Kieler Straße - © Stefan Warda |
Der neue Senat plant die Instandhaltung bestehender (Fake-)Radwege entlang von Hauptverkehrstraßen. In einem Interview mit dem Abendblatt erwähnte Dierk Kienscherf (SPD), der Senat wolle künftig an etlichen Stellen bestehende Radwege - etwa an der Kieler Straße - erneuern und verbreitern.
"Wir rechnen jetzt auch die Instandsetzung in den geplanten Ausbau der Radwege mit hinein."
Die Instandhaltung von bestehenden (Fake-)Radwegen werde zukünftig in den Ausbau der Radverkehrsanlagen hineingerechnet. Ob es tatsächlich gelingen wird ohne eine Veränderung des Straßenquerschnitts schmale Fakeradwege, die nicht eimal den Mindestkriterien der heute gültigen Regelwerke entsprechen, lediglich mit einer geringfügigen Verbreiterung möglicherweise zum Nachteil des Fußverkehrs aufzuhübschen, ist äußerst fraglich.
Kieler Straße - © Stefan Warda |
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Etikettenschwindel Radwegsanierung
Der Senat sollte nicht den Fehler wiederholen, den schon zuvor der CDU-geführte Senat mit dem Verkehrssenator Dr. Michael Freytag machte. Damals wurde entlang von Hauptverkehrsstraßen (z.B. Barmbeker Straße, Herderstraße, Winterhuder Weg, Lerchenfeld, Wartenau, Lübecker Straße) bei vielen Kilometer bestehender Radwege lediglich die Oberflächenmaterialien ausgetauscht, die schlechte Führung und Konfliktstellen jedoch beibehalten oder gar verschärft. Benutzungspflichtige Radwege, die im Dooringbereich verliefen, wurden - abgesehen vom Belagwechsel - unverändert beibehalten und vollmundig in den Propagandaberichten der Verkehrsbehörde zu den Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen der "Radverkehrsstrategie für Hamburg" bejubelt. Die Radwege waren damals allerdings nur so hergestellt worden, dass weiterhin ein Überholen auf den Radwegen nicht möglich war und das Befahren der Radwege neben legalen Stehzeugeplätzen un´ter Beachtung der notwendigen Abstandsregeln unmöglich war - trotz weiterhin bestehender Radwegbenutzungspflicht.Angesichts immer deutlicherer Warnungen von Experten und Forschern sollten auch bei der Radwegeinstandhaltung die aus Sicherheitsgründen notwendigen Sicherheitsabstände, die Sichtdreiecke an Kreuzungen und Querungen und die Belange des Fußverkehrs unbedingt berücksichtigt werden.
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Da gab es im Dezember 2019 einen Beschluss in Eimsbüttel: Verbesserungen für den Fuß-und Radverkehr entlang der Kieler-Straße zwischen A7-Brücke und Eidelstedter Platz (Drs. 21-0501, Beschluss der BV vom 19.12.2019).
AntwortenLöschenIm Februar 2020 dann die Antwort der damaligen SPD geführten zuständigen Behörde:.....Eine radverkehrsfreundliche Straßengestaltung würde aufgrund der dichten Randbebauung zu einer kompletten Neugestaltung des Straßenraums führen. Zur Beurteilung der Verbesserungsmöglichkeiten für den Radverkehr in der Kieler Straße bedarf es konkreter Planungen unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen Rahmenbedingungen (Überprüfung des Verkehrsaufkommens, vorhandene Straßen- bzw. Fahrbahnbreite, Unfallauffälligkeiten etc).
Vor dem Hintergrund des großen Handlungsbedarfes im sonstigen Hamburger Radverkehrsnetz und des prioritären Veloroutenausbaus kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Planung vorgelegt werden, da die Kapazitäten für andere Radverkehrsplanungen dringender benötigt werden.
Dabei ist dort eine Fahrradspur auf der viel zu breiten Fahrbahn ohne großen Aufwand möglich.
Aber so wird da vor 2030 nichts passieren.