7. September 2012

Trotz miserabler Radwege: Hamburger steigen um auf´s Fahrrad

Despite miserable cycle tracks: Hamburger get on the bike

NDR-Aktion

Hamburgs Radverkehr nimmt deutlich zu, der Autoverkehr nimmt dagegen ab. Seit 2000 habe die Zahl der Radfahrer an den Zählstellen der Behörde um etwa die Hälfte zugenommen. Seit 1990 sei der gesamtstädtische Kraftfahrzeugverkehr um sechs Prozent zurückgegangen, der Lkw-Verkehr sogar um fünfzehn Prozent, berichtet die WELT. Demgegenüber sollen die Investitionsmittel für den Radverkehrsausbau um zwanzig Prozent zurückgefahren werden, und von den bisherigen Posten für den Radverkehr seien nicht einmal alle Mittel ausgegeben worden. Wos ist das Problem?

"Eine mutige Politik würde auch auf Kosten des Autoverkehrs gehen."

Trotz der erheblichen Zunahme des Radverkehrs sieht der Senat das Radfahren nicht als Schwerpunkt an. Das Straßennetz wird weiterhin in erster Linie an den Bedürfnissen des Autoverkehrs ausgerichtet, zu einer größeren Umgestaltung der Straßenräume ist die Landesregierung noch nicht bereit. Das große der Netz der unbenutzbaren "Radwege" bleibt derzeit noch unberücksichtigt, ein erster Fortschritt ist lediglich die offizielle Aufhebung der Benutzungspflicht weiterer "Radweg"-Abschnitte. Doch realistisch betrachtet genügt die Aufhebung der Benutzungspflicht unbenutzbarer "Radwege" nicht. Diese müssten entweder konsequent gesperrt werden, wie es in Berlin üblich ist, oder aber sofort durch breite Radfahrstreifen ersetzt werden. Ansonsten fahren Hamburgs Radfahrer leider weiterhin neben den unbenutzbaren nicht mehr benutzungspflichtigen "Radwegen" auf den Gehwegen - zum Ärger der Fußgänger. Es fehlt ganz offensichtlich der Mut. Ein Mitarbeiter der Verkehrsbehörde zur WELT: "Unserer Behörde und dem Senat ist durchaus bewusst, dass die Radwege nicht dem Stand entsprechen, wie sie eigentlich sein sollten. Manche Leute in der Politik und der Verwaltung haben die Chance noch nicht erkannt, die der Radverkehr mit sich bringt. Eine mutige Politik würde auch auf Kosten des Autoverkehrs gehen."


Hier fahren Radfahrer weiterhin mehrheitlich auf Gehwegen und nicht auf der Fahrbahn

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht mehr benutzungspflichtiger aber unbenutzbarer "Radweg" in der Osterstraße. Seit Jahrzehnten kommt keine Planung für bessere Rad- und Gehwegen zustande, weil Parkplätze wegfallen müssten

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht mehr benutzungspflichtiger aber unbenutzbarer "Radweg" in der Hammer Straße. Das Kampfparken ist nicht erlaubt

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht mehr benutzungspflichtiger, aber unbenutzbarer "Radweg" unter Kampfparker in der Bundesstraße

hamburgize.com / Stefan Warda
An dieser Stelle nicht mehr benutzungspflichtiger, aber unbenutzbarer "Radweg" am Eppendorfer Baum



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2 Kommentare:

  1. Osterstraße, Eppendorfer Baum,Lokstedter Weg, Osterfeldstr. hat Radwege die noch befahrbar sind!! Dagegen die Radwege im Maienweg, Brombeerweg Richtung Poppenbüttel, Alte Landstraße und noch viele andere Straßen sind nur mit größter Aufmerksamkeit befahrbar.
    Aber, im Industriegebiet z.B. Farnhornweg etc. gibt es herrliche Radwege!!!!!!!!!!
    Warum klappt es bei unseren Nachbarn in Holland und bei uns nicht???

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  2. Spaßvogel? Oder sind Sie etwa Mitarbeiter einer Hamburger Straßenverkehrsbehörde oder ein sog. "Fahrradbeauftragter"? Laut Rechtssprechung müssen Radler zu parkenden Autos einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Damit ist die Benutzung des Fakeradwegs in der Osterstraße (wie auf dem Bild erkennbar) unmöglich. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Maienweg.

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