Aktualisiert am 26.03.2023
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand vor dem Umbau mit zahlreichen Stehzeugen - © Stefan Warda |
Der Straßenzug Louise-Schröder-Straße - Große Bergstraße soll zwischen Holstenstraße und dem Kreisverkehr an der Virchowstraße in zwei Bauabschnitten umgebaut werden. Der Umbau soll nächsten Montag beginnen und vierzehn Monate andauern.
Die Louise-Schröder-Straße in Altona wirkt heute als Relikt aus der Phase der autogerechten Stadt vollkommen aus der Zeit gefallen. Die Straße ist für die heutige Verkehrsmenge vollkommen überdimensioniert. Der wenige Autoverkehr verteilt sich auf drei Fahrspuren in Fahrtrichtung Altona. Die Kreuzung an der Bezirksgrenze zum Bezirk Mitte mit der Holstenstraße und der Simon-von-Utrecht-Straße ist derart weitläufig, dass frühere Fahrbahnflächen heute als Lagerfläche für Stehzeuge dienen oder mit Sperrmarkierungen versehen wurden. Der heutige Straßenverlauf wurde Ende der 1940er Jahre neu geplant. Die Große Bergstraße, die bis dahin noch zwischen Kleiner Freiheit (Teile davon heute Holstenstraße) und Max-Brauer-Allee verlief, sollte verkürzt werden auf den Abschnitt Thedestraße - Max-Brauer-Allee. Die Straße Nobistor zwischen Holstenstraße und Louise-Schröder sowie die Louise-Schröder-Straße zwischen Nobistor und Thedestraße war vormals Teile der Großen Bergstraße. Im Rahmen der Neu-Altona-Planungen entstanden ab dem Ende der 1950er Jahren vollkommen neue Straßenverläufe.
Die heutige Kreuzung Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße / Kleine
Freiheit / Simon-von-Utrecht-Straße lässt erahnen, dass die
Louise-Schröder-Straße mit dem vorhandenen Fahrbahnteiler ehemals nicht
als Einbahnstraße, sondern als mehrspurige Durchgangsstraße für den
Zweirichtungsverkehr geplant war. Der Blick vom heute für den
Fahrverkehr ungenutzten Teil der Louise-Straße-Straße in Richtung St.
Pauli auf die andere Seite der Kreuzung lässt zudem vermuten, dass die
breite Straßentrasse weiter quer durch St.Pauli geführt werden sollte.
Blick von der Ecke Holstenstraße / Kleine Freiheit in Richtung Louise-Schröder-Straße: Auf der Kreuzung eine große ungenutzte Fläche als Sperrfläche (Zeichen 298) markiert - © Stefan Warda |
Blick von der Ecke Holstenstraße / Kleine Freiheit in Richtung Louise-Schröder-Straße: Sperrfläche (Zeichen 298) auf der Kreuzung - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Rechter Fahrbahnteil dient heute als Lagerfläche für Stehzeuge und Wertstoffcontainer - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Rechter Fahrbahnteil dient heute als Lagerfläche für Stehzeuge und Wertstoffcontainer - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Lagerfläche für Stehzeuge auf Fahrbahnteilfläche - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Lagerfläche für Stehzeuge auf Fahrbahnteilfläche - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße: Blickrichtung St. Pauli - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße: Blickrichtung St. Pauli - © Stefan Warda |
Das Abendblatt [€] berichtete bereits über Hamburgs absurde Stadtautobahnvisionen der Nachkriegszeit über dem Isebekkanal sowie dem ursprünglich geplanten Ausbau des Wallrings zur Stadtautobahn (übrig blieb einzig der Walltunnel).
"Nach der Geschäftsstadt Nord sollte eine City West in Ottensen entstehen. Wo heute Menschen zwischen Gründerzeithäusern bummeln, sollten Schnellstraßen Hochhäuser erschließen. West- und Osttangenten sollten die Autobahnen verknüpfen, die Kerntangente die Alster untertunneln und eine Verbindung zwischen Sechslingspforte und Harvestehude schaffen, eine Autobahn entlang der B 431 vom Elbe-Einkaufszentrum zur Stresemannstraße/Ecke Kieler Straße führen, eine Stadtautobahn nördlich von Eppendorf entlang der Güterumgehungsbahn führen."
Neben einer Kerntangente, einer Osttangente und einer Querspange war auch eine Stadtautobahn nach Norderstedt geplant, die u.a. über dem Barmbeker Stichkanal verlaufen sollte.
"Kernziel war es seinerzeit, ein 135 Kilometer langes Stadtautobahnnetz zu bauen."
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Ankündigung der Baustelle - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Einrichtung der Baustelle - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Einrichtung der Baustelle - © Stefan Warda |
Zukünftig soll der Straßenzug Louise-Schröder-Straße - Große Bergstraße zwischen Holstenstraße und Kreisverkehr bei der Virchowstraße nur noch eine Fahrspur (Richtung Westen) behalten. Für den Radverkehr soll es auf beiden Seiten der Straße jeweils drei Meter breite Radwege / Protected Bike Lanes geben. Im Bereich des Walter-Möller-Parks (Grünzug Neu-Altona) soll es zukünftig keine Lagerflächen für Stehzeuge geben. Denn die bisherige Trennung des Grünzugs durch die Straße soll mit dem Umbau der Straße gemindert werden. Dazu soll es auch zwei neue Querungsmöglichkeiten für Gehende im Verlauf des Grünzugs geben. Die heutige Straße Nobistor soll im Bereich des Walter-Möller-Parks zukünftig nur noch dem Rad- und Fußverkehr dienen und entsprechend umgebaut werden.
Walter-Möller-Park / Louise-Schröder-Straße: Zukünftig soll es dort am Straßenrand keinen Platz für Stehzeuge mehr geben - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Die Trennwirkung der Straße soll minimiert werden - © Stefan Warda |
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Na endlich. Die City West ist schon rund 40 Jahren kein Thema mehr, die Fortführung der Strecke durch die Louise-Schröder-Straße Richtung Westen durch Ottensen nach einer wahrhaft blutigen Reihe von Unfällen u.a. in der Holländischen Reihe schon seit Anfang der 80er Jahre verkehrsberuhigt und beschaulich, die Große Bergstraße viele Jahre lang eine Fußgängerzone und tot. Aber in der Louise-Schröder-Straße, der Jessenstraße und der Ehrenbergstraße sind immer noch völlig überdimensionierte Flächen versiegelt, als ob in der Simon von Utrecht-Straße und z.B. der Holländischen Reihe morgen die Häuser für eine Stadtautobahn abgerissen werden. Gut wenn das jetzt endlich abgeräumt wird!
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