21. September 2016

Hamburg-Wilhelmsburg: Nördliche Veringstraße wird verkehrsberuhigter Geschäftsbereich

Hamburg: Speed limit for Veringstraße in Wilhelmsburg
Aktualisiert um 17:23 Uhr

Veringstraße / Stübenplatz - © Stefan Warda


Auf der Elbinsel Wilhelmsburg erfolgen derzeit Umbauten im Verlauf der Veloroute 11 (Rathausmarkt - Alter Elbtunnel - Klütjenfelder Brücke - Veringstraße - Hauland - Alte Harburger Elbbrücke - Moorstraße - TUHH).  Die Veringstraße wird im Abschnitt Vogelhüttendeich - Mannesallee umgestaltet und Tempo 25-Zone. Die Fakeradwege wurden schon entfernt. Radfahrer werden zukünftig nur noch auf der Fahrbahn fahren. Zudem ist an der Kreuzung Veringstraße / Fährstraße ein Kreisverkehr entstanden. Fußgänger und Geschäftsinhaber profieren von deutlich breiteren Gehwegen, die mehr Platz zum entspannteren, konfliktfreieren Flanieren, sowie für Geschäftsauslagen und Außengastronomien bieten. Am Stübenplatz, der Veringstraße und den Seitenstraßen wurden zahlreiche neue Fahrradbügel aufgestellt.


Veringstraße / Stübenplatz: Neue Fahrradbügel - © Stefan Warda

Veloroute 11, Fährstraße / Veringstraße nach Umbau mit Kreisverkehr - © Stefan Warda

Veloroute 11, Fährstraße / Veringstraße: Vor dem Umbau durften Radfahrer, die den Radweg nutzten, auch bei Rot abbiegen - © Stefan Warda


Der jetz im Umbau befindliche Teil der Veringstraße bildet das Geschäftszentrum des Reiherstiegsviertels auf der Elbinsel. Zahlreiche Geschäfte und Gastronomiebetriebe beleben die Straße. Die vormals ein Meter bis 1,4 Meter schmalen Fakeradwege waren kaum benutzbar, weil regelmäßig Fußgänger regelwidrig sich darauf aufhielten - ob nun wartend an den Bushaltestellen für den Metrobus oder als Flaneure im Längsverkehr. In den letzten Jahren häuften sich Beschwerden über Kampffahrer auf der Veringstraße, die mit verkehrsgefährdenden Verhalten deutlich über dem zugelassenem Tempolimit offenbar auf sich aufmerksam machen wollten.


Veringstraße 28: Mehr Platz auf dem Gehweg nach Entfernen der "Radwege" - © Stefan Warda

Veringstraße 33: Im Jahr 2000 war der "Radweg" noch benutzungspflichtig - © Stefan Warda

Veringstraße 31-33: Nach dem Umbau gibt es sogar Sitzmöglichkeiten ohne Konsumzwang - © Stefan Warda

Veloroute 11, Veringstraße 33: 2016 wurden die "Radwege" entfernt - © Stefan Warda

Veringstraße, noch mit "Radweg" - © Stefan Warda

Veloroute 11, Veringstraße: Noch mit "Radweg" - © Stefan Warda
 

Der südlich anschließende Teil der Veringstraße, über den die Veloroute 11 nicht verläuft, bleibt im bisherigen Erscheinungsbild bestehen. Dort gilt weiterhin Tempo 50 - vermutlich auch wegen des Buslinienverkehrs. Die noch vorhandenen Radverkehrsanlagen - "Radwege" im Seitenraum auf dem Hochbord - wurden bei angrenzenden Neubauten bei Beibehaltung der Breite von nur einem Meter in der üblichen Betonsteinbauweise (Format 25x25) erneuert. Die noch bestehenden "Radwege", die überwiegend durch schmale, weiße Linien auf den Gehwegplatten kenntlich gemacht wurden, sind kaum mehr erkennbar. Fragwürdig ist die Erneuerung der "Radwege" im Verlauf der Veringstraße schon, da die Führung nicht stetig ist. An Bushaltestellen enden die Radwegabschnitte jeweils, sogar die neu ergänzten "Radwege" sind an Bushaltestellen unterbrochen. Radfahrer müssen dort auf die Fahrbahn ausweichen, wenn sie nicht regelwidrig auf dem Gehweg weiterradeln oder sich in Fußgänger verwandeln wollen.


Übersichtskarte zum Verlauf derzeitigen der Veloroute 11 und der ganztägig zugänglichen Abschnitte des "LOOP" auf der nördlichen Elbinsel Wilhelmsburg. Wegen Bauarbeiten am Hauland bei der Kornweide wird die Veloroute 11 derzeit wieder über Georg-Wilhelm-Straße und König-Geord-Deich umgeleitet. Die Abschnitte des "LOOP" im Inselpark sind zwischen 0 und 5 Uhr gesperrt

Die südliche Veringstraße zwischen Mannesallee und Gert-Schwämmle-Weg bietet sich als Ausweichroute für die Veleroute 11 über die Weimarer Straße an. Die Weimarer Straße eignet sich nur eingeschränkt als Veloroute, da dort abschnittsweise Kopfsteinpflaster verlegt ist und aufgrund der Stehzeuge die Fahrgasse kein zügiges und sicheres Fahren bei Begegnungsfällen mit Pkw ermöglicht. Ab der Kreuzung der Veringstraße mit dem Gert-Schwämmle-Weg ist über den "LOOP" der Anschluss an die Veloroute 11 gewährleistet.


Veringstraße 51, Street Art: Ein unbekannter Künstler hat ein zauberhaftes Muster auf dem Gehweg entstehen lassen durch ein neues Arrangement der Gehwegplatten. Die weißen Linien stellten vormals den "Radweg" dar - © Stefan Warda

Veringstraße 145: Sinnlos erneuerter "Radweg" vor den Neubauten - © Stefan Warda

Veringstraße 145: Ende des "Radwegs", Radfahrer müssen auch die Fahrbahn wechseln. Hinter der Bushaltestelle beginnt wieder ein "Radweg"-Stückchen - © Stefan Warda

Veringstraße 147: Ein weiteres "Radweg"-Stückchen beginnt hinter der bushaltestelle - © Stefan Warda

Veringstraße / Gert-Schwämmle-Weg: Richtung Norden scheint der "Radweg" gesperrt zu sein - © Stefan Warda

Veringstraße / Veringweg: Radwegfragmente - © Stefan Warda

Veringstraße 50: Ist dort die Anlage eines solchen "Radwegs" sinnvoll? - © Stefan Warda


Während der Bauphase wurde der betroffene Teil der Veringstraße zur Einbahnstraße eingerichtet. Trotz beengter Verhältnisse wurde großzügig der Radgegenverkehr erlaubt.


Veloroute 11, Veringstraße / Mannesallee: Baustelle - © Stefan Warda

Veloroute 11, Veringstraße 37: Baustelle und Radgegenverkehr - © Stefan Warda




Mehr . . . / More . . . :
.

4 Kommentare:

  1. Schöner Bericht. Ich finde den Umbau bisher sehr gelungen. Eine enorme Steigerung des Straßenbildes und der Aufenthaltsqualität.
    Beim südliche Teil ist es tatsächlich so dass der HVV u.a. noch die Pläne blockiert dort Tempo 30 einzuführen, das Thema soll aber noch nicht vom Tisch sein.

    AntwortenLöschen
  2. Welche Straße ist das, die im südlichen Teil noch Tempo 30 erreichen soll? Fährt dort eine Buslinie? Auch auf der Walddörferstraße argumentiert der HVV, dass Tempo 30 die Buslinie behindern würde. Mich überzeugt das bisher nicht, weil die Bushaltestellen so dicht beieinander sind, dass - ohnehin nur geringe Teile der Strecke mit +30 km/h gefahren werden könnten. Details der Argumentation des HVV aus Wilhelmsburg fände ich interessant.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mhh, ich finde auf die schnelle nur einen Artikel der Bild dazu:
      http://www.bild.de/regional/hamburg/tempolimit/zwei-klassen-strasse-spaltet-wilhelmsburg-46301178.bild.html

      Glaube aber auch dazu was im Sitzungsdienst gelesen zu haben, aber google hilft da gerade nicht.

      Löschen
    2. Hier gibt es einen aktuellen Artikel im Abendblatt dazu:
      http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article208416993/Wilhelmsburg-Tempo-30-kommt-nur-schleppend-voran.html

      Löschen