Wer in den letzten Tagen zu sehr über die Stränge geschlagen hat, der möge ab morgen gerne fasten. Autofasten. Eine Initiative der Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirchen Österreichs ruft dazu auf, ab morgen bis Ende Karsamstag auf das Auto zu verzichten oder den Automobilitätskonsum zumindest einzuschränken.
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Solche "Aufrufe" sind albern. Ebenso könnte man einen Alkoholiker dazu aufrufen, mal eine Woche nichts zu trinken oder einen Junkie, mal eine Zeit lang auf Drogen zu verzichten.
AntwortenLöschenWer aufgrund solcher "Aufrufe" tatsächlich auf's Auto verzichtet, der dürfte es grundsätzlich in Frage stellen - womit dieser Aufruf wiederum überflüssig wäre.
Ich halte solche Aufrufe nicht für albern. Zunächst halte ich die Benutzer eines Autos nicht generell für süchtig. Mag diese Betrachtung geeignet sein, auf bestimmte Probleme hinzuweisen, halte ich sie in diesem Zusammenhang für kontraproduktiv.
AntwortenLöschenFür diejenigen, der die Autonutzung generell und speziell am Jahresbeginn in Frage stellt, mag eine Verknüpfung mit dem Fasten ein viel stärkerer Antrieb für seine Zweifel sein. Vom grundsätzlichen Zweifel bis zur tatsächlichen Umsetzung ist es relativ weit.
Zudem kann der gelegentliche Radfahrer durch die (evtl. religiöse) Verknüpfung mit dem Fasten u.U. stärker an das Radfahren gewöhnt werden. Wer tatsächlich das Fasten "durchhalten" will, fährt evtl. auch mal Strecken oder unter Umständen, die er sonst meidet. Dabei sollte er m.E. feststellen, dass Radfahren noch häufiger möglich ist und Spaß macht, als er bisher meinte.
Zitat: "Für diejenigen, der die Autonutzung generell und speziell am Jahresbeginn in Frage stellt..."
AntwortenLöschenWer tut das denn? Ich kenne niemanden, der seine Autonutzung in Frage stellt, während ich viele Leute kenne, die zwar "irgendwie" erkannt haben, dass das Auto ein Problem für die Umwelt ist - jedoch deswegen keinen Meter weniger fahren. Sie fahren bestenfalls mit "schlechtem Gewissen". Das bringt jedoch der Umwelt nichts.
Ein vergleichbares Beispiel ist der sog. "autofreie Sonntag" einmal im Jahr. Man spürt nicht einmal, dass weniger Menschen Auto fahren. Weshalb also sollte das "Autofasten" in nennenswertem Umfang funktionieren?
Das keine eklatanten Unterschiede durch solche Aufrufe zustande kommen, heisst ja nicht, dass der Aufruf als solcher albern wäre. Er mag wenig bringen, nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein und ist sicher nicht das effizienteste Mittel, um Autoverkehr zu reduzieren.
AntwortenLöschenIndes kenne ich einige Menschen, die sich zu Jahresbeginn vornehmen, öfter mal mit dem Fahrrad zu fahren. Würde die Auto-fasten-Idee weiträumiger verbreitet, so könnte man m.E. einen Bruchteil dieser Menschen bei ihrem Vorsatz hierdurch unterstützen. Freiwillige Aufrufe haben selten durchschlagenden Erfolg, aber höhere Verbreitung könnte wenigstens die geringen Zahlen multiplizieren.
I.Ü. finde ich selbst solche Kleinigkeiten relevant, die vielen kleinen Anti-Radfahrer-Kampangnen und Benachteiligung ärgern mich ja auch, wohl mehr ob der schieren Masse, als wegen der Wichtigkeit eines Einzelfalls.