15. Februar 2013

ADFC unzufrieden mit Hamburgs Verkehrspolitik

Cyclist Federation not satisfied with transport policy in Hamburg

Radfahrstreifen Baumwall
Der neue Radfahrstreifen Baumwall führt je nach Fahrtrichtungswunsch ins Nichts


Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz beteuerten heute die Umweltverbände ihr Missfallen zur Umwelt- und Verkehrspolitik des Hamburger Senats. Für den ADFC äußerte sich die Verkehrsreferentin Merja Spott zur Situation des Radverkehrs in Hamburg.

Auch Hamburgs Radfahrerinnen und Radfahrer sind unzufrieden mit der Regierung Scholz. „Im bundesweiten Fahrradklimatest des ADFC schneidet Hamburg denkbar schlecht ab“, kritisiert Merja Spott, Referentin für Verkehr des ADFC Hamburg.
Anstatt die „Radverkehrsstrategie für Hamburg“ wie versprochen weiterzuentwickeln und innovative Verkehrskonzepte zu fördern, praktiziere die SPD das Gegenteil, kürze die Gelder für den Radverkehr und spare Personal in diesem Bereich ein. Radfahrer und Fußgänger würden in der Autostadt Hamburg immer noch als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse behandelt. „Hier mal ein Radfahrstreifen, dort mal eine Fahrradstraße sind nicht mehr als Brosamen im Vergleich zu den Investitionen in den motorisierten Verkehr“, so Spott. Neue Lösungen für den Radverkehr wie etwa am Baumwall wirkten wie Zufallsprodukte im Zuge anderer Baumaßnahmen. Um Hamburg zur Fahrradstadt zu machen, seien Maßnahmen wie Tempo 30, eine Kampagne pro Rad und autofreie Zonen gefordert.
„Der Alltag von Hamburgs Radfahrerinnen und Radfahrern ist geprägt von Stress und einem aggressiven Verkehrsklima“, so die Erfahrung von Spott. Trotz dieser fahrradfeindlichen Bedingungen nutzten jedoch immer mehr Menschen täglich ihr Rad. „Hamburgs Bürgerinnen und Bürger machen gerade ihre Verkehrswende selbst. Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich mitmacht“, fordert Spott. 

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