioritätensetzung und das frustriert die Bürger zu Recht.

Unklar bleibt nach dem Interview, ob nun das Radfahren auf Ein- und Ausfallstraßen in Hamburg verboten wurde, oder aber ob vierspurige Hauptverkehrsstraßen in reine Fahrradstraßen ohne Freigabe für den MIV ungewandelt wurden. Weder das erste noch das letztere ist bislang bekannt geworden.

Das Beispiel zum Umbau der Straße mit 42.000 Autos und 600 Radfahrern am Tag belegt allerdings einmal wieder, dass die CDU keine Anreize zur Änderung der Verkehrsmittelwahl geben will, sondern dass der Autoverkehr absoluten Vorrang auf Hamburgs Straßennetz behalten soll und die jetzige Autoverkehrsmenge auf Hamburgs Straßen mindestens beibehalten werden soll. In die gleiche richtung ging das Konzept der Bettelampeln für Radfahrer, welche die CDU "intelligente Ampeln" nannte. Entlang von Hauptverkehrsstraßen (Ring 2 im Verlauf von Habichtstraße und Nordschleswiger Straße u.a.) wurden unter der früheren CDU-Regierung in den 00er Jahren Ampeln an Kreuzungen autoverkehrsmengenabhängig gesteuert. Radfahrer hatten im Verlauf der Hauptstraßen an Querstraßen grundsätzlich Rot, wenn sie nicht Bettelampeln betätigten und warteten, während der parallele Autoverkehr auf der Fahrbahn Grün hatte. Begründet wurde das Konzept mit dem Umweltschutz - zur Luftreinhaltung, damit "der Verkehr" nicht im Stau stünde und unnötig Schadstoffe produzierte. So wollte die CDU u.a. die Feinstaubwerte an der Luftmessstation Habichtstraße reduzieren. Es wäre unsinnig, wenn für wenige Radfahrer im Vergleich zu vielen Autos Ampeln im starren Takt Radfahrerbelange berücksichtigten. Eine Möglichkeit zur Verlagerung des MIV auf das Rad bieten solche für den Radverkehr unattrativen Verkehrsmodelle jedoch überhaupt nicht. Vielmehr wird der Radverkehrsanteil somit gedeckelt.

Mit der CDU die maximale Anzahl an Stehzeugen und Autofahrspuren in Hamburg

Das im Mai vorgestellte CDU-Radverkehrskonzept beinhaltet weitere Absurditäten, wie z.B. den Bestandsschutz für Pkw-Stellplätze. Dabei wäre zu befürchten, dass der Besandsschutz auch für alle illegal geparkten Stehzeuge gelten könnte. Denn bei Straßenumbauten forderte die CDU in den letzten Monaten immer wieder keinen Abbau illegaler "Stellplätze", also nicht vorhandenener Stellplätze. Gleichzeitig fordert die CDU in ihrem Konzept lastenfahrradgeeignete Hochbordradwege für alle Straßen mit einer Verkehrsbelastung von mehr als 15.000 Autos am Tag. Das würde das Aus für viele Straßenbäume bedeuten. Wenn Radfahrer bei der CDU auf Hauptverkehrsstraßen schon unerwünscht sind, wie sollen Radfahrer durch Hamburgs Nebenstraßen radeln, wenn dort alles mit Stehzeugen vollgestellt bleiben soll? Sollen sie zukünftig nur noch abseits von Straßen durch Parks fahren, wie es die CDU im Fall einer geplanten Radverkehrsverbindung entlang der Walddörferstraße forderte. Nach CDU-Wünschen sollte eine Veloroute durch den Wandsepark gebaut werden. Auch die Fahrradstraßen am Alsterufer und Harvestehuder Weg wurden von der CDU kritisiert und stattdessen der Ausbau der Radwege gefordert. Sollten die Zweirichtungsradwege im Alstervorland und entlang Alsterufer von vormals nur 1,5-2 Metern Breite auf erforderliche vier Meter Breite in den sensiblen Landschaftsbereichen ausgebaut werden oder auch dort der Radverkehr auf den Status Quo auf Miniradwegen limitiert werden?

Hamburger wünschen keine autogerechte Stadt

Mit der Forderung zum Umbau und Erhalt Hamburgs als autogerechte Stadt vertritt die CDU nur eine Minderheit der Hamburger. Eine repräsentative Umfrage des Abendblatts ergab 2014, dass 60% der Hamburger wünschten, den Ausbau des Radverkehrs voranzutreiben, auch wenn dies zulasten des Autoverkehrs ginge.



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Hamburg: Konzept für Fahrradstraße entlang der Straße Alsterufer wurde gestern vorgestellt

Hamburg: Cycle street along Alsterufer
Aktualisiert um 18:14 Uhr
Veloroute 4, Alsterufer / US-Konsulat - © Stefan Warda

Keine "Premium-Fahrradstraße"

Gestern wurden die Pläne zur Umgestaltung der Straße Alsterufer im Rahmen einer Informations- und Bürgerveranstaltung vorgestellt. Entgegen dem Bericht des Abenbblatts soll es jedoch keine "Premium-Fahrradstraße" am Alsterufer geben. Denn es soll keine wie in den Niederlanden übliche Roteinfärbung der Fahrbahn geben, keine beheizte Fahrbahn nach dem Vorbild von Wageningen, auch keine floureszierende Beleuchtung nach dem Vorbild des Van-Gogh-Radweges in Nuenen bei Eindhoven. Premium-Elemente werden folglich vollkommen fehlen. Vielmehr soll ähnlich der Verkehrsführung auf dem Harvestehuder Weg eine ganz normale Fahrradstraße sogar mit Freigabe für den Kraftfahrzeug eingerichtet werden. Die bisherigen Radwege sollen abgebaut und dem Fußgängerverkehr zugeführt werden.


Fahrradstraßen in den Niederlanden sind überwiegen aufwändig rot eingefärbt

Venlo, Fahrradstraße - © Stefan Warda

Nijmegen, Fahrradstraße - © Stefan Warda

Alsterfahrradachsenkonzept

Den intereressierten Bürgern stellten sich gestern abend die Radverkehrskoordinatorim Kirsten Pfaue und Frau Wiemer vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Der Umbau der Straße Alsterufer zur Fahrradstraße ist nach der Fahrradstraße am Harvestehuder Weg der zweite Abschnitt im Alsterfahrradachsenkonzept. Als dritter Abschnitt sollen die Umgestaltung von Krugkoppel, Fernsicht, Bellevue, Langenzugbrücke, Herbert-Weichmann-Straße, Fährhausstraße, Schöne Aussicht, Eduard-Rhein-Ufer und Schwanenwik folgen. Als letztes sollen der Bereich um die Hohenfelder Brücken, entlang An der Alster folgen und der Kennedybrücke folgen - die wohl schwierigsten Abschnitte und der höchsten Radverkehrsbelastung. Für den dritten Abschnitt soll es im September eine erste Passantenbefragung vor Ort geben.


Geplante Velorouten 5 und 6, An der Alster: Beengter Zweirichtungsradweg mit zahlreichen schlecht einsehbaren Kurven - © Stefan Warda


Pilotstrecke Harvestehuder Weg

Die Umgestaltung des Harvestehuder Wegs war der Auftakt für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur rund um die Außenalster. Nach ersten Pannen durch auf der Fahrbahn der Fahrradstraße angeordnete Parkstände wurde die Fahrradstraße nochmals nachgebessert. Dies habe sich positiv auf die Akzeptanz der Fahrradstraße ausgewirkt. 2015 nutzten nur 35 % der Radler die Fahrradstraße, 55% dagegen den Radweg im Alstervorland und 10% den Gehweg am Ufer. 2016 waren dagegen schon 74% der Radler auf der Fahrradstraße unterwegs, dagegen nur noch 19% auf dem Radweg und 7% auf dem Uferweg.


Veloroute 4, Harvestehuder Weg: Fahrradstraße mit Dialogdisplay - © Stefan Warda

Seit der Nachbesserungen am Harvestehuder Weg gibt es weniger Konflikte im Fahrbetrieb. Radfahrer werden nicht mehr ausgebremst, Unfälle wurde nicht registriert. Allerdings ist weiterhin der MIV uneingeschränkt zugelassen, wie auch der Touristenbuslinienverkehr. 60% des MIV sind Durchgangsverkehr. Noch immer ist es für den MIV schneller von der Krugkoppel Richtung Dammtor den Harvestehuder Weg anstelle des Mittelwegs zu befahren. Immer noch fahren Autofahrer zu schnell auf der Fahrradstraße, auf der Tempo 30 gilt. Mittlerweile wurden Dialogdisplays aufgestellt, die Tempo 30-Schilder jedoch entfernt.


Konzept für die Fahrradstraße Alsterufer

Die Planer des LSBG setzen sich für die Umgestaltung der Straße Alsterufer folgende Ziele in dieser Rangfolge:
1. Die Straße soll Fahrradstraße werden.
2. Auf der Alsterseite sollen keine Stehzeuge den Blick vom Fahrrad auf die Außenalster versperren.
3. Für den MIV soll es keinen Durchgangsverkehr geben.
4. Es soll eine durchgehende Fahrbahnbreite von 5,5 Metern geben.
5. Es sollen möglichst viele Parkstände erhalten bleiben.
6. Es sollen möglichst viele Bäume erhalten bleiben.

Für die unterschiedlich gestalteten Abschnitte der Straße Alsterufer wurden jeweils verschiedene Varianten überprüft und gegeneinander abgewogen. Als Vorzugsvariante soll der Abschnitt zwischen Alte Rabenstraße und Fontenay Senkrechtparkstände auf der Häuserseite erhalten. Zwischen Fahrbahn der Fahrradstraße und den eigentlichen Parkständen soll es aus Sicherheitsgründen einen zwei Meter breiten Rangierstreifen geben.


Veloroute 4, Alsterufer: Tempo 30-Zone - © Stefan Warda

Sperre für MIV soll bleiben

Die jetzt vorhandene Sperrung der Straße für den MIV am US-Generalkonsulat soll nach Wegzug des Konsulats zukünftig unmittelbar südlich der Kreuzung mit der Straße Fontenay eingerichtet werden. Dadurch soll verhindert werden, dass die Straße Alsterufer wie vor Einrichtung der Sperrung am US-Generalkonsulat wieder zu einer Hauptverkehrsstraße zurückentwickelt würde und Durchgangsverkehr von etwa 15.000 Fahrzeugen am Tag aufnehmen müsste. Diese hohe Verkehrsbelastung würde die Entwicklung des für Hamburg bedeutenden Alsterparks nachteilig beeinträchtigen. Auch für den Radverkehr im Verlauf der wichtigen Veloroute 4 wäre eine solch hohe Verkehrsbelastung unverträglich.

Zwischen Fontenay und US-Generalkonsulat soll es parallel zur Fahrbahn der Fahrradstraße eine Nebenfahrbahn mit den Parkständen geben. Über diese Parallelführung besteht für den MIV eine Wendemöglichkeit vor der Sperre bei Fontenay.

Im Abschnitt zwischen Ruderclub und Kennedybrücke prägt der doppelreihige Baumbestand zwischen Fahrbahn und Gehweg den Straßenraum. Dieser Baumbestand soll unter allen Umständen erhalten werden. Statt des bisherigen Schrägparkens soll es aber zukünftig nur noch Längsparken auf beiden Straßenseiten geben. Der Blick von der Fahrbahnauf die Wasserfläche sei hier ohnehin durch die Bäume und Gebäude beeinträchtig, so dass in diesem Abschnitt das Parken auf der Wasserseite abweichend vom Grundkonzept eingerichtet werden soll.


Veloroute 4, Alsterufer: Gedränge und zähfließender Verkehr auf dem zu schmalen Zweirichtungsradweg neben dem sehr schmalen Gehweg. Dieser Radweg soll entfallen, die Fläche dem Fußgängerverkehr zuteil werden - © Stefan Warda

Veloroute 4, Alsterufer: Als Ersatz für die aufhebung des Radweges (siehe vorheriges Bild) sollen Radfahrer zukünftig auf der Fahrradstraße fahren - © Stefan Warda


Alsterfahrradachse soll bis Jungfernstieg reichen

Die Planung für den Anschluss an die Kreuzung mit Kennedybrücke / Neuer  Jungfernstieg / Alsterglacis soll später erfolgen und auf den jetzigen Entwurf abgestimmt werden. Auch wurde anfangs der Veranstaltung in Aussicht gestellt, dass sogar der Neue Jungfernstieg mit den Kreuzungsbereiche an Kennedybrücke / Alsterglacis sowie mit Lombardsbrücke / Esplanade bis zum Jungfernstieg im Rahmen des Alsterachsenkonzepts umgestaltet werden soll. Dies stellt die Korrektur von Fehlern, die unter Bausenator Eugen Wagner im Zuge des Veloroutenbaus in den 1990er Jahren vorgenommen wurde, in Aussicht.


Neuer Jungfernstieg unter der Verbindungsbahn zwischen Lombarsbrücke und Kennedybrücke: Der Gehweg stadtauswärts wird von vielen Radler statt des geforderten Umwegs über die linke Straßenseite rege genutzt - © Stefan Warda

Veloroute 4, Neuer Jungfernstieg / Kennedybrücke: Fehlende Aufstellmöglichkeiten im Kreuzungsbereich - © Stefan Warda

  
Damals wurde im Verlauf des Neuen Jungfernstiegs zwischen Lombardsbrücke und Kennedybrücke stadtauswärts unter der Verbindungsbahn der rechter Radweg entfernt und der Radverkehr auf die linke Straßenseite verbannt. Radfahrer in Richtung Außenalster müssen dadurch an den beiden Knoten wegen des kurzen linken Radwegabschnitts zweimal die Straßenseite wechseln, was von den meisten Radler allersdings nicht akzeptiert wird. Sie fahren regelwidrig auf dem Gehweg unter der Verbindungsbahn hindurch. Der Radweg, der dort bis in die 1990er Jahre existierte, wurde für eine weitere Autobahnspur geopfert - im Zuge des Veloroutenausbau zu Zeiten der Fahrradbeauftragten Dagmar Meyer.


Veloroutenführung an der Kreuzung Neuer Jungfernstieg / Lombardsbrücke / Esplanade: Die blau eingefärbte Fläche unten wird regelmäßig durch "Alstervergnügen" oder andere Events genutzt. Die mt roter Strichlinie dargestellte Radwegführung kann während dieser Beeinträchtigungen nicht genutzt werden. Radler müssen daher auf die Fahrbahn ausweichen (gelbe Linie). An der Ampel müssen sie rechts abbiegen und gleichzeitig die Radwegbenutzungspflicht beachten. Daher müssen sie dem Radweg Richtung Lombardsbrücke folgen, dann die Lombardsbrücke queren, anschließend auf die linke Straßenseite wechseln, um dem linksseitigen Zweirichtungsradweg zu folgen, hinter der Unterführung wieder auf die rechte Straßenseite wechseln, um danach weiter geradeaus Richtung Alsterufer zu radeln. Das wäre die einzig regeltreue Verkehrsführung entlang der Veloroute 4, die allerdings von der angebrachten Wegweisung abweicht (rote Strichlinie). Die doppelten Straßenseitenwechsel sparen sich fast alle Radler. Sie fahren auf der rechten Seite unter der Bahnbrücke durch auf dem Gehweg (weiße Strichlinie), wo bis Ende der 1990er Jahre noch ein Radweg war, der für eine zusätzliche Autofahrspur geopfert wurde. Mehr . . .  (Quelle: Luftbildkarte 1:5000, aus Stadtkarte von Hamburg, Ausgabe 2008, 6. Auflage auf DVD. Vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung,www.geoinfo.hamburg.de)

Stehzeugebilanz

Während der Veranstaltung würde erklärt, dass von den bisher ca. zweihundert Stellplätzen für Stehzeuge etwa fünfzig Stellplätze wegfallen würden. Laut Abendblatt würden dagegen 59 von 255 Stellplätzen mit dem Umbau entfallen. Allerdings gäbe zukünftig auch weitere 119 Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage des neuen Luxushotels am Fontenay.

Kritik

Teilnehmer der gestrigen Veranstaltung kritisierten u.a., dass durch die dauerhafte Sperrung der Straße Alsterufer nach Wegzug des US-Konsulats der Wirtschaftsverkehr behindert würde, dass es zu wenig Platz für Stehzeuge gäbe und daher am Fährdamm ein Parkhaus errichtet werden solle als Kompensation für wegfallende Stellplätze. Gerade für ältere Bürger wäre es durch den Wegfall der Stellplätze schwierig das Alsterufer zu besuchen. Kritisiert wurde die angeblich einseitige Bevorzugung des Radverkehrs. Kritisiert wurde anderseits aber auch, dass durch Umbau die Belange der Radfahrer nicht genügend berücksichtigt würden. Die Expertinnen wollten den Vorschlag überprüfen, der eine geänderte Verkehrsführung im Bereich des denkmalgeschützten Brunnens an der Kreuzung Alsterufer / Fontenay vorschlug. Die Brunnenanlage liegt derzeit durch die Parkplätze abseits vom Geschehen am Alsterufer und findet kaum Beachtung. Über die Straßenführung zwischen Brunnen und Hotel könnte der MIV geführt werden mit Anordnung der Stehzeuge, während zwischen Brunnen und Ufer die Fahrbahn der Fahrradstraße bliebe.

Senkrechtparkstände

Zu befürchten bleibt allerdings, dass der geplante zwei Meter breite Rangierstreifen zwischen den Senkrechtparkständen und der Fahrbahn der Fahrradstraße dauerhaft von Wildparkern besetzt sein wird. Zumindest kann dieses Fehlverhalten an anderen entsprechenden Rangierstreifen, wie z.B. an der Eppendorfer Landstraße, der Weidenallee, der Hoheluftchaussee, dem Lehmweg oder der Schanzenstraße tagtäglich beobachtet werden.


Eppendorfer Landstraße, Wildparker auf dem Rangierstreifen - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee, Wildparker auf dem Rangierstreifen - © Stefan Warda


Ob am Ende die zukünftige Fahrradstraße daran kranken wird, dass sie ein eher schlechter Kompromiss wird, um es allen Verkehrsteilnehmerbelangen möglichst gut gerecht zu machen, das wird sich erst im nächsten oder übernächsten Jahr zeigen. Der Umbau soll erfolgen, wenn das US-Konsulat umgezogen ist. Eine Fahrradstraße in einer Parkanlage könnte auch ganz anders aussehen . . .



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