Aktualisiert am 16.12.2014
Das Hamburger Abendblatt berichtet von Plänen, die Fahrradstraße am Harvestehuder Weg über Krugkoppel und Fernsicht zu verlängern. Bislang endet die Veloroute 4, die 2001 eingeweiht wurde, immer noch vor der Krugkoppelbrücke auf Eimsbütteler Seite. Geplant ist eine Verlängerung der Veloroute 4 über die Brücke, Leinpfad und Bebelallee weiter nach Langenhorn bzw. Norderstedt. Zudem plant der Senat in Zusammenarbeit mit den Bezirken Mitte, Eimsbüttel und Nord die "Alsterfahrradschsen", die eine deutliche Verbesserung der Radverkehrsführungen rund um die Außenalster bringen sollen.
Laut Abendblatt plane das Bezirksamt Nord im Rahmen der vorgenannten Überlegungen eine Fahrradstraße über Krugkoppel und Fernsicht einzurichten. Die vorhandenen Radwege sollen denn überwiegend viel zu schmalen Gehwegen zugeschlagen werden. Auf der Nordseite gibt es nicht einmal einen durchgehenden Radweg. Die Radwegrudimente sind zudem extrem schmal und es gibt immer wieder Konflikte mit querenden Autos bei der Radwegbenutzung. Der Zweirichtungsradweg auf der Südseite ist eindeutig zu schmal und weder der heutigen noch der zukünftig gewünschten Verkehrsbelastung gewachsen. Es gibt erheblichen Fußgängerlängs- und Fußgängerquerverkehr auf dem Radweg, zudem zahlreiche Jogger und freilaufende Hunde. Eine Verbreiterung fällt aus wegen der beengten Verhältnisse.
Fernsicht: Beengter Zweirichtungsradweg eingezwängt zwischen Bäumen, geparkten Fahrrädern und Autos |
Komplizierter Verlauf der geplanten Veloroute 4 von Krugkoppel in den Leinpfad. Wer auf der Fahrbahn radelt, hat es einfacher |
Die Verlegung des Radverkehrs auf die Fahrbahn ist daher konsequent, da ohnehin Stellplätze und Bäume erhalten bleiben sollen. Derzeit gilt entlang Krugkoppel und Fernsicht keine Radwegbenutzungspflicht, obwohl es entlang der Brücke eine durchgezogene Mittellinie auf der Fahrbahn gibt. Radler können laut StVO nicht überholt werden im Bereich der durchgezogenen Mittellinie. Schon jetzt bestimmen also selbstbewußte Radler das Tempo auf der Krugkoppelbrücke als Pulkführer. Sie müssen es sich nur trauen und Autofahrer müssen sich in Rücksichtnahme üben.
Krugkoppelbrücke: Fahrbahnradeln ist erlaubt |
Derzeit wird der Straßenzug von etwa 13.000 Autos und 7.000 Radlern benutzt. Eine Fahrradstraße wie am Harvestehuder Weg mit Stehzeugen auf der Fahrbahn wäre der Verkehrsbelastung nicht gewachsen. Selbst wenn eine Reduzierung des Autoverkehrs angestrebt ist sollte die durchgehende Zweispurigkeit der Fahrbahn bei einer zukünftigen Fahrradstraße gewährleistet bleiben.
Modell für eine Fahrradstraße Krugkoppel / Fernsicht
Vorbildlich: Fahrradstraße in Nijmegen |
Auch eine Fahrradstraße (Beispiel aus Nijmegen) böte Platz für die Verlängerung des M15 zum Mühlenkamp oder zur Jarrestadt |
Die Vorteile der Fahrradstraße:
- Bessere Oberflächenbeschaffenheit als auf dem Radweg (an den Bäumen)
- Ein verlässlicher Winterdienst wäre möglich
- Ausreichend Platz beim Gegenverkehr
- Das Abbiegen von der Krugkoppelbrücke in den Leinpfad und umgekehrt im Verlauf der geplanten Veloroute 4 wäre wesentlich einfacher und sicherer
- Keine Konflikte mit Fußgängern, Joggern, Hunden
- Keine Konflikte mit querenden Autos
- Bessere Sichtbarkeit im Kreuzungsbereich
- Höhere Leistungsfähigkeit als bei jetzigen Radwegen
Zwar befürwortet sogar der ADAC die Fahrradstraße am Harvestehuder Weg. Ob sich aber weitere Fahrradstraßen durchsetzen lassen, ob das Alsterachsenprojekt vollständig umgesetzt wird, ist angesichts einer außerparlamentarischen Autolobby nicht absolut sicher. Einen Ausblick auf die nächste Verkehrspolitik unserer Stadt hat Frank Drieschner von der Zeit gewagt.
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Also, ich werde immer auf der Brücke, meist mit wütendem Gehupe, überholt. Kürzlich bremste mich ein Auto dort aus, und die Autofahrerin zeigte zornig auf den Radweg. Es wird höchste Zeit, dass dort endlich was für Radfahrer getan wird.
AntwortenLöschenEs wird eher Zeit, dass endlich etwas gegen diese aggressiven Autofahrer getan wird!!!
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